50 Jahre Freiwillige städtische Feuerwehr der l. f. Stadt Steyr 1864-1914

Bei der in der Jahreshauptversammlung am 3. Jänner 1900 stattgefundenen Chargenwahl wurden auf drei Jahre gewählt: Ober¬ kommandant Herr Franz Vogt, Kassier Herr Franz Hofer, als Train¬ kommandanten die Herren Rudolf Sommerhuber d. H. für den ersten, Leopold Anzengruber d. J. für den zweiten (neu) und Leopold Haller für den dritten Train. Als Löschmeifter die Herren Johann Prinz für die Vorbrecherabteilung, Hlois Bachner für die Dampfspritzenabteilung, Josef Tomek, Hlois Stiasny und Alexander Busek für den I. Train, Josef Fädler, Franz Ehrl und Josef Turek für den II. Train, und Karl Brunner (neu), Peter Steinhuber und Max Willner für den III. Train. Ferners wurden in das Oberkommando die Herren Dr. Viktor Klotz und Dr. Ulrich Furrer als Korpsärzte, Karl Fischer und Karl Prokop als Adjutanten, Michael Bellet als Schriftführer und Franz Fuchs als Kommandosignalist ernannt. An Stelle des abgetretenen Herrn Professor Seb. Weber wurde als Zeugwart Herr Karl Brunner bestellt. Zum Obmann der Sanitätsabteilung wurde Herr Franz Kiderle und zu dessen Stellvertreter Herr Karl Menschik wiedergewählt. Am 23. April langte von Wiesbaden die traurige Nachricht ein, daß Herr Wilhelm Klein, welcher vom Jahre 1877—1899 als Ober¬ kommandant unsere Wehr leitete, verschieden ist. Seitens der Wehr wurde die Niederlegung eines Kranzes veranlaßt, auf dessen Schleifen die Worte ftanden: „Ihrem verdienstvollen, einitigen Oberkommandanten das letzte Gut Heil! Die freiwillige Feuerwehr der landesfürftlichen Stadt Steyr.“ Diesem wackeren und eifrigen Kameraden sollte aber nun in kurzer Zeit eine weitere verdienstvolle Stütze der Wehr folgen, ein Schickfalsschlag lie ereilen, ihr eine tiefe Bresche schlagend. So griff der schwarze Fürft des Schattens mit seiner knöchernen Hand in unsere Wehr und nahm uns in der Nacht vom 15. auf den 14. November Franz Kiderle, den ersten Obmann unserer Sanitätsabteilung. Wie Rauhreif zur Frühlingszeit legte lich dieser schwere Schicksalsschlag besonders auf unsere Sanitätsabteilung nieder, denn das Haupt der¬ selben, der arbeitsame und opferwilligfte der Männer, wurde unver¬ mutet rasch dahingerafft. Am Abend noch eine kräftige deutsche Eiche, lag unser unvergeßlicher Kiderle am Morgen des 14. November auf der Bahre. Allüberall, wohin die tieferschütternde Kunde drang, hat sie Schmerz und Trauer über das plötzliche Hinscheiden dieses allseits geachteteten und beliebten Mannes ausgelöst. Was Kiderle als Mensch, als deutscher Mann voll Idealen und edlem Charakter war, besagt am besten nachfolgende Widmung: 38

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