50 Jahre Freiwillige städtische Feuerwehr der l. f. Stadt Steyr 1864-1914

teile dieser Anlage kommen und sie auch in Zukunft ebenso tatkräftig fördern, umsomehr, als bei der Schaffung derselben nur das gemein¬ nützige Interesse maßgebend war. Mit 1. Dezember wurde der elek¬ trische Feuermelder dem öffentlichen Dienste übergeben, doch wird vorläufig das Feuerlignal auch durch Anschlagen der Glocken von Seite der Türmer beibehalten. Das hochherzige Vermächtnis des seligen Gönners der Wehr Herrn Johann Haratzmüller im Betrage von 4000 Kronen fiel im Jahre 1905 zum Teil dem Dampflpritzenfonde, zum Teil dem Fonde der elektrischen Feuermeldung zu. Der Mannschaftsitand betrug 391 Mann. Bei der am 5. Jänner 1904 stattgehabten Jahreshauptversamm¬ lung berichtete Herr Bürgermeister Viktor Stigler, daß in der letzten Seslion des oberöfterreichischen Landtages der einstimmige Resolutions¬ beschluß gefaßt wurde, die k. u. k. Regierung zu erluchen, für die 25jährige Dienitzeit der Feuerwehrmänner ein sichtbares Ehrenzeichen zu schaffen. Am 17. Juli fand der Bezirksfeuerwehrtag und die Feier des 40jährigen Bestandes unserer Wehr statt. Das Fest, welches sich in den Nachmittags- und Abendstunden aufs lebhafteste entwickelte, nahm einen überaus schönen Verlauf. Dem Festkomitee der beiden Wehren, an dessen Spitze Zeugwart Herr Prof. Seb. Weber stand, konnte zur tadellosen Durchführung dieser schönen Veranstaltung be¬ glückwünscht werden. Am gleichen Tage fand auch die Musterung, verbunden mit einer großen Schauübung statt. Am Abend brachte Oberkommandant Herr Franz Lang eine kurze Darstellung der Geschichte unserer Wehr und gedachte in ehrenden Worten des Begründers der Turner-Feuerwehr Dr. Johann Reinhart und des eigentlichen Organisators derselben, Herrn Eduard Zinkl. Der Oberkommandant der freiwilligen Waffenfabriksfeuerwehr Herr Fabriksdirektor Otto Schönauer beglück¬ wünschte ebenfalls die Schwesterfeuerwehr zum Jubelfeste auf das herzlichste. Nachdem in der Jahreshauptversammlung am 8. Jänner 1905 der verdienstvolle Säckelwart Herr Ferdinand Gründler sen., der diese Stelle durch 27 Jahre ununterbrochen bekleidete, infolge seines hohen Alters sein Amt niederlegte, wurde Herr Franz Hofer zum Haupt¬ kaslier gewählt. Am 25. August zogen schwere Gewitter über unsere Stadt. Vom Taborturme wurde Hilfe verlangt, worauf sofort eine Abteilung Wehrmänner mit den Oberkommandanten und den Herren Korpsärzten Dr. Viktor Klotz und Dr. Ulrich Furrer abrückten. Der Blitz schlug im Taborturme, der seinerzeit noch keinen Blitzableiter hatte, ein und tötete eine Inwohnerin. Am 15. Dezember erhielt die 32

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