geflüchteten Inwohner wurden von rückwärts von den Dächern herab¬ geholt und über die Spinnstätte des Seilermeisters Herrn Schlader und die Abhänge des oberen Schiffweges in Sicherheit gebracht. Alle diese Rettungsarbeiten, welche bei Itockfinsterer Nacht vollführt wurden, erforderten nicht geringe Energie und Kühnheit der Feuerwehrmänner, von denen viele Proben wahrhaft beherzten Mannesmutes ablegten. Mittwoch, 6 Uhr morgens, wurde die gesamte Feuerwehr alar¬ miert. Ein Teil der Mannschaft besorgte den Sicherheitsdienst und die Absperrung der gefährdeten Brücken. Die Mannschaft des Il. und III. Trains unter den Löschmeistern Schürrer, Ehrl und Steinhuber vollzog die Ausbringung vieler Parteien der Badgasse, Fabriksstraße und längs des Wehrgrabenkanales, sowie bei der Putz'schen Nägelfabrik. An diesem Tage hatten die Feuerwehrmänner zu den Rettungsaktionen Kähne aus der Stadt mitgebracht. Auch in der Enge wurde die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch genommen, woselbst die Mannschaft unter anderen die Werkstätte und die Wohnung des Drechslermeisters Herrn Heger ausräumte und den Schuhmachermeister Herrn Massak, welcher in seiner Wohnung durch das Hochwasser vollständig abgesperrt war, indem das Wasser schon mannshoch im rückwärtigen Hoftrakte stand, herausholte. Um letzteres zu ermöglichen, mußte eine Zwischenmauer der betreffenden Wohnung durchbrochen werden. Die Rettungsaktion bei der Steyr leitete Trainkommandant Herr Karl Engel, jene in der Stadt Trainkommandant Herr Vogt. Die Wagenbrücke am Stadtplatze war von den Feuerwehrmännern im Vereine mit den Soldaten her¬ gestellt worden. Das Oberkommando war stets bestrebt, immer Leute zur Verfügung zu haben, sobald der Ruf um Hilfe an irgend einer bedrohten Stelle erscholl, und sorgte dafür, daß allen Anforderungen nach besten Kräften entsprochen wurde. Die Mannschaft oblag ihrer schwierigen Aufgabe mit wahrem Feuereifer. Auch die Feuerwache und der Ordnungsdienst in den beiden Schulen, in welchen die delo¬ gierten Parteien Hufnahme fanden, wurde von der Feuerwehr besorgt. Wie schon erwähnt, wurden viel Rettungsarbeiten unter Lebens¬ gefahr vollbracht. Am 5. Februar 1900 abends um 10 Uhr wurden die Bewohner der Stadt durch eine ungeheure Feuerröte, welche sich über den Stadt¬ teil an der Steyr ergoß, aus ihrer Ruhe gestört und alsbald rückte der Landtrain mit einer Spritze unter Kommando des Herrn Franz Lang zur Brandstätte, es war das Bauerngut „Dam im Tal“ ab. Durch das Einschreiten konnte die Überlände dieses Gutes gerettet werden. Nach der Musterung am 14. Auguft 1901 hielten beide 30
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