50 Jahre Bundeslehranstalt für Eisen und Stahlbearbeitung in Steyr 1878-1928
verschiedenen Werkgenossenschaften und so manchen Gewerbetreiben- den wurde durch die Schule kräftige Unterstützung zuteil. Sie alle er- fuhren nicht nur laufende Beratung in organisatorischen und fabrikations- technischen Fragen, sondern fanden auch unmittelbare Unterstützung von Seite der an die Schule angegliederten genossenschaftlichen Klingen- schmiede und von der Werkstätte der Schule. Diese innige Zusammen- arbeit von Gewerbe und Schule hat dem ersteren unstreitig zum bleiben- den Vorteil gereicht. I 11 der Schule wurden, soweit es der noch verfügbare Raum zuließ, neue Wcrkzeugmaschinen aufgestcll t. Den Fortschritten in der Verwendung derselben konnte leider nicht im wünschenswerten Maße Rechnung ge- tragen werden, weil sich in dem seit 1883 zur Verfügung stehenden Ge- bäude der Raummangel immer mehr und mehr geltend machte und daher eine we itere Neueinstellung von Maschinen nicht anging. Die Besuchsziffern der Abteilung für Messerschmiede sank in diesem Zeitabschnitt stetig, während das Ge,genteil von der Abteilung- für Fein- zeug-schmiede und Werkzeugschlosser gesagt werden muß. lm Schuljahre 1905/06 wurde eine eigene Abteilung für Graveure, Stempelschneider und Ziseleure errichtet, die aber damals wegen Raummangels sich nicht so entfalten konnte, wie dies wünschenswert gewesen wäre. Gleichorganisierte Lehranstalten wie Klagenfurt, Komotau und andere, erlebten in dieser Zeit ihre Aufwärtsentwicklung zu Staatsgewerbe- schulen. Auch für Steyr, dem Hauptort der Eise.nindustrie Oberöster- reichs und seiner durchaus lebensfähigen Schule war das wärmste Inter- esse von Seite der Unterrichtsverwaltung vorhanden. Das Schulgebäude reichte nur mehr sehr knapp für die bestehenden Abteilungen aus und ließ daher eine Erweiterung des Schulbetriebes nicht zu. Alle Bestrebun- gen des Direktors blieben vergeblich, da die damalige schwierige Finanz- lage der Gemeinde weder einen Zubau zum bestehenden Gebäude, noch einen Neubau erlaubte. Direktor Ing. R. Pawlicka wurde in Würdigung seiner Bemühungen um Schule und Gewerbe ad personam zum Staatsgewerbeschuldirektor ernannt und kurz darauf durch Verleihung des Titels eines Regierungs- rates ausgezeichnet. Leider konnte er sich dieser Ehrungen nicht mehr lange erfreuen, da im Jahre 1916 ein schmerzvoller Tod seinem Schaffen ein jähes Ende bereitete. 16
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