Festschrift 50 Jahre Befreiung Österreichs

Vizekanzler und Heimwehrführer Fey vor der ange– tretenen Heimwehr sagen: 'Wir werden morgen an die Arbeit gehen und ganze Arbeit leisten." Damit war das Signal für den Angriff gegeben. Die SP-Füh– rung rief am 12. Februar 1934 zwar noch den Gene– ralstreik aus, aber zeigte sich bereits außerstande, seine Durchführung zu organisieren. 1 n Steyr war es August Moser, der damalige Betriebsratsobmann der Steyr-Werke, der im Be– trieb den Streik proklamierte. Gustl Moser war um– geben von mutigen Betriebsräten und Arbeiter– funktionären wie Alois Zehetner, Thomas Trunk, August Hilber und Michael Sieberer, die den tapfe– ren Abwehrkampf der Steyrer Arbeiter auf der Enns– leite und in der Waldrand-Siedlung leiteten. D ie bewaffnete Auseinandersetzung war ge– kennzeichnet vom Mangel eines leitenden Zentrums auf der Seite der Arbeiter und vom Ein– satz überlegener Waffen durch das Bundesheer gegen die kämpfenden Sozialdemokraten · und Kommunisten. 1 n diesem ungleichen Kampf starben die Steyrer Schutzbündler August Hilber, Hans Buchmayr, Al– fred Predl, Franz Valenta, Alois Schöppl, Karl Hawlicek, Rudolf Meierzedt, Alois Seitlinger, Heinrich Maurer und Johann Weiss im Kampf gegen Kapital und Fa– schismus, für ein demokratisches Osterreich. D ie Sieger brauchten ein Opfer. Durch ein rasch einberufenes Standgericht wurde der junge Ar– beiter Josef Ahrer von der Ennsleite, am 17. Februar 1934 unschuldig gehängt. 3 August Hilber, einer der Verteidiger der Ennsleite, fiel bei den Kämpfen in der Nacht vom 12. zum 13. Februar 1934. Josef Ahrer wurde am 17. Februar 1934 im Gefängnishof in Steyr-Berggasse gehängt. Am 17. Februar 1934 wurde der Sozialdemo– krat und Schutzbündler Josef Ahrer von einem Standgericht unschul– dig zum Tode verurteilt Das Bundesheer und Heimwehrmänner rie– gelten das Kreisgericht am Steyrer Stadtplatz hermetisch ab.

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