Festschrift 50 Jahre Befreiung Österreichs

Wie hat -alles angefangen B ereits in der Ersten Republik, in den Jahren 1920 bis 1925, fielen deutschnationalistischen Frontkämpfer- und Femegruppen in Wien Birnecker, Koverik, Still und Müller in Mödling zum Opfer. D er überfall einer rechtsextremen Front– kämpferformation auf eine Veranstaltung des Republikanischen Schutzbundes in Schattendorf führte am 30. Jänner 1927 zum Tod des burgenlän– dischen Arbeiters Csmarits und eines Kindes na– mens Grössing. Der Freispruch der Schuldigen an diesem Gewaltakt, von der Wiener Bevölkerung als Unrecht empfunden, löste Demonstrationen gegen das Urteil vor dem Justizpalast in Wien aus. Die Zu– sammenstöße zwischen Polizei und der demon– strierenden Bevölkerung forderten am 15. Juli 1927 mehr als 90 Tote und Hunderte Verwundete. Der Sinn des Hitler-Grußes. ,,Millionen stehen hinter mir!" Der Ausschnitt aus einer Fotomontage von Johann Heartfield zeigt, wie die Monopol– magnaten Hitler mit beträchtlichen Summen zur Macht verhalfen In den folgen– den Jahren ta– ten sich immer gewaltsamer die von der NSDAP aufge– stellten militäri– schen Organi– sationen SA (Sturmabtei– lungen) und SS (Schutzstaffeln) hervor. Der Si– cherheitsw a– chebeamte Karl Tlasek wurde im Jahr 1932 von SA-Leuten, die ein Arbeiter– heim in Sim– mering überfie- 1 en, niederge– schossen. A ls im Januar 1933 Adolf Hitler in Deutsch– land, mit Unterstützung des Großkapitals, an die Macht kam - in Italien Mussolini, in Ungarn Horthy und in Polen Pilsudski regierten bereits dik– tatorisch, - wurde auch in Osterreich, die Presse-, Organisations- und Koalitionsfreiheit aufgehoben. Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß schaltete das Parlament aus und regierte autoritär. D ie Ausschaltung des Parlaments durch die reaktionäre "christliche" Regierung Dollfuß war 2 ein Schlag gegen die Demokratie und Freiheit. Es kam zu einer Welle von Verboten gegen die Arbei– terbewegung. Die Kundgebungen der Arbeiterschaft zum 1. Mai 1933 wurden verboten. Auch sie waren politische Totengräber Osterreichs (von links nach rechts): Lahr, Schuschnigg, Stockinger, Dr. Steidle, Dollfuß, Starhemberg, Vaugoin, Neustädter-Stür– mer, Fey 1 n der Folge gewann die Kommunistische Par– tei Osterreichs auf Grund ihrer mutigen und kla– ren antifaschistischen Stoßrichtung an Einfluß in den Kernschichten der Arbeiterschaft. Das Dollfuß-Re– gime antwortete am 26. Mai 1933 mit dem Verbot der KPO und der befreundeten Organisationen. Bereits am 31. März 1933 erfolgte das Verbot des Republikanischen Schutzbundes. A m 12. Februar 1934 kam es in Linz, Steyr, Wien sowie in vielen Industrieorten der Bun– desländer Ober- und Niederösterreich sowie Stei– ermark zu bewaffneten Kämpfen zwischen Exeku– tive, Heimwehr, Bundesheer und dem Republika– nischen Schutzbund. Auf beiden Seiten der Barri– kaden fielen in den Kämpfen Osterreicher. Vom Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden die Schutzbündler Josef Ahrer aus der Stadt Steyr, Anton Bulgari, Johann Hois, Viktor Rauchen– berger, Karl Münichreiter, Emil Svoboda, Josef Stanek, Koloman Wallisch und Georg Weissel. Februarkampf in Steyr 1 m Februar 1934 holte die österreichische Reakti– on zum entscheidenden Angriff gegen die Arbei– terschaft aus. Ermutigt durch die Passivität der SP– Führung konnte am 11. Februar 1934 der damalige

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