50 Jahre Basketball in Steyr 1955-2005

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Impressum: Festschrift Basketball in Steyr 1955 - 2005. Präsentiert bei der Festveranstaltung am 7. Mai 2005. Fotos aus den Privatarchiven Ernst und Anton Schlemmer, Otto Brandstetter, Dietmar Zwettler, Hubert Weinberger und von den Pressefotografen Kurt Steinhammer, Johannes Markovsky, Peter Kainrath, Franz J. Hartlauer. Texte von Direktor Ernst Schlemmer. Layout und Weltchronik Mag. Katharina Ulbrich mit 10 Schülern der 3E Handelsakademie Steyr (Judith Bramberger, Bernadette Eisenhut, Katharina Urban, Daniela Wasinger, Maria Schaupp, Melanie Ausserweger, Stefanie Ahrer, Markus Lehner, Martha Pfefferkorn, Susanne Kaiblinger) Druck: Compact Druck, Hobelweg 7, 4055 Pucking. 2005

FESTSCHRIFT 50 JAHRE BASKETBALL IN STEYR 1955-2005 Wir danken allen Sponsorinnen, Förderinnen und Freundinnen unseres Sports, die uns in den letzten fünf Jahrzehnten unterstützt haben.

HERZLICHEN GLUCKWUNSCH! Sport ist ein bedeutender Faktor unserer Lebensqualität. Denn regelmäßige sportliche Betätigung ist wichtig für die Erhaltung unserer Gesundheit und Fitness. Die Ungezwungenheit, die Freude an der Bewegung, das Gemeinschaftserlebnis sowie der gesunde Wettbewerb tragen wesentlich zum allgemeinen Wohlbefinden der Sporttreibenden bei. Sport wird auch in Zukunft ein wichtiger Inhalt im Leben vieler Menschen bleiben. Basketball gehört zu den am weitesten verbreiteten Sportarten der Welt. Auch in Oberösterreich hat Basketball einen fixen Platz unter den beliebtesten Sportarten erobert. In Steyr hat man sich bereits seit 50 Jahren dieser faszinierenden Ballsportart verschrieben. Der Damenbasketballklub Steyr und der BBC McDonald's Steyr sind heute aus dem sportlichen und gesellschaftlichen Leben der Region nicht mehr wegzudenken. Ich danke daher allen Mitgliedern der Steyrer Basketballklubs für ihre langjährige und verdienstvolle Arbeit für das Sportland Oberösterreich. Zum 50-jährigen Gründungsjubiläum gratuliere ich sehr herzlich und wünsche für die Zukunft weiterhin alles Gute, viel Erfolg, Teamgeist und dass die Begeisterung für diesen Sport noch lange anhält. Ihr Dr. Josef Pühringer Landeshauptmann

Vor 50 Jahren hat der Tischtennisklub ASV Ennsleite Steyr eine Basketball-Sektion gegründet - die erste in Oberösterreich. Steyrer Funktionäre haben sich auch später bei der Gründung des oberösterreichischen Basketball-Verbandes in vorderster Reihe engagiert. Man kann also Steyr durchaus als die Wiege des Basketball-Sports in unserem Bundesland bezeichnen. Ich möchte mich deshalb im Namen der Stadt bei allen bedanken, die sich im vergangenen halben Jahrhundert für diese Sportart eingesetzt haben. Sie alle haben dafür gearbeitet, dass Basketball immer eine wichtige Rolle im Sportgeschehen der Stadt Steyr gespielt hat. Steyrs Damen haben 1993 die österreichische Meisterschaft gewonnen und zwei Jahre lang in europäischen Cupbewerben gespielt. Bis zu sieben Steyrerinnen standen während dieser Zeit im österreichischen Nationalteam. Aber auch die Steyrer BasketballHerren haben großartige Erfolge gefeiert, auch sie haben in der höchsten österreichischen Klasse gespielt. Sportlerinnen, Sportler und Funktionäre haben sich aber auch von Rückschlagen nicht entmutigen lassen. Deshalb bin ich überzeugt, dass Basketball in Steyr Zukunft hat und wir bald wieder an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen können. Die positiven Ergebnisse im Nachwuchs- und Schulbereich zeigen ja, dass sich die jungen Menschen für Basketball interessieren und auch bereit sind, dafür Zeit und Energie zu investieren. Ich wünsche allen Basketball-Fans und vor allem jenen, die diesen Sport aktiv betreiben, viel Freude und viel Erfolg. David Forstenlechner Bürgermeister der Stadt Steyr

Liebe Steyrer Basketballgemeinde! Unser Sport wurde den Österreichern fast überall von amerikanischen Besatzungssoldatennahe gebracht. Steyr bildet eine Ausnahme und ist ein glänzendes Beispiel für den modernen Begriff „learning by doing". Dass dieser Lernprozess durchaus erfolgreich war, zeigt die jahrzehntelange Präsenz Steyrer Mannschaften in den Bundesligen trotz einfachster Bedingungen, gekrönt von einem Staatsmeistertitel. Aber auch durch ihre Mitarbeit im Landesverband und im ÖBV haben Steyrer die Basketballszene in Österreich entscheidend mitgestaltet. Die Verbindung mit der Sporthauptschule war und ist eine Grundlage für die Steyrer Erfolge - sie gilt in Österreich als richtungsweisendes Vorbild für die Zusammenarbeit von Verein und Schule. Zahlreiche Erfolge in Österreichischen Meisterschaftenlegen Zeugnis ab von der Qualitätder Nachwuchsarbeit. Ich bin daher überzeugt, dass die Steyrer Vereine auch in Zukunft eine bedeutende Rolle im österreichischen Basketballgeschehen spielen werden. Allen Aktiven, Funktionären und Förderern danke ich herzlich für ihr Engagement und die geleistete Arbeit, den Vereinen wünsche ich für die Zukunft jene Unterstützung, die sie sich zweifellos verdienen, und viel Erfolg! Dr. Martin Bartenstein Präsident des Österreichischen Basketballverbandes

Liebe Steyrer Basketballfamilie! Da ich gerade beginne, für die 50 - Jahrfeier des OÖBV (2006) zu recherchieren, habe ich die Festschrift des Verbandes griffbereit, die 1996 erschienen ist, und lese hier unter anderem, „Besonders der ASV Ennsleite Steyr kann als Geburtshelfer des oö. Basketballsports bezeichnet werden!". Auch die Liste der Mitglieder des ersten Vorstands des OÖBV findet sich dort - laut Gründungsversammlung bis auf zwei Herren sieben Steyrer! Und die erste Landesmeisterschaft 1956/57 sah den Verein ASV Ennsleite Steyr auf dem zweiten Platz. So wie im OÖBV hat die Entwicklung des Basketballsports in Steyr Höhen und Tiefen gesehen: Landeten die Titel in allen Landesbewerben der männlichen Teams (ausg. Schüler) 1967 in Steyr, katapultierten sich 1970 die Mannen des ASV Bewegung Steyr in die Bundesliga B und 1973 als ASV Kofa Steyr in die Bundesliga A. Aber dazwischen bzw. danach gab es auch sportliche wie existenzielle Rückschläge, ja Stillstände. Letztendlich verdankt es die Basketballszene in Steyr, und somit auch der OÖBV, dem Einsatzwillen einzelner Aktiver wie Funktionäre, dass Basketball in Steyr nach wie vor präsent ist! Ich ersuche daher alle dem Steyrer Basketball sich verbunden Fühlenden, nicht locker zu lassen, der Jugend unseren schönen Sport schmackhaft zu machen und ihr bei seiner Ausübung zu helfen! Ich wünsche den Sportlerinnen, den Betreuerinnen, den Funktionärinnen und allen anderen, die sich als „gute Geister" dem Basketball widmen, viel Freude und Erfolg auch für die nächsten Jahre! Euer Präsident des OÖBV Mag. Norbert Schullerer

Basketballsektion „50 Jahre Basketball in Steyr" Herzliche Gratulation! Die Steyrer Basketballfreunde blicken in diesen Tagen auf eine 50-jährige Existenz ihres Sports in der Eisenstadt zurück. Wenngleich zwischenzeitlich auch andere Vereine eine Basketbailabteilung führten, so war und ist Basketball in Steyr untrennbar mit der ASKÖ verbunden. Keineswegs zufällig fand das erste Basketballspiel einer Steyrer Mannschaft im Rahmen eines ASKÖ-Sportfestes statt. Idealisten riefen die erste ins Leben, eben solche sorgten für eine stetige Aufwärtsentwicklung mit einer klaren Zielsetzung. Es ist den unter amateurhaften Bedingungen trainierenden und spielenden Aktiven beiderlei Geschlechts und den ehrenamtlichen Funktionärinnen bestens gelungen, die Basketballvereine zu einem festen Bestandteil der Sportlandschaft, aber auch der gesellschaftlichen Gemeinschaft in Steyr zu machen. Um langfristig erfolgreich zu sein, bedarf es neben der vorbildlichen Betreuung im Leistungsbereich auch der intensiven Gestaltung des Umfeldes und einer kontinuierlichen und soliden Jugendarbeit. Vor allem in letzterem Bereich haben die Steyrer Basketballvereine über die Grenzen Österreichs hinaus große Beachtung gefunden und ein richtungweisendes Modell für die Zusammenarbeit von Verein und Schule - auch im Sinne der ASKÖ - geschaffen. All jenen, die diese Voraussetzungengeschaffen haben, und jenen, die heute für die Kontinuität des Erarbeiteten sorgen, gilt namens des Präsidiums der ASKÖ Oberösterreich mein besonderer Dank. Zum 50jährigen Vereinsjubiläum allen Funktionärinnen, Mitarbeiterinnen und Aktiven alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft. Ein herzliches „Sport - Frei" I Euer OOoßuuuiJUA^ Kons. Fritz Hochmair Präsident

Herzliche Gratulation ! Das 50jährige Bestandsfest des Basketballsports in Steyr nehme Ich als Sportreferent der Stadt Steyr gerne zum Anlass, mich in den sicher großen Kreis der Gratulanten einzureihen. Idealismus, Aktivität, Zielstrebigkeit, Gemeinschaft - das sind die \A/ichtigsten Kriterien, welche für die großartigen Erfolge der Steyrer Basketballvereine stehen. Jeder Verein ist eine Bereicherung des sportlichen und gesellschaftlichen Lebens in unserer Stadt. Sportvereine sind dies umso mehr, besonders aber dann, wenn sich Vereine wie DBK Steyr und BBC McDonald's zum 50-Jahr-Jubiläum das Ziel gesetzt haben, den OÖ Landesmeistertitel zu erringen und den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse Österreichs zu schaffen. Die Verantwortlichen der Basketballklubs haben der Popularität des Basketballsports in Steyr immer und jederzeit Rechnung getragen, einerseits haben sie dem Steyrer Sportpublikum jahrelang Spitzensport geboten, was sogar in der Erringung des Österreichischen Damenbasketball-Meistertitels im Jahr 1993 gipfelte, andererseits jedoch nie auf die Nachwuchsarbeit vergessen. Und diese Nachwuchsarbeit hat sich kontinuierlich auf die letzten 50 Jahre verteilt, was sich in den Erfolgen der Schülerund Jugendmannschaften der Vereine, aber auch der Schülermannschaften der Sporthauptschule Steyr, wiederspiegelt. Für all die erbrachten Leistungen spreche ich den ehemaligen und aktuellen Aktiven beiderlei Geschlechts meinen Dank aus. Ich verbinde damit aber auch die besten Wünsche für eine erfolgreiche Zukunft und darf diese Gelegenheit auch wahrnehmen, um allen ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionären des DBK Steyr und des BBC McDonald's Steyr unter der Führung ihrer Präsidenten, der Zweiten Landtagspräsidentin Gerda Weichsler und des Gemeinderates Rudolf Blasi, meinen aufrichtigen Dank und die Anerkennung der Stadt Steyr zum Ausdruck zu bringen. Mögen die nächsten 50 Jahre auch mit dazu beitragen, weiterhin „Steyrer Sportgeschichte" zu schreiben. Ihr Gerhard Bremm Vizebürgermeister und Sportreferent der Stadt Steyr 9

Herzlichen Glückwunsch! Als vor 50 Jahren einige Funktionäre und Spieler einen Basketballverein in Steyr gründeten, konnte man noch nicht erahnen, welche Auswirkungen das auf die Steyrer Sportszene fünf Jahrzehnte danach hat. Basketball wurde in Steyr zum Schulsport, Breitensport und Spitzensport. Als Präsident des BBC McDonald's freut es mich besonders bei diesem runden Jubiläum dabei zu sein und möchte mich dafür bei allen ehrenamtlichen Funktionärinnen und Trainerinnen für Ihren Einsatz herzlichst bedanken. Nach allen Höhen und Tiefen in der Vergangenheit möchte ich auch gerne in die Zukunft blicken. Deshalb die Hoffnung, dass Basketball auch noch in den kommenden Jahrzehnten in Steyr ausgeübt wird. Derzeit stimmt die Marschrichtung bei meinem Club, wir sind wieder am Weg Richtung Bundesliga und arbeiten hart an unserem Ziel. Um unsere Ziele zu ermöglichen und zu verwirklichen, müssen wir noch Verbesserungen im Nachwuchsbereich erreichen. Dafür werden wir uns im Vorstand die nächsten Jahre intensiv auseinandersetzen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Basketballsport in Steyr. Hier streben wir nach den Vorbildern Wels, Linz und Gmunden in erster Linie die kostenlose Benutzung der Sporthallen in Steyr an. Ich bedanke mich bei allen, ob Politik, Verbände, Sponsoren und Mitglieder für die geleistete Unterstützung und Arbeit über die 50 Jahre des Bestandes ^JBC,McDonald's Steyr udolf Blasi räsident 10

50 Jahre Damenbasketball Steyr - 7. Mal 2005 Gleichbehandlung, Frauenförderung und Gender Mainstreaming sind Instrumente, um Mädchen und Frauen den ihnen gebührenden Platz in allen Lebenszusammenhängen zu verschaffen, der ihnen in einer modernen demokratischen Gesellschaft zukommt. Auch im Sport sind die Voraussetzungen für Frauen andere als für Männer. Eine Studie der Österreichischen BundesSportorganisation "Sport 2000" ging unter anderem der Situation der Frauen im österreichischen Sportsystem auf den Grund. Das Ergebnis: Im Sport hat die Gleichberechtigung (noch) einen deutlichen Rückstand. Als Obfrau der "Steyrer Flexen" ist es mein Ziel, mehr Mädchen und Frauen zu Sport zu motivieren, Weiterbildung nach Beendigung der sportlichen Karriere zu fördern, um ihre soziale Absicherung zu ermöglichen und Frauen im Sport bei Veranstaltungen "sichtbar" zu machen und ihre Medienpräsenz zu erhöhen. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen im Vereinsvorstand für ihr Engagement, den Spielerinnen und Trainern für ihre Disziplin und Einsatzfreude beim Training und bei den Wettkämpfen. Mein besonderer Dank gilt auch den Eltern der Spielerinnen, die mit Ausdauer und tatkräftiger Unterstützung ihre Töchter begleiten. Ihre c au. ^0. Gerda Weichsler Obfrau des Damenbasketballklubs Steyr 2. Landtagspräsidentin OÖ 11

1955 ASV Ennsleite Steyr 1957 ASV Bewegung Steyr (Fusion ASV Ennsleite + ATSV Konsum), von 1972 bis 1975 „ASV KOFA Steyr", bleibt bis 1986, dann Fusion der Basketballsektion mit ASKÖ Tabor, Austritt aus dem ASV Bewegung. 1961 Zusätzlich neu: Allgemeiner Turnverein Steyr, bis 1968 (Auflösung der Basketballabteilung) 1967 Zusätzlich neu: Union Steyr (ab 1972 „Union Form&Farbe"), bis 1978 (Auflösung der Basketballabteilung) 1971 Zusätzlich neuer Verein (Abspaltung der 2. Mannschaft und der Damenmannschaft vom ASV Bewegung): ASKÖ Tabor Steyr, bis 1986 (Fusion mit Sektion des ASV Bewegung, Auflösung des ASKÖ Tabor) 1983 Spielgemeinschaft der weiblichen Nachwuchsmannschaften des ASV Bewegung mit Union Enns: „Spielgemeinschaft Enns/Steyr", bis 1985. 1984 Spielgemeinschaft der Kampfmannschaft des ASV Bewegung mit BBC Colonia Wels: „BBC Colonia Wels/Steyr", bis 1985. 1985 Auflösung der SG Enns/Steyr und der Damenmannschaft des ASKÖ Tabor, Neugründung des Vereins „ASKÖ Basketballspielgemeinschaft Steyr" - bis 1996. 1986 Auflösung der Basketballsektion des ASV Bewegung und des ASKÖ Tabor, Neugründung des Vereins „ASKÖ Basketballclub Steyr" (1991/92: "BBC Medias Steyr", ab 1992 „BBC McDonald's Steyr"), der bis heute existiert. 1996 Auflösung der „ASKÖ BSC Steyr", Neugründung: „Damenbasketballklub Steyr", dem alle BSG-Mitglieder beitreten. DBK existiert bis heute. Verein Basketball Anmerkung Größter Erfolg ASV Ennsleite - Steyr 1955 bis 1957 Landesmeisterschaft Herren: Rang 2 ASV Bewegung Steyr 1957 bis 1986 1972-1975: ASV KOFA Steyr Staatsmeisterschaft: Rang 8 Allgemeiner Turnverein Steyr 1961 bis 1968 Landesmeister und oö. Cupsieger Union Steyr 1967 bis 1978 1972-1978: Union Form&Farbe Landesmeisterschaft: Rang 7 ASKO Tabor Steyr 1971 bis 1986 Landesmeisterschaft: Rang 5 Splelgemelnschaft (SG) Enns/Steyr 1983 bis 1985 Staatsmeisterschaft: Rang 9 Basketballclub (BBC) Colonia Wels/Steyr 1984 bis 1985 Staatsmeisterschaft: Rang 4 ASKO Basketballsplelgemeinschaft (BSG) Steyr 1985 bis 1996 ÖsterreichischerMeister ASKO Basketballclub (BBC) Steyr 1986 bis heute 1991-1992: BBC Medias Steyr 1992-2005: BBC McDonald's Steyr Staatsmeisterschaft Rang 14 Damen-Basketballklub (DBK) Steyr 1996 bis heute Staatsmeisterschaft: Rang 4 Basketballzentrum (BBZ) Steyr/Garsten 2001 bis heute „Dachverein" zur Nachwuchsförderung keine eigene Mannschaft 12

nn n cH 15.5.1955 Staatsvertrag „Osterreich ist frei" Außenminister Leopold Figl zeigt dem jubelnden Volk den unterzeichneten Staatsvertrag I Bundespräsident: Theodor Körner (SPÖ) 1951 - 1957 Bundeskanzler: Julius Raab (ÖVP) 1953 - 1961 Landeshauptmann von Oberösterreich: Dr. Heinrich Gleißner (ÖVP) 1945- 1971 Bürgermeister von Steyr: Rudolf Steinbrecher (SPÖ) 1945- 1958 Ein Tischtennisklub, eine Urlaubsreise, Basketballkörbe im BRG und ein beliebter Treffpunkt für Sportler - aus diesen Ingredienzien wurde Basketball In Steyr gemischt. Da war der junge Tischtennisklub ASV Ennslelte Steyr, gegründet am 16. Juli 1954. Sein Mitglied Helmuth Sattler kam im Urlaub an der Güte d'Azur in Nizza mit französischen Basketballern In Verbindung und sah das Spiel. Das musste er auch in Steyr einführen! Und da war Otto Brandstetter, der Sohn des Schulwartes im BRG Steyr. Amerikanische Soldaten hatten im Turnsaal damals völlig unbekannte Objekte montiert: Basketballkörbe. Sie faszinierten Otto und seine Freunde. An verregneten Wochenenden, dann immer öfter, trafen sie sich im Turnsaal zu Wurfwettbewerben und zu zunächst noch ungeordneten Spielen, manchmal auch zum 5-Uhr-Tee oder einfach zum Stammtisch Im damaligen Sportlertreff, dem „Casino" in der Werndlstraße. Der Wirt, Herr Preisinger, entdeckte bald sein Herz für die Basketballer und stellte einen kleinen Basketballkorb als Symbol auf deren Stammtisch. Der wies Helmuth Sattler gewissermaßen den Weg: Die Verbindung zwischen dem Funktionär und den Aktiven war hergestellt. Sattler war der erste Sektionslelter der am S.Mai 1955 im damaligen Gasthaus Ribnitzky in der Damberggasse gegründeten Basketballabteilung des ASV Ennslelte. Spieija! Von Anfang an gab es sowohl eine Herren- als auch eine Damenmannschaft, die allerdings keine Gegner fand, eher gesellschaftliche Bedeutung hatte und bei der Administration der Spiele half. Ein großer Gönner und Förderer war Zentraldirektor Glöckel von den Steyr-Werken: Er besorgte unter anderem Basketballdressen und in Österreich noch unbekannte Kunststoff-Basketbälle aus den USA. Da es in Oberösterreich noch keinen Landesverband und daher auch keine Meisterschaft gab, fand das erste Basketballspiel einer Steyrer Mannschaft beim ASKÖBundessportfest am 15. Juli 1955 in Graz statt, und zwar ausgerechnet gegen den regierenden Staatsmeister EKE Wien. Es endete naturgemäß mit einer deutlichen Niederlage, deren genaues Ausmaß nie festgehalten wurde und auch aus dem Gedächtnis der Zeitzeugen gelöscht wurde. 13

CHRONIK Disneys Wunderwelt eröffnete am 18.7.1955 in Los Angeles Österreich: Am 26. Oktober 1955 wird das Neutralitätsgesetz verabschiedet. KURIOSES: DAS ERSTE MEISTERSCHAFTSSPIEL FAND GAR NICHT STATT Der Oberösterreichische Basketballverband war gegründet, acht Mannschaften fieberten der ersten Meisterschaft entgegen. Am 7.10.1956 sollte das erste Spiel stattfinden - in Steyr. Sollte, denn Gegner ULC Linz erschien einfach nicht. ASV Ennsleite startete daher gleich mit einem vollen Erfolg auf dem „grünen Tisch". Der Kontakt mit den Wiener Vereinen inspirierte dennoch: Nach der Rückkehr wurde sofort eine Jugendmannschaft gegründet und ein Ausbildungslehrgang für Spieler mit dem Wiener Norbert Adam organisiert. Im September besuchten die Spieler Brandstetter, Schreiner, Hirschlehner und Glaser einen Trainer-Lehrgang in Schielleiten. Am 15. Dezember 1955 wurden der neue Sport und der neue Verein erstmals in der „Steyrer Zeitung" erwähnt und am 25./26.Dezember 1955 fanden in der Otto-GlöckelSchule auf der Ennsleite die ersten Basketballspiele in Steyr im Rahmen eines Weihnachtsturniers statt. Die Mannschaft bestand damals aus den Herren Otto Brandstetter, Kurt Schreiner, Franz Mittermann, Gerhard Glaser, Franz Hirschlehner, Adolf Preindl, Erich Sturm und Josef Aigner. Sie wurde fallweise ergänzt durch Herbert Hain, Max Garber, Johann Ferberböck und Alfred Schnellinger.. Der erste Vorstand bestand aus Sektionsleiter Helmuth Sattler, Schriftführerin Herta Karlhuber, Kassier Othmar Slapak, Herrentrainer Otto Brandstetter, Damentrainer Kurt Schreiner und Jugendtrainer Franz Hirschlehner. Der ASV Ennsleite Steyr drängte mit Freundschaftsspielen bald stark in die Öffentlichkeit, gewann neue Freunde und Mitglieder, ermunterte andere Klubs zur Gründung einer Basketballsektion und leistete wertvolle Pionierarbeit für den Basketballsport in Oberösterreich. Der Steyrer Verein war dann auch vorrangig an der Gründung des Oberösterreichischen Basketballverbandes (23.03.1956) beteiligt und stellte mit Josef Schmidl (Ehrenpräsident), Helmuth Sattler (Präsident), Kurt Götz (Kassier), Arthur Wipplinger (Technischer Referent), Hubert Weinberger (Melde- und Beglaubigungsreferent), und Johann Wipplinger (Schiedsrichterreferent) zunächst fast den kompletten Vorstand. Höhepunkt des Jahres war ein internationales Pfingstturnier in der OttoGlöckel-Schule mit Gazelec Sports Nice (FRA) und dem österreichischen Meister EK Engelmann Wien. Dabei verlor ASV Ennsleite das erste internationale Spiel erwartungsgemäß gegen Gazelec Sports Nice mit 55:74 (24:43). Die erste Herren - Basketballmanschaft 1955: 2. Reihe von links: Josef Aigner, Adolf Preindl, Sektionsleiter Arthur Wipplinger, Franz Mittermann, Kurt Schreiner. 1. Reihe von links: Erich Sturm, Gerhard Glaser, Franz Hirschlehner, Otto Brandstetter 14

CHRONIK ■"^'~T^-T!0.yT7V' Arger am Suezkanal 1956 In Ägypten liegt großer Ärger in der Luft. Präsident Gamal Äbdel-Nasser hat den Suezkanal verstaatlicht. Volksaufstand in Ungarn am 26. Oktober 1956 Sportgeschichte: 1894 veröffentlichte Dr. Naismith die erste offizielle Fassung der Basket ballregeln. Durch Studenten des Springfield-Colieges, die im Weltverband YMCA/CVJM („Christlicher Verein junger Männer") ihre berufliche Tätigkeit in vielen Ländern aller Kontinente ausübten, wurde das Spiel nun rasch verbreitet. Basketball wurde zu dieser Zeit bereits in China, Indien, Persien und Japan gespielt. Ä[ia(i)F(a(gßi]@GDOfflffiiQQflDi]|j Zum Start der ersten Basketball-Landesmeisterschaft am 7.10.1956: erschien ULC Linz nicht in Steyr, das Spiel wurde strafbeglaubigt. Das erste Meisterschaftsspiel des ASV Ennsleite fand daher am 19.10.1956 in Steyr statt und endete mit einer unerwarteten Niederlage gegen UBBC Linz: 37:49 (22:32). Am Ende blieb nur Rang 2. Damen- und Jugendmannschaft fanden keine Gegner. 0 Der „Techniker" und Spielmacher der ersten Herrenmannschaft Otto Brandstetter mit schwarzer Spielkleidung „Nr.13" beim Korbwurf Mit der Fusion der Vereine ASV Ennsleite und ATSV Konsum zum neuen Verein ASV Bewegung am 20.07.1957 wurde den Basketbaliern ein hungriger Riese vor den Futternapf gesetzt: eine Fußballsektion. Sie spielte trotz eher schwachen Leistungen fortan die erste Geige im Verein, die erfolgreicheren Basketballer mussten sich mit Almosen zufrieden geben. Dazu kam ein „Generationenproblem": Die Jungen, zunächst in einer zweiten Mannschaft vereint, drängten nach deren finanzbedingten Auflösung in die zusammengewachsene erste Herrenmannschaft, was zwar von den Funktionären, nicht aber von den Herren gern gesehen wurde. Das alles drückte auf die Stimmung und auf die Leistung, stoppte die Entwicklung. 15

CHRON';-: Premiere von West SIde Story In New York am 26.9.1957 Frankreich: h De Gaulle wird am 21.12.958 Präsidenten gewählt zum Brasilien wird 1958 Weltmeister mit Fußballstar Pele .Spipija.hr 1 ASV Bewegung spielte mit zwei Mannschaften in der Landesmeisterschaft. Team A kam auf Rang 3, Team B auf Rang 8. Es ging drunter und drüber: Ein Spieler wurde vom Verein ausgeschlossen, einige Mitspieler blieben daraufhin ebenfalls weg, schließlich wurden alle wieder zurückgeholt. Im BRG am Michaelerplatz entstand unter Prof. Josef Aichinger eine starke Schulmannschaft, trainiert vom Schüler Ernst Schlemmer. Bis auf eine Herrenmannschaft fielen alle Teams im Verein der Geldnot zum Opfer, arrivierte Spieler beendeten ihre Laufbahn. Das noch nicht ganz abgeklungene Misstrauen zwischen älteren und jüngeren Spielern verhinderte in der neu formierten Mannschaft wirkliches Teamwork, Rang 5 in der Landesmeisterschaft war für alle enttäuschend. Herren ASV Bewegung Steyr: Spieljahr 1958/59 Von links: Gerhard Glaser, Otto Brandstetter, Gustav Tunko, Ernst Schlemmer, Josef Aigner, Franz Hirschlehner, Hermann Goldbacher, Adolf Preindl, Johann Steininger Eine vereinsinterne Neuaufteilung der Kompetenzen brachte wieder Ordnung, eine Jugend- und eine Damenmannschaft nahmen wieder ihren Betrieb auf. Der Bau des Basketball-Freiplatzes bei der Otto-Glöckel-Schule einte die fleißig mithelfenden Aktiven und brachte zusätzliche Übungsmöglichkeiten. Es ging langsam, aber doch aufwärts. Ausgerechnet die wenig beachteten Damen holten dann den ersten Landesmeistertitel nach Steyr. Der Basketballbetrieb im BRG Steyr hatte zur Folge, dass mit dem Allgemeinen Turnverein ein zweiter Steyrer Verein ins Basketballgeschehen eingriff. Zur Heimstätte der „Turner" wurde die Punzerschule. 16

"CHRONIK Bürgermeisterwechsel in Steyr: Josef Fellinger (SPÖ) folgt am 22.Oktober 1958 Leopold Steinbrecher nach. Fellinger bleibt in diesem Amt bis 1973. Umsturz in Kuba: Fidel Castro ergreift 1959 die Macht „Manche mögen's heiß" Erfolgsfilm mit Marilyn Monroe Im März 1959 II Ii Ml mwi mmij, i960 wird Brasilia neue Hauptstadt von Brasilien Im März 1960 trat erstmals eine Steyrer Schülermannschaft auf: Sie besiegte Union Wels mit 24:4. Die Herren des ASV Bewegung kamen wieder auf Rang 5. Gerhard Glaser, Otto Brandstetter und Ernst Schlemmer nahmen an einer Wettspielreise der oö. Landesauswahl nach Istanbul teil. Die Jugendmannschaft des ASV Bewegung 1959; 2. Reihe von links: Coach Ernst Schlemmer, Leopold Staudinger, Anton Schlemmer, Kastner, Jugendleiter Adolf Preindl. 1. Reihe von links: Rudolf Götz, Hubert Berger, Franz Wiesinger, Erich Hingerl ASV Bewegung baute nach dem Rückzug altbewährter Spieler die Herrenmannschaft völlig um, fiel leistungsmäßig zunächst weiter ab. Dafür wurde die Jugendmannschaft immer besser und auch die Damen machten große Fortschritte. Der Freipiatz bei der Otto-Glöckelschule wurde fertiggestellt und ermöglichte zusätzliches Training in den Sommermonaten. Die Damen wurden Landesmeister, scheiterten aber an der Qualifikation für die „Staatsliga". Sie wagten mit dem Freundschaftsspiel gegen Hapoel Tel Aviv (ISR, 36:82) auch einen ersten internationalen Vergleich, der trotz der klaren Niederlage durchaus Mut machte. 17

CHRONIK John F. Kennedy wird Im Jänner 1961 als jüngster US-Präsident vereidigt I Im August 1961 wird die Berliner Mauer errichtet 1962 geht die Welt in der Kubakrise knapp am Atomkrieg vorbei Der erste JamesBond-Film erscheint im Oktober 1962 „007 jagt Dr. No" Die Herren konsolidierten sich langsam, die Jugend verbuchte den ersten überregionalen Erfolg: Sie wurde ASKÖ-Bundesmeister. Nachdenklich stimmen folgende Tatsachen: Das Jahresbudget der Basketballsektion betrug knapp S 4.000.- (= € 290.-), die Aktiven zahlten Fahrtkostenbeiträge, die Damen kauften sich die Spielkleidung selbst. Am 29.10.1961 stieg der Allgemeine Turnverein in den Meisterschaftsbetrieb der 1. Klasse mit einem Sieg (37:23) gegen ESG Linz B ein. Basketball-Landesmeister der Damen 1962: Stehend von links: Manager Walter Gilly, Brigitte Radlhuber, Elfriede Ferrari, Waltraud Obermayr, Waltraud Kolda, Waltraud Götz, Inge Forster, Coach Ernst Schlemmer. Vorne: Dagmar Blankenborn, Heidi Pinter, Christine Kern Herren ASV Bewegung Steyr, Spieljahr 1961/62: 2. Reihe von links: Sektionsleiter Kurt Selradl, Johann Waizman, Helmut Windhager, Johan Freyhammer, Obmann-Stellvertreter Arthur Wipplinger, Walter Rathmayr, Anton Schlemmer, Hermann Imlinger, Gustav Tunko, Obmann Hubert Weinberger. 1. Reihe von links: Karl Jaindl, Walter Klaffenböck, Ernst Schlemmer, Helmut Futterer, Erich Hingerl 18

Ci amoesty intemation^ FÜP OK MENSmEAflraHTE Im Oktober 1962 wird die Menschrechtsorganisation Ai in London gegründet KURIOSES: TREIBJAGD AUF STEYRER SPIELER Die Mannschaft des Allgemeinen Turnvereins Steyr entwickelte sich im Spieljahr 1965/66 zum Schrecken der Gegner: Es gab gegen die Vereine im unteren Tabeiiendrittel wahre Rekordsiege, ein Score von 150 Punkten und mehr war keine Seltenheit. Dem drohenden Debakel entging am 29.11.1965 die Mannschaft des ATSV Linz/Spallerhof durch eine ganz gefinkelte Taktik: die Linzer veranstalteten von Anfang an eine regelrechte Treibjagd auf die Steyrer Spieler und ergriffen praktisch jede Gelegenheit zu einem (allerdings harmlosen) Foul. Da die Regeln das Ausscheiden eines Spielers nach seinem fünften verübten Foul vorschreiben, endete das Spiel in der 17. Spielminute, weil Linz nur mehr einen Akteur auf dem Feld hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand es 61:14 für Steyr. Es ist nicht belegt, ob die Linzer über die Konsequenzen (Strafbeglaubigung, 0 Punkte statt 1 Punkt für eine Niederlage) informiert waren... III! III >V9\ Szenen aus dem Spiel ASV Bewegung - Allg. Turnverein Wels. Ernst Schlemmer im bester Form. Auch 1961 waren bereits Sprungkraft und Dynamik gefragt. Die Herren des ASV Bewegung sammelten auf einer Reise in die Türkei internationale Erfahrung und erreichten das oö. Cupfinale, die Damen erlitten nach gutem Start einen Rückfall, well gleich mehrere Spielerinnen Ihre Karriere unterbrechen oder beenden mussten. Die erstmals auftretende weibliche Jugendmannschaft scheiterte in der Landesmeisterschaft an Verletzungen. Klubs aus Stuttgart wurden zu fixen Spielpartnern, die Mitgliederzahl stieg auf 100. Der Allgemeine Turnverein stellte bereits eine Jugendmannschaft. Bild: ASV Bewegung gegen allg. Turnverein Wels (57:35) In Steyr: die Schlemmer Brüder Anton (links) Ernst. Sportgeschichte: In Deutschland und Österreich war um 1900 das „Korbbali"-Spiel bekannt und blieb es bis lang nach dem 2. Weltkrieg. Das führte allzu oft zu Verwechslungen und behinderte die Verbreitung des Basketballspiels. Der erste offizielle Hinweis auf eine österreichische Basketball-Tätigkeit stammt aus dem Jahr 1936: Österreich nahm mit einer Handbailmannschaft (!) an einem Basketballturnier in Padua teil und unterlag Italien mit 17:30, besiegte aber Ungarn mit 16:15. Erst 1948 wurde der Österreichische Basketbaiiverband (ÖBV) gegründet, nachdem amerikanische Besatzungs-Soldaten - vor allem in Städten mit größeren Kasernen (Wien/ÜSFA-Halle, Salzburg/Riedenburg etc.)-die Jugend für das Spiel begeisterten. 19

CHRONIK yl „Ich habe einen Traum" verkündete der Bürger rechtskämpfer Martin Luther King im August 1963 in Washington DG Bundeskanzler Dr. Alfons Gorbach (ÖVP) 1961 - 1964 Bundeskanzler Dr. Josef Klaus (ÖVP) 1964- 1970 Österreich 1964: Erstes Volksbegehren zur ORFReform [p(2)D^ Qa[fD(^ P(2)DDÖDte Verschiedene Motivationsrichtungen (leistungsorientiert - gesellschaftlich / politisch orientiert) führten allmählich zu Gruppenbildungen im Verein, Auffassungsunterschiede und Differenzen schließlich zur Abwanderung der kleineren Leistungsgruppe zum Allgemeinen Turnverein. Dies wiederum wurde von der anderen Gruppe zu einem Politikum gemacht und in den von ASV-Bewegung-Funktionären dominierten Basketballverband hinein getragen. Die Handlanger der Politik konnten zwar zunächst den ersten Landestitel einer Steyrer Herrenmannschaft nicht verhindern, verursachten aber den Ausstieg des doppelten Landesmeisters und Cupsiegers aus dem Basketballgeschehen einen Keulenschlag, der den Steyrer Basketball wieder stark zurückwarf. Die Jugendmannschaft des ASV Bewegung wurde abermals ASKÖBundesmeister und verfehlte den Landesmeistertitel nur deswegen, weil sie die besten Spieler an die durch interne Differenzen und Gruppenbildungen geschwächte Herrenmannschaft abstellte; diese erreichte das oberösterreichische Cupfinale und in der Landesmeisterschaft Rang 6, die Damen kamen auf Rang 5. Ernst Schlemmer schaffte als Schiedsrichter die Qualifikation für die Staatsliga, Anton Schlemmer wurde ins JugendNationalteam berufen. Der Allgemeine Turnverein stieg in die Landesliga auf. In diesem Jahr endete die Vorherrschaft des ASV Bewegung in Steyr. Interne Differenzen hatten zum Übertritt einiger Spieler zum Lokalrivalen Allg. Turnverein Steyr geführt, der nun die Rolle der Nummer 1 in Steyr klar übernahm und die Meisterschaft auf Rang 3 beendete; ASV Bewegung kam auf Rang 5. Die Damen fristeten weiter ein kümmerliches Dasein und blieben erfolglos, die Jugendteams landen auf den Rängen 2 (Bewegung) und 5 (Allg. TV.) Beachtlich der internationale Spielverkehr: Es wurden sowohl von den Herren beider Vereine als auch von den Bewegung - Damen Spiele in der CSSR (Strakonice, Bratislava) und in Steyr gegen Teams aus Deutschland, der CSSR und Frankreich ausgetragen. Sportgeschichte: Nach dem ersten Weltkrieg brachten amerikanische Soldaten das Spiel nach Europa. 1932 wurde in Genf die FIBA von 8 Ländern gegründet: Argentinien, Griechenland, Italien, Portugal, Lettland, Rumänien, Schweiz und Tschechoslowakei. 1950 gab es die erste Weltmeisterschaft (Weltmeister: Argentinien). 20

CHRONIK Im Februar 1964 wird Cassius Clay Boxweltmeister Der sowjetisctie Parteivor sitzende Chruschtsctiow wird Im Oktober 1964 aus seinen Ämtern entlassen Im Oktober 1965 erhielten die „Beatles" von der Queen den Orden MBB (Member of the British Empire) Das (kostenlose) Engagement des farbigen US-Amerikaners John Hatcher (NATO-Abrüster) beim Allg. TV. Steyr scheiterte am Veto des Turnrates. Die „Turner" eroberten dennoch als erste Steyrer Herrenmannschaft den Landestitel und wurden auch Cupsieger, schafften aber die Qualifikation zur Staatsliga B nicht. Die Herren des ASV Bewegung kamen auf Rang 6. Die Bewegung -Jugend landete auf Rang 2, die des Allg. TV. Steyr auf Rang 3. Die Damen blieben unbedeutend und erfolglos. Erster Landesmeister-Titel für eine Steyrer Herrenmannschaft: Hinten: Ulrich Schmidt, Anton Schlemmer, Sigurd Fieber, Ernst Schlemmer, Coach Rudolf Haase. Vorne: Wolfgang Stumfohl-Preisinger, Walter Rathmayr, Herbert Kaiplinger Die Differenzen des Allgemeinen Turnvereins mit dem Verband wegen der Ummeldung eines Spielers eskalierten und endeten mit einem Skandal: Ernst Schlemmer wurde - wie sich später herausstellte völlig zu Unrecht und ohne das vorgesehene Verfahren - wegen eines redaktionellen Artikels der „Steyrer Zeitung" (!) gesperrt. Der Allgemeine Turnverein verteidigte dennoch beide Titel (Landesmeister und Cupsieger) erfolgreich und scheiterte ersatzgeschwächt abermals an der Qualifikation für die Bundesliga. Die Herrenmannschaft wurde schließlich aus Protest gegen die Willkür des Verbandes beim QÖBV abgemeldet. Die Bewegung-Herren landeten auf Rang 5, die Junioren hingegen wurden Landesmeister. Nach wie vor von der Auflösung bedroht waren die Damen (Rang 3): Sie hatten nicht einmal eine Halle zum Training zur Verfügung. 21

CHRONIK Der Minirock eroberte die Welt. Die Designerin Mary Quant macht den Mini 1965 populär. Die erste Serie von „Raumschiff Enterprise" flimmert 1966 über die Bildschirme 1966: Kulturrevolution China Zwei Jahre lang große Rivalen im Kampf um den Meistertitel: Die Allgemeinen Turnvereine aus Linz und Steyr. Hier eine Szene aus dem vorentscheidenden Spiel am 16.04.1967 in der Punzerschule: Anton Schlemmer wird von den Linzern Gräfner (links) und Makowetz regelwidrig vom Ball getrennt. Die Steyrer siegten schließlich nach hartem Kampf mit 43:37 Der Allgemeine Turnverein spielte seine letzte Saison nur noch mit einer Jugendmannschaft, dafür griff mit Union Steyr am 9.07.1967 mit einem Spiel gegen ASV Bewegung (36:93) ein anderer Verein ins Basketballgeschehen ein. Die Spitzenposition im Bundesland war aber dahin. ASV Bewegung kam auf Rang 3 in der Landesliga, Union Steyr auf den gleichen Rang in der 1. Klasse. Jugend und Junioren des ASV Bewegung wurden Landesmeister. Ein „Grenzlandcup" mit Salzburg und Bayern sorgte für Abwechslung, es spielte eine Steyrer Auswahl. t Dem ASV Bewegung gelang endlich eine klare Trennung der rivalisierenden Gruppen, worauf sofort eine leistungsstarke Mannschaft entstand, die zunächst den Aufstieg in die Bundesliga B und in relativ kurzer Zeit sogar in die höchste Spielklasse Österreichs schaffte. Leider beschloss der Vorstand des ASV-KOFA, grundsätzlich jegliche Zahlungen an Spieler (auch Fahrtkosten!) abzulehnen, sodass durchaus mögliche und auch erschwingliche Verstärkungen verhindert wurden, die aufgrund der geringen Größe der Spieler dringend notwendig gewesen wären. So wurde, wie sich bald zeigen sollte, der aufkommende Basketball-Boom (800 Zuschauer I) im Keim erstickt. Es folgte ein empfindlicher Rückschlag. Wichtig für die Zukunft war hingegen die Aufnahme des Basketballspiels ins Ausbildungsprogramm der Sporthauptschule, die damals nur Knaben besuchten Sportgeschichte: Basketball Ist aber auch In Österreich bis heute eine „Randsportart" geblieben, während es überall Im umliegenden Ausland eine enorme Bedeutung erlangt hat. Die Gründe dafür sind wohl sehr verschieden und reichen von mangelhafter Initiative des Verbandes über fehlende Präsenz in der Lehrerausbildung und damit in den Schulen bis hin zu größtenteils sehr schlechten Umfeldbedingungen für die Vereine, die mit Initiativen am oft sehr auf Fußball beschränkten Sportverständnis der Politiker scheitern. 22

CHR( Ende des „Prager Frühlings" durch auffahrende Panzer im August 1968 Studentenunruhen in Wien 1968 August 1969: Tausende strömen nach Woodstock in der Nähe von New York Spieljah Gegen Ende des Jahres 1968 hob der ÖBV als dritte Instanz Schlemmers Sperre wegen Nichtigkeit und schwerer Verfahrensmängel auf, worauf der Spieler dem Linzer Verein ESO beitrat und ASV Bewegung gewissermaßen von der Vergangenheit eingeholt wurde; Als ungeschlagener Herbstmeister bezogen die Steyrer ausgerechnet gegen ESG Linz die erste Niederlage, was enorme Unruhe in den Verein brachte und schließlich noch den sicher scheinenden Meistertitel kostete. Landesmeister wurden hingegen die Junioren des Vereins. Eine Aufstockung der Landesliga ermöglichte Union Steyr den Aufstieg. Nach den Turbulenzen machte ASV Bewegung endlich „reinen Tisch", holte Ernst Schlemmer und den in Wien spielenden Wcifgang Preisinger zurück und trennte die rivalisierenden Gruppen in zwei Herrenmannschaften. In der ersten Mannschaft spielten nun immerhin fünf ehemalige „Turner", die über viel Erfahrung verfügten und durch junge Kräfte hervorragend ergänzt wurden. Die zweite Mannschaft („ASV Bewegung/Tabor") spielte in der 1. Klasse. Diese Trennung erwies sich als Goldgriff: Beide Teams beherrschten ihre Spielklasse und sicherten sich jeweils Rang 1; die erste Mannschaft schaffte zudem den Aufstieg in die Bundesliga B - gerade rechtzeitig, um die neu eröffnete Steyrer Sporthalle richtig nützen zu können. Die Junioren holten sich zum vierten Mal in Serie den Landesmeistertitel, die Damen erwiesen sich nach wie vor als Überlebenskünstlerinnen. Union Steyr stieg aus der Landesliga wieder in die 1. Klasse ab. ■ Die erste Steyrer Basketballmannschaft In der Bundesllga B: ASV Bewegung Steyr: Hinten: Schulz, Hallwirth, Andreaus, Haidenthaler, A. Schlemmer, Eder, Coach Rudolf Haase. Vorn: Thaller, Seidl, Huber, Preisinger, E. Schlemmer. 23

CHRONIK Erfolgreiche Mondlandung am 21. Juli 1969 1\V^ 1970 löst sich die Erfolgsband „The Beatles" auf Bruno Kreisky (SPÖ) Bundeskanzler von 1970 - 1983 Spieijaf^ Im ersten Bundesligajahr litt die Herrenmannschaft des ASV Bewegung sichtlich unter Routinemangel, verhinderte aber den Abstieg mit viel Kampfgeist. Die Damen wurden ein Opfer der Kräftekonzentration im männlichen Bereich: Die Mannschaft wurde aufgelöst. Die Nachwuchsarbeit trug sofort Früchte: ASV Bewegung wurde Jugend-Landesmeister und die Landessondererziehungsschule Gleink gewann nicht nur als erste Steyrer Mannschaft die oö. Schulmeisterschaft der „Unterstufe", sondern wurde als Verein „Caritas-Jugendheim Gleink" auch Landesmeister der Altersklasse „Schüler". Die zweite Herrenmannschaft des ASV Bewegung wurde im ersten Landesliga-Jahr Fünfter und gründete im Juni den neuen Verein ASKÖ Tabor, bei dem auch Damen wieder Aufnahme fanden. Union Steyr schaffte wieder den Aufstieg in die Landesliga. Die erste Steyrer Bundesligamannschaft (1970/71, Bundesliga B): Hinten: Obmann Rudolf Pimsl, Erwin Draxler, Fritz Hallwirth, Walter Andreaus, Anton Schlemmer, Franz Schulz, Erich Haidenthaler, Harald Eder, D.I.Markus Taucher (Coach), Sektionsleiter Otto Huber. I.Reihe von links: Roland Seidl, Wolfgang Preisinger, Gernot Huber, Manfred Thaller, Ernst Schlemmer Die Bundesligamannschaft des ASV Bewegung klopfte mit dem ausgezeichneten 3. Rang zaghaft an die Tür der höchsten Spielklasse und fand mit der Firma „KOFA" (Anton Kotlowski, Getränkevertrieb) einen Sponsor; die Basketballsektion des ASV Bewegung hieß fortan ASV KOFA. Union Steyr beendete das Gastspiel in der Landesliga leider wieder mit dem Abstieg. 24

CHRONIK 1971 wird der erste Mikroprozessor der Welt entwickelt Massaker bei den Olympischen Spielen in München September 1972 Blutiger Sonntag Nordirland 1972 in Schon um 1200 n. Ch. lassen sich korbballähnliche Spiele bei Indianern nachweisen. Das eigentliche Basket ballspiel entstand 1891 in den USA. ASKÖ Tabor festigte hingegen mit den Herren seine Position und belebte die Steyrer Damenmannschaft wieder. ASV Bewegung gewann die nun erstmals (in Turnierform) offiziell ausgetragene SchülerLandesmeisterschaft. Jugend-Landesmeister 1971 ASV Bewegung Hinten: Sektionsleiter Otto Huber, Fritz Hallwirth, Erhard Donabauer, Helmut Friedl, Erwin Draxler, Coach Anton Schlemmer. Vorn: Josef Brunmair, Manfred Thaller, Rudolf Handigruber, Franz Wipplinger. Union Steyr hieß ab Jahresmitte 1972 „Union Form&Farbe". Ernst Schlemmer bestand an der BafL Wien die staatliche Trainerprüfung mit Auszeichnung, die Herrenmannschaft des ASV KOFA wurde Meister der Bundesliga B und stieg in die höchste Spielklasse auf. Die KOFA-Jugend wurde Landesmeister und die Sporthauptschule belebte die Altersklassen der Jüngsten. Die Herren von ASKÖ Tabor kamen in der Landesliga auf Rang 6, die von Union Form&Farbe in der 1. Klasse auf Rang 4. Dynamik, Sprungkraft und Ballgefühl: Anton Schlemmer ist von den Riesen nicht zu stoppen. Bild: Spiel Herren - Bundesliga B: ASV KOFA - Turnerschaft Innsbruck am 7.10.1972 (85:48) 25

CHRONIK 1973: Frieden für Vietnam und Abzug der amerikanischen Truppen Bürgermeisterwechsel in Steyr: Franz Weiß (SPÖ) 1974- 1979 KURIOSES: SCHÜTZENKÖNG - ABER ABGESTIEGEN Sensation in der Bundesiiga A der Herren im Jahr 1974: Bester Korbschütze war nicht wie gewohnt einer der schon damals stark vertretenen amerikanischen Legionäre, sondern der Steyrer Anton Schlemmer, und zwar mit 50 Punkten Vorsprung. Die Freude darüber war beim Verein ASV KOFA Steyr und beim Schützenkönig selbst allerdings stark gedämpft: Die Steyrer stiegen nämlich trotzdem ab, wobei sie das Entscheidungsspiel mit 87:88 denkbar knapp und unglücklich verloren. ■ 197.1/7'"- Mit den „Sport Ambassadors" (USA) und dem deutschen Pokalsieger MTV Wolfenbüttel kamen international renommierte Teams nach Steyr. Da der Rekordinternationale und Zweimetermann Homeier auf sein Angebot, gegen reinen Fahrtkostenersatz in Steyr zu spielen, eine Absage erhielt, nahm eine „Zwergentruppe" den Kampf in der Bundesliga A auf. Der zu erwartende Abstieg hing allerdings an einem seidenen Faden: Das Entscheidungsspiel gegen UHS Elementar ging mit 87:88 ganz knapp verloren. Paradox: Steyr stellte als Absteiger mit Anton Schlemmer den mit Abstand besten Korbschützen, er distanzierte alle Amerikaner. Die Sporthauptschule meldete sich mit dem Sieg in der Minibasketball-Schulmeisterschaft erstmals laut zu Wort. Zwei langjährige Stützen der Bundesligamannschaft: Wolfgang Preisinger (links) und Gernot Huber (rechts) zählten trotz geringer Körpergröße durch Schnelligkeit, Ballgefühl und Spielwitz zu den Größten. D /i' Der „Freie Fall" der völlig demoralisierten A-Liga-Mannschaft bis in die Landesliga fiel glücklicherweise mit der beginnenden Reife der Nachwuchsteams zusammen, sodass innerhalb weniger Jahre ein neues, leistungsstarkes Team mit einer guten Mischung aus Routiniers und jungen Spielern entstand. 26

CHRONIK Nuklearmacht Indien 9 i ORSENTBACS 1974 wird Indien zur sechsten Atommacht „Altair 800" kommt Ende 1974 als erster Personalcomputer auf den Markt Rücktritt des amerikanischen Präsidenten Nixon Im August 1974 wegen der Watergateaffäre Bild: Der „Schützenkönig" spielte beim Absteiger: Anton Schlemmer beendet die A-Liga als Topscorer, distanzierte auch alle US-Legionäre um mehr als 50 Punkte. Hier hat US-Profi Marioneaux mit 2,16 m (hinter Schlemmer) das Nachsehen Die Sporthauptschule nahm nun auch Mädchen auf und es entstanden auch im weiblichen Bereich sehr leistungsorientierte Mannschaften, die schnell bundesweite Erfolge feierten. Die neu eingeführte FußballSchülerliga begann allerdings schnell, den männlichen Basketball - Nachwuchs beträcht lich zu dezimieren. Der Abstieg und vor allem die Begleitumstände - ein Umfeld, das für Spitzensport absolut ungeeignet und offensichtlich auch nicht zu ändern war - führten zur totalen Frustration der Spieler des ASV KOFA. Auch in der Bundesliga B setzte sich die Mannschaft von Anfang an am Tabellenende fest und stieg in die Landesliga ab, in der ASKÖ Tabor Fünfter wurde. Die Minibasketballer wurden überlegen Landesmeister und gewannen mit der SMS Steyr-Tabor abermals die Schulmeisterschaft. Anton Schlemmer spielte fortan in Wels und Sponsor KOFA zog sich nach dem Abstieg zurück, die Teams spielten wieder als „ASV Bewegung". Das dezimierte Ex-Bundesligateam blieb trotzdem der „Hausherr" in Steyr und ließ dem ASKÖ Tabor zweimal im Lokalderby in der Landesliga keine Chance. Union Form&Farbe agierte in der 1. Klasse mit mäßigem Erfolg und stellte schließlich gar den Spielbetrieb vorübergehend ein. Erfreuliches kam vom Nachwuchs: Die Schüler des ASV Bewegung wurden Landesmeister und kamen in der Staatsmeisterschaft auf Rang 2. Sportgeschichte: Dr. Guiiick, der Leiter des Springfield-Colleges in Massachusetts, gab 1891 seinen Sportlehrern den Auftrag, einen Winter-Ausgleichssport für die Football-Mannschaft zu entwickeln. Turnlehrer Dr. James Naismith stellte an die Breitseiten des Turnsaals je einen Papierkorb. Ein Treffer war erzielt, wenn es einer Mannschaft gelang, den (eiförmigen) Ball Im Korb des Gegners unterzubringen 27

KURIOSES: SPERRE NACH „GAR KEINEM VERFAHREN" Gut ein Jahr lang dauerte die Sperre, die der Oberösterreichische Basketballverband über den damals beim Allgemeinen Turnverein spielenden Ernst Schlemmer verhängte, dem man einen Artikel der „Steyrer Zeitung" zuschrieb, in dem der GÖBV angegriffen worden war (!). Allerdings nur, weil der Instanzenweg diese Zeit in Anspruch nahm. Der Österreichische Verband hob als letzte Instanz die Sperre schließlich auf und bemängelte das Verfahren des GÖBV als nicht den Rechtsgrundsätzen entsprechend. Man könne eigentlich „gar nicht von einem Verfahren reden"... Dem Gesperrten wurde auch in der erzwungenen Spielpause nicht langweilig: Er hütete in dieser Zeit das Tor beim Fußballklub Amateure Steyr in der Regionalliga.... Dr. Rudolf Kirchschläger Bundespräsident von 1974 bis 1986 Die erste Schülermannschaft aus der Sporthauptschule, mit der nach dem Abstieg aus der Bundesliga der „Neustart" erfolgte Schüler-Landes meister 1976 Ganz oben: Klaus Sprung, Josef Kogler, Siegfried Gaßner. Etwas tiefer: Robert Reisinger, Christian Aduatz. Mittlere Reihe: Coach Ernst Schlemmer, Fritz Steinparz, Hemut Augner, Rudolf Fixl, Alfred Praxmarer. Hockend: Richard Weikerstorfer, Gerhard Gruber, Manfred Seidl Den größten Erfolg verbuchten die Schüler des ASV Bewegung: Sie verteidigten den Landesmeistertitel souverän und holten den ersten Staatsmeistertitel einer Mannschaft nach Steyr. Immer stärker wurde die Sporthauptschule: Die Minibasketballer holten abermals den Landestitel in der Schulmeisterschaft. Keines der beiden Steyrer Herren-LandesligaTeams konnte sich an der Spitze etablieren, die Lokalderbies gingen wiederum klar an ASV Bewegung. Dafür waren die Nachwuchsteams deutlich auf dem Weg nach oben. Den Damen des ASKÖ Tabor gelang nach fünf Jahren wieder der erste Sieg. Die Herren des ASV Bewegung gewannen den oö. Basketball-Cup und belegten in der Landesmeisterschaft Rang 3, die der ASKÖ Tabor mussten aus der Landesliga absteigen und jene der Union Form&Farbe landeten im Mittelfeld der 1. Klasse. Erfolge verbuchten wiederum die Nachwuchsteams: Die männliche Jugend des ASV Bewegung wurde Landesmeister und Zweiter der Staatsmeisterschaft, die Schüler gewannen die „Regionalliga" mit Salzburg und die Mädchen der Sporthauptschule wurden bei ihrem Erstauftreten in der Schulmeisterschaft gleich oberösterreichischer Minibasketball-Meister. Ein sehr erfolgreiches Jahr: Die Bewegung - Jugendlichen Siegfried Gaßner, Gerhard Gruber, Manfred Seidl und Klaus Sprung und Trainer Ernst Schlemmer schafften In Jesenik (Tschechoslowakei) mit dem 28

Volksabstimmung in Österreich: Am 5. November 1978 entschied das Volk über das Atomkraftwerk in Zwentendorf mit „Nein" (50,47 % ) Margaret Thatcher wird erster weiblicher Premierminister in Großbritannien im Mai 1979 Saddam Hussein wird im Juli 1979 zum irakischen Präsident ernannt. Bürgermeisterwechsel in Steyr: Heinrich Schwarz (SPÖ) übt das Amt von 1979 bis 1991 aüs. österreichischen Team den Aufstieg in die Endrunde der Jugend („Kadetten") - Europameisterschaft in Damaskus. Den Herren des ASV Bewegung gelang mit Anton Schlemmer als Trainer das „Double" (Landesmeister und Cupsieger), sie verzichteten jedoch aus finanziellen Gründen auf den Aufstieg in die Bundesliga. Die Jugend des ASV Bewegung wurde Landesmeister und Zweiter der Staatsmeisterschaft, die Minibasketballer Landesmeister. ASKÖ Tabor trat kaum in Erscheinung, Union Form&Farbe wurde aufgelöst. Die Bewegung-Auswahlspieler und ihr Trainer kehrten von der JugendEuropameisterschaft aus Damaskus nach Spielen gegen die UdSSR, Spanien, Bulgarien, Griechenland, Türkei und Jugoslawien mit Rang 11 und neuen Erfahrungen heim. Die Steyrer Klubs organisierten in der Sporthalle zwei Länderspiele eines Vierländerturniers (Österreich - Ungarn und Türkei - England). Die Herren des ASV Bewegung verteidigten sowohl den Landesmeistertitel als auch den des Cupsiegers erfolgreich, nahmen jedoch abermals nicht an den Qualifikationsspielen für die Bundesliga teil. ASKÖ Tabor schaffte ungeschlagen den Aufstieg in die Landesliga. Die Schülerinnen des ASV Bewegung wurden Landesmeister und kamen in der Staatsmeisterschaft auf Rang 2, und die Sporthauptschule gewann die oö. Schulmeisterschaft in den Altersklassen „Schülerinnen" und „Minibasketball". Staatsmeistertitel Nr. 2 für Steyrer Basketballer, diesmal durch die K-j ,v. Schülerinnen des ASV Bewegung. Basketball-Staatsmeister 1981 der Altersklasse Schülerinnen": Hinten: Gabriele Gibley, Martina Leithenmayr, Birgit Krammer, Coach Ernst Schlemmer, Franziska Riegler, Doris Gradauer, Anita Gasperl. Vorn: Petra Sthul, Elisabeth Mayr, Marion Sthul, Tanja Kohl. Ihre männlichen Kollegen waren fast ebenso erfolgreich: Landesmeister und Rang 3 in der Staatsmeisterschaft. Die Herren des ASV Bewegung wurden abermals 29

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