500 Jahre Dominikaner und Jesuiten in Steyr

6 Kettner der Gitter und Statuen vorzunehmen, die großen Bilder im Altarraum und an den Pilastern zu restaurieren und die Rahmen wiederherzustellen, vertretbar erscheinen. Die Mieterträge des Heiserhauses, Stadtplatz 29, welches die Marien kirche 1971 geerbt hat, sowie die reichen Opfergaben ließen eine Rückzahlung des Kredites im Laufe von acht Jahren gesichert erscheinen. Ein äußerst rühriges „Baukomitee Marienkirche" (Amtsdirektor Josef Hochmayr, Walter Kühholzer, Leiter der Kirchenbeitragsstelle und Steuerberater Herbert Schwarz) wurde vom Pfarrkirchenrat der Stadtpfarre bewilligt. So konnte am 31. Mai 1976 mit der Aufstellung des Gerüstes begonnen werden. Der Mensch denkt, Gott jedoch lenkt durch das Bundesdenkmalamt. Die Ab deckung der Stuckumrahmung der großen Wandgemälde im Altarraum, bei der die übermalten Bildtexte freigelegt wurden,gab den Anstoß für die sehr mühsam zu erstellende, aber überaus gelungene Festlegung der Farbgebung für die Aus malung der Kirche durch das Bundesdenkmalamt (Hofrat Dr. Norbert Wibiral und GR Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Sedlak). Dieses drängte mehr und mehr auf die Freilegung des gesamten Stuckbestandes auf den Kapitellen der Kirche und in den Kapellen — an der Verkündigungsgruppe wurde sogar zweimal ge arbeitet — der Bauausschuß wollte auch die Kirchenbänke miteinbezogen haben in die Restaurierung, daraus ergab sich die Restaurierung aller Bilder und Bilder rahmen. Die Innenrenovierung fand ihren feierlichen Abschluß in der letzten Maiandacht, die Weihbischof Dr. Alois Wagner am 31. Mai 1977 hielt. In der Zwischenzeit war der Kirchenbetrieb uneingeschränkt aufrechterhalten worden, was nicht nur für die Patres, sondern auch für die Kirchenbesucher eine arge Zumutung war. Die Gesamtkosten hatten sich inzwischen auf annähernd vier Millionen Schilling erhöht. Das Land Oberösterreich gewährte eine Subvention in der Höhe von einer halben Million, das Bundesdenkmalamt von S 300.000,—, die Stadt Steyr von S 200.000,—. So ist der derzeitige Schuldenstand erträglich. Die letzten zwei Bilder, die aus dem 1977 aufgelassenen Salesianerinnenkloster Gleink zurückerworben werden konnten, wurden vom Restaurator am 22. Sep tember 1978 geliefert. Unmittelbar nach der Aufstellung des Gerüstes in der Kirche fielen Teile des Gesimses der Nordfront der Kirche infolge eines Dachschadens herunter, sodaß die Baupolizei die Eisengasse sperren mußte und eine Behebung des Schadens bis September verfügte. Verhandlungen zwischen der Stadtpfarre Steyr als Besitze rin und der Diözese ließen es vertretbar erscheinen, daß, wenn schon ein Gerüst aufgestellt werden muß, gleich die ganze Nordfront im Hinblick auf das 1000-Jahr-Jubiläum der Stadt Steyr restauriert werde. Die Arbeiten wurden im Herbst 1976 begonnen und dauerten ein ganzes Jahr, weil die Steinmetzarbeiten an den Gesimsen und Fensterrahmen auf sich warten ließen. Die Renovierung der Nordfront ist sehr gut gelungen. Die Kosten beliefen sich auf 1,25 Milli onen Schilling, wovon Land und Stadt je eine Viertelmillion übernommen haben.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2