500 Jahre Dominikaner und Jesuiten in Steyr

Kettner das Provinzialat verpfliditete, für 15 Jahre zwei bis drei Patres für Steyr frei zustellen, die Diözese hingegen die Adaptierung der Wohnräume der Patres in der Kirche oder im anschließenden Dornhaus auf sich nahm.Dies sollte innerhalb von zwei Jahren gesdhehen. Das Jahr 1974 verging mit Verhandlungen zwischen Diözese und den Besitzern des ehemaligen Klostergebäudes, um eine Erweiterung des Wohnbereiches für die Patres im ersten Stock und um einen Zugang zu den Wohnungen von außen und nicht durch die Kirche zu erlangen. Die Verhandlungen führten im Oktober 1974 zum Kauf des ennsseitigen Flügels der östlichen Hälfte des ehemaligen Kloster gebäudes. Ende Februar 1975 wurden die Räume im ersten Stock des Dornhauses als Ausweichquartiere für die Patres notdürftigst hergerichtet. Im März begann der Umbau des Wohnbereiches in der Kirche. Im ersten Stock wurden Küche und Speisezimmer eingerichtet und für vier Patres je ein kleines Appartement adap tiert, mit winzigem Vorraum, kleinster Naßzelle und Wohn-Schlafzimmer. Im zweiten Stock wurde nur die Nordseite adaptiert für ein Gästezimmer, zwei Räume für die Haushälterin, ein Badezimmer und einen Arbeitsraum mit Wasch-, Trocken-, Bügel- und Nähmaschine und einem großen Wäschekasten. Die Räume des ehemaligen Studentenwerkes wie auch der frühere Theatersaal wurden an die Diözese abgetreten. Wegen des großen Niveauunterschiedes war das Einbeziehen in den Wohnbereich baulich und auch finanziell nicht vertretbar. Am Rosen kranzfest, dem 7. Oktober 1975, konnten die Patres endlich in ihre Wohnräume einziehen. Auf eine Vorschreibung der Baupolizei hin war im Sommer die Neuverlegung der gesamten Lichtanlage in der Kirche notwendig geworden. Die Gelegenheit wurde wahrgenommen, alles auf indirekte Beleuchtung umzustellen, sodaß jetzt der ganze Kirchenraum gleichmäßig genügend ausgeleuchtet ist. Das wirkt sich besonders an den Hochfesten sehr günstig aus. Sowohl der Umbau im Wohn bereich wie auch die Verlegung der Lichtanlage führten zu einer argen Ver schmutzung. Die neue Beleuchtung brachte den desolaten Zustand der Kirche erschreckend zum Vorschein. 1904 war die Vergoldung des Hochaltares und der Kanzel erneuert, der Altarraum renoviert, 1934 die Kirche das letzte Mal aus gemalt worden. Aus einem Gefühl der Dankbarkeit der Diözese gegenüber für die Erstellung des schönen und angenehmen Wohnbereiches sowie für die Zugangsmöglichkeit von außen durch den Posthof fühlte ich mich gedrängt, an die Renovierung des Innenraumes der Marienkirche heranzugehen. Zudem waren die Fensterstöcke zum Teil verfault, sodaß in der Kirche arge Zugluft herrschte. Die Kirchentüren waren am Zerfallen, schlössen kaum mehr richtig. Das Angebot eines billigen Kredites von 1,6 Millionen Schilling und eigene Rücklagen der Kirche ließen das Wagnis, die Kirche neu auszumalen, die Fensterstöcke zu erneuern, eine fach gemäße Reinigung und Ausbesserung aller Altäre, der Kanzel, des Orgelgehäuses,

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