500 Jahre Dominikaner und Jesuiten in Steyr

Bodingbauer 47 In der vorletzten Kapelle trägt der spätbarocke Altar als einziger Seitenaltar noch das alte Hauptbild: Christus am Kreuz. Nur die flankierenden Statuen (hl. Barbara und hl. Rita) sind aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. An der Decke wurden 1976 drei Wappenfresken freigelegt. Sie nehmen Bezug auf die Adelsfamilie Seeau, welche unter der Kapelle ihre Gruft besaß. Das mittlere Wappen ist das des Elias von Seeau (er war Besitzer der oberösterreichisdien Herrschaften Mühlleiten, Würting und Litzlberg, war in der Salinenverwaltung in Gmunden tätig und Rentmeister des kaiserlichen Schlosses in Steyr); er starb 1670. An der Westwand der Kapelle erinnert eine Gedenktafel an den Verstor benen. Elias von Seeau war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Magdalena Alt(Wappen links gut erhalten), in zweiter mit Maria Elisabeth von Prankh (Wappen rechts kaum zu erkennen, Inschrift jedoch gut lesbar). Magdalena Alt war eine Tochter des Fürsterzbischofs von Salzburg, Wolf Dietrich von Raitenau und der Salome von Altenau. Eine zweite Gedenktafel neben dem Fenster er wähnt als Verstorbenen Konstantin Honorius von Seeau. Er war Student in Olmütz und starb sechzehnjährig in Gmunden 1704. Die letzte Kapelle der Evangelienseite ist heute dem Herzen Jesu geweiht. Das Gemälde des Seitenaltares ist das jüngste in der Kirche. Es wurde 1947 von Max Poosch-Gablenz gemalt und zeigt Christus mit dem Erlöserherzen als Beschützer der Kirche und Jesuitenresidenz während der Zeit von 1938 bis 1945. Wie den Inschriften und Gemälden dieser Kapelle zu entnehmen ist, war sie ursprünglich dem Ordensvater St. Dominikus geweiht. Vor dem Fenster steht eine barocke Madonnenstatue mit dem Jesukind; sie ist eine Kopie der Statue von Neukirchen bei Heiligenblut im Bayrischen Wald. An den Ostwänden der Emporen über den Seitenkapellen hängen folgende Ge mälde(öl auf Leinwand) des 17. und 18. Jahrhunderts (in der Reihenfolge der Kapellen): Hl. Pius V., hl. Petrus Martyr (Inschrift: Bedenk! Ob Petrus nicht dem Glauben treu verblieben, da er mit eignem Blut das CREDO hat geschrie ben!), hl. Petrus Martyr und hl. Pius V. (beide achteckig), hl. Antoninus, sei. Benedikt XI. Über den Zugängen zu den Kapellen zu beiden Seiten des Chores, an den Lang hauspfeilern und gegenüber der Kanzel sind schließlich noch hochformatige Ge mälde (öl auf Leinwand) in spätbarocken Rahmen zu erwähnen. Über dem Zugang zur südlichen Kapelle: Hl. Antonius von Padua (Kirchenlehrer), an schließend an den Pflastern des Langhauses: hl. Papst Pius V. (er gehörte vor seiner Wahl zum Papst dem Dominikanerorden an, während seines Pontifikates wurde 1571 der Seesieg über die Türken bei Lepanto errungen), sei. Albertus Magnus (Dominikaner, Bischof von Regensburg, Philosoph, Naturforscher und Kirchenlehrer), hl. Antoninus (Dominikaner, Erzbischof von Florenz; ikonographisch interessant ist der Zettel mit der Aufschrift „Deo gratias", der schwerer wiegt als das Obst auf der anderen Waagschale), sei. Benedikt XI. (vor der

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