500 Jahre Dominikaner und Jesuiten in Steyr

Bodingbauer 45 4. Während sie hier im Wasser versinken, werden sie durch die Hilfe des Heiligen allen Gefahren entrissen. Gott ehrt hier den Heiligen, weil, wer immer ihn anruft, der Gnadenerweise nicht beraubt werden soll. 2u den wertvollsten Gegenständen des Gotteshauses ist die Kanzel zu zählen. Auf dem Schalldeckel erscheint die Kirche in personifizierter Form, vor ihr sind als allegorische Gestalten der Alte Bund (Gesetzestafeln) und der Neue (Meßkeldi) dargestellt. Die Tür der Kanzel ist mit dem Relief des Guten Hirten gesdimüdit, an der Brüstung sind Reliefs mit Heiligen des Predigerordens zu sehen: In der Mitte empfängt Dominikus den Rosenkranz, links ist dargestellt wie Raimund von Penyafort auf seinem Mantel über das Meer von Mallorca nach Barcelona fährt, die Szene rechts schildert die Rettung einer Monstranz und Madonnenstatue durch Hyazinth aus der von den Tataren belagerten Stadt Kiew. Am unteren Rand der Kanzel sind die vier Evangelisten mit ihren Attributen vollplastisch dargestellt. Die erste Kapelle des Langhauses auf der Epistelseite ist heute dem hl. Josef geweiht. Der Altar ist rokoko, das Bild und die beiden seitlichen Statuen (Jesu itenheilige Franz Regis und Franz Hieronymo) gehören der Periode nach 1865 an. An der Kapellenwestwand ist ein Kupferepitaph mit Wappen und reicher Stuckumrahmung aus dem Jahre 1685 angebracht. Es wurde für Gottlieb Hoff mann und seine fünf Söhne errichtet. Hoffmann war der Schwiegersohn des Steyrer Bürgermeisters Maximilian Luckner, der ein großer Wohltäter der Kirche war. Das Gemälde an der Südwand der Kapelle zeigt den Tod des hl. Franz Xaver S.J. auf der Insel Sancian, darüber hängt eine aditeckiges Bild, das den sei. Petrus Gonzales O.P. darstellt. An der Decke sind drei kreisförmige Fresken (hll. Zacharias und Anna mit Maria, in der Mitte Gottvater). Die zweite Kapelle ist heute die des hl. Ignatius von Loyola. Auf dem Altar blatt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sieht man, wie Christus mit dem Kreuz Ignatius in Nähe von Rom vor der Kapelle La Storta erscheint. Ignatius befand sich im Jahre 1540 auf dem Wege nach Rom,um seine Ordens gründung durch Papst Paul III. bestätigen zu lassen. Christus sprach zu Ignatius folgende Worte: „Ego vobis Romae propitius ero" (Ich werde euch in Rom gnädig sein). Die beiden flankierenden Statuen sind gleichzeitig wie das Bild und stellen die Jesuitenheiligen Franz Borgias(mit Krone)und Stanislaus Kostka (mit Jesukind) dar. Dem Altar gegenüber hängt ein hochformatiges Weihnachts bild. An der Breitwand der Kapelle ist die Kreuztragung Christi(öl auf Metall, drittes Viertel des 17. Jahrhunderts) erwähnenswert, darüber ein achteckiges Öl bild des hl. Hyazinth O.P. An der Decke Fresko: Christus erscheint Maria Magdalena als Gärtner (noli me tangere). In der dritten Seitenkapelle, die heute dem hl. Petrus Canisius S.J. geweiht ist,

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