Bodinghauer 43 eine der frühen Schöpfungen der nach der Gegenreformation in Österreich ein setzenden klösterlichen Bautätigkeit. Vorbild war die Jesuitenkirche St. Michael in München, jedoch ohne Querschiff und mit zwei Fassadentürmen. In der öst lichen Häuserzeile des Stadtplatzes eingeschlossen, tritt die Kirche mit ihrer West fassade aus der Fluchtlinie zurück, so daß ein kleiner Vorplatz entsteht, der seitlich von zwei Kapellen flankiert wird. Die zweigeschossige Fassade wird von einem zweigeschossigen Giebel bekrönt, daneben befinden sich zwei Türme mit Zwiebelhelmen in der Höhe des Giebels. Die Kirche besitzt drei Tore. Das mittlere ist stark betont, darüber befindet sich eine Muttergottesstatue mit dem Jesukind aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, am höchsten Punkt des Portales ist das Wappen des Dominikanerordens zu sehen. In der Giebelnische erblickt man die aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende Statue des Ordens gründers St. Dominikus. Die Kirche besitzt ein einschiffiges, dreijochiges Langhaus, beiderseits je drei Seitenkapellen, darüber vorkragende Emporen. Für den Raum charakteristisch ist die Kolossalpilasterordnung sowie die Stichkappentonne auf Gurten. Der Raum des Chores ist gegenüber dem Langhaus schmäler (eingezogen), ist zweieinhalb-jochig und besitzt eine spitze Stichkappentonne. Ursprünglich war der Chorraum vierjochig, der eineinhalbjochige Chorgebetsraum wurde 1865 abge trennt und für Wohnzwecke ausgebaut. Bemerkenswert ist die reichgeschwungene Orgelempore im westlichen Langhausjoch aus den siebziger Jahren des 18. Jahr hunderts mit gleichzeitigem Stuck. Der Kirchenstuck stammt aus verschiedenen Zeiten, besonders reich ist er an den Decken der Seitenkapellen des Langhauses ausgeführt. Bei der letzten Restaurierung des Kircheninneren wurde an der Decke der Herz-Jesu-Kapelle die Inschrift „Altare hoc erectum Anno MDCLIII" (1653) freigelegt. Diese Datierung, die sich auf die Errichtung des ehemaligen Dominikusaltares bezieht, kann auch für die Herstellung der Stuckdecke heran gezogen werden. In dieser frühbarocken Art ist auch die Stuckierung in den drei Seitenkapellen der Epistelseite erfolgt. Der Stuck der beiden übrigen Kapellen ist jünger. Die Kreuzkapelle besitzt ausgeprägten Knorpelwerkstuck (sechziger Jahre des 17. Jahrhunderts), die Johannes-Nepomuk-Kapelle Laub- und Frucht stuck (1680 bis 1690). Einrichtung (Rundgang) Der wesentliche Teil der Einrichtung gehört der Zeit von 1774 bis 1778 an. Der bemerkenswerte Hochaltar zeigt in zentraler Stellung die Schutzfrau der Kirche mit dem Jesukind. Die Assistenzfiguren sind Heilige des Dominikaner ordens: Hyazinth (mit Monstranz), Dominikus(mit Kreuz), Thomas von Aquin (Sonne auf der Brust), Vinzenz Ferrer (mit Posaune). Der Altar ist eine Stiftung
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