36 Pinsker Männer und Frauen,gehalten. Darüber berichten die LA:„Obwohl die Exerzitien des hl. Ignatius in dieser Stadt etwas völlig Ungewohntes waren und viele in Schrecken gerieten, wenn sie dieses Wort hörten, war doch die Beteiligung und der erbauliche Eifer — auch Fernstehender — sehr groß." Bei der Übernahme von Missionen und anderen auswärtigen Arbeiten (viele Pfarrer der Umgebung luden die Patres zu Predigt- und Beiditaushilfen ein) wurde streng darauf geachtet, daß immer genügend Patres für die Beichtstühle zur Verfügung standen. In Not fällen wurden sogar Patres aus dem Linzer Kolleg zu Hilfe geholt. In kurzer Zeit wurde die Kirche zu einer beliebten Beichtkirche. An Sonn- und Feiertagen waren die Patres nicht selten bis in den frühen Nachmittag in den Beichtstühlen beschäftigt. Auch an den Markttagen (dafür ist ja die Lage der Kirche besonders günstig) entwickelte sich schon bald reger Beichtbetrieb. Innerhalb der ersten 15 Jahre stieg die Anzahl der jährlichen Beichten von etwa 8.000 auf mehr als 40.000 an. Viel Zeit verwendeten die Patres auch auf den Besuch und die religiöse Betreuung der Kranken. So wurden etwa im Jahre 1883 nicht weniger als 575 Krankenbesuche gemacht. Sooft genug Patres im Hause waren, wurden die von den Pfarren der Umgebung gewünschten Aushilfen geleistet. III. Vereine und Bruderschaften Am 6. August 1865 gründete P. Mathoy eine Herz-Jesu-Bruderschaft, die am Ende des Jahres bereits 2.000 eingeschriebene Mitglieder zählte. Als Papst Pius IX. in der geistigen Auseinandersetzung mit den Zeitströmungen und im Konflikt um den Kirchenstaat in arge Bedrängnis geriet, entstanden allenthalben St. Michaels-Bruderschaften zur Unterstützung des Heiligen Vaters. Im Mai 1866 rief auch P. Mathoy eine solche Bruderschaft ins Leben. Sie sammelte bis zum Ende des Jahres einen Betrag von 160 Gulden für den Papst. 1893 gründete P. Scharler mit besonderer Bewilligung des Generals der Dominikaner eine Rosenkranzbruderschaft. Die damals sehr beliebte und verbreitete Bruderschaft vom Guten Tod führte P. Kapferer 1896 ein. Schon am Gründungstag traten 400 Gläubige dieser Bruderschaft bei. Eines der ältesten und bewährtesten Seelsorgsmittel der Jesuiten, die Marianischen Kongregationen, verdanken ihre Wie dererweckung in Steyr dem P. Loinger. 1901 gründete er drei Kongregationen, eine für Arbeiter und zwei für Jungfrauen. In den folgenden Jahren entstanden noch mehrere weitere Kongregationen, die nach Geschlecht, Stand und Alter ge gliedert waren. Sie erwiesen sich als äußerst fruchtbar, zunächst in der Förderung des persönlichen religiösen Lebens, dann aber auch durch das gute Beispiel und die apostolische Aktivität der Sodalinnen und Sodalen. Besondere Erwähnung verdienen die eindrucksvollen Generalkommunionen, die Besorgung des Kirchen chores, die Veranstaltung von Missionsausstellungen verbunden mit Verlosungen, von Paramenten- und Krippenausstellungen, von verschiedenen Vorträgen und
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