500 Jahre Dominikaner und Jesuiten in Steyr

Pinsker zugeteilt, aber während des größten Teiles des Jahres im Bereidi der alten Mon archie und auch in Deutschland mit dem Abhalten von Missionen besdiäftigt. Immer dringender wurde der Wunsch der einzelnen Patres und „Türmen" nach einem eigenen Missionshaus,um sich nach den anstrengenden Arbeiten gemeinsam ausruhen, um Erfahrungen austauschen, Probleme und Methoden besprechen zu können. Mit der Suche nach einem geeignetem Haus wurde P. Alois Mathoy beauftragt. Der Dekan von Steyr bot die Pfarr- und Wallfahrtskirche Christkindl an. Doch nach Besichtigung und gründlicher Überlegung schrieb ihm P. Mathoy am 23. Dezember 1862: „Was das Missionshaus betrifft, so ist Christkindl nach meinem Urteil nicht der für unsere Arbeiten geeignete Ort." Ein Teil der Missionare bezog inzwischen provisorisch das Kloster Baumgartenberg, wo 1852 — 1859 das Noviziat der österreichischen Jesuiten untergebracht war. Kaum ein Jahr nach dem Verzicht auf Christkindl tauchte ein neues Projekt auf, das sich schon bald als realisierbar erweisen sollte. Die Jesuiten übernehmen die Dominikanerkirche in Steyr Am 2. September 1863 richtete der damalige Povinzial der österreichischen Jesu iten, P. Georg Patiß, folgendes Schreiben an das Bischöfliche Ordinariat Linz: „Der ehrfurchtsvollst Gefertigte hat den Wunsch,in der Stadt Steyer eine Missi onsstation zu errichten, und glaubt, daß die dortige ehemalige Dominikanerkirche mit dem dazugehörigen, hinter der Kirche gelegenen Wohngebäude dazu ganz geeignet wäre.Da zwei von den Missionären immer dort wohnen,und die Kirche versehen würden, könnte daraus auch ein bedeutender geistlicher Nutzen für die Stadt hervorgehen, welcher noch um Vieles gesteigert würde, wenn es dem ehrfurchtsvollst Gefertigten, wie er es beabsichtiget, gelänge, mit der Zeit ein Probationshaus mit der Missionsstation zu verbinden. Da es nun aber nicht in dem Vermögen des ehrfurchtsvollst Gefertigten liegt, besagte Kirche und Woh nung käuflich zu erwerben, so erlaubt er sich die ehrfurchtsvollste doppelte Bitte zu stellen, daß ein Hochwürdigstes Bischöfliches Ordinariat dieser Niederlassung der Gesellschaft Jesu die kanonische Erlaubniß ertheilen, und sich gnädigst be wegen fühlen möchte, dem ehrfurchtsvollst Gefertigten zum unentgeldlichen und rechtlichen Besitze jener Kirche und jenes Gebäudes zu verhelfen." Am 7. September erging ein Schreiben des Linzer Ordinariates an das Dekanat Steyr: „In der Anlage folgt das Gesuch des Provinzials P. Georg Patiß der Gesellschaft Jesu, betreffend die Errichtung einer Missionsstation in Steyr. Das Bischöfliche Ordinariat muß im Interesse der guten Sache sehr wünschen, daß eine solche zu Stande komme. Das Dekanat wolle sich hierüber äußern, insbesondere wessen Eigenthum die Exdominikanerkirche und das hinter der-

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