500 Jahre Dominikaner und Jesuiten in Steyr

Pinsker ^ allergnädigste Zurückführung der Gesellschaft Jesu in den Besitz ihrer Kirche und ihres Collegiums in der Vorstadt Steyrdorf ihre, mit ihrem Hochwürdigen Bischof vereinigten allerunterthänigsten Bitten Allerhuldreidist zu erfüllen." Doch weder diese Intervention noch die nachdrücklichen Bemühungen des Erz herzogs Ferdinand d'Este hatten Erfolg. Die Angelegenheit verlief sich im Sande bzw. im Wust der Bürokratie. Als im Jahre 1848 die Jesuiten in Österreich aufgehoben wurden, machte die Regierung(wohl mit dem Gefühl der Erleichterung, den immer nodi offenen Akt endlich abschließen zu können) dem Bischöflichen Ordinariat Linz folgende mit dem 19. Juli 1848 datierte Mitteilung: „Nach der Aufhebung der Kongregation der Redemptoristen und des Ordens der Jesuiten wurden die Verhandlungen über die in Antrag stehende Einführung der Jesuiten in Steyr wieder zurückgesdilossen." Volksmissionen — Jesuitenmission in Steyf Die im 17. und 18. Jahrhundert so erfolgreiche Seelsorgsmethode der Volks missionen (Franz Regis, Franz von Hieronymo, Anton Baldinucci, Christoph Miller) geriet gegen Ende des 18. Jahrhunderts immer mehr in Vergessenheit, teils wohl infolge der Aufhebung des Jesuitenordens, teils durch die josephinische Auffassung der Religion. Und gerade zur Bekämpfung des Josephinismus und zur Durchblutung des ausgehöhlten religiösen Lebens erwies sich diese Methode als besonders fruchtbar. In Osterreich kam sie im 19. Jahrhundert auf dem Weg über offene Exerzitien in der Karwoche wieder in Übung. Ein großes Verdienst an der Wiedererweckung der eigentlichen Volksmissionen hatte der Erzherzog Maximilian von Osterreich-Este, der 1839 die Jesuiten bat, in Altmünster eine Missionswoche zu halten. Trotz des großen Erfolges dieser Woche begann eine intensivere Tätigkeit auf diesem Gebiet erst etwa sechs Jahre später. Dann aller dings nahm sie rasch zu. Verschiedene Orden stellten tüchtige Männer für diese Arbeit ab. Auch die Jesuiten besannen sich wieder auf die apostolische Wirksam keit dieser altbewährten Methode. Dazu ein paar Zahlen — die österreichischen Jesuiten hielten Volksmissionen: 1845:2,1846:7,1847:11,1849:12,1850:26, 1851 :27. Im Jahre 1853 kamen im Zuge dieser Missionen Jesuiten auch nach Steyr. Die Mission wurde gleichzeitig in der Stadtpfarrkirche und in St. Michael gehalten. Der Zudrang war so groß, daß die ursprünglich für eine Woche an gesetzte Mission um eine weitere Woche verlängert werden mußte. Wahrschein lich war es eine Auswirkung dieser erfolgreichen Mission, daß 1857 wieder ein Versuch unternommen wurde, die Jesuiten für dauernd nach Steyr zu bringen. Doch kam es über erste Kontakte nicht hinaus. Das Zunehmen der Volksmissionen brachte es mit sich, daß immer mehr Patres für diese Tätigkeit ausgebildet wurden. Sie waren verschiedenen Ordenshäusern

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