Fröhler So dürfte das Fach Mathematik sdion zu Beginn des 18. Jahrhunderts auch in den niederen Schulen als Fach Eingang gefunden haben. Sicher ist, daß es um 1730, als Geschichte und Geographie als eigene Lehrfächer eingeführt wurden, bereits einen festen Platz im Lehrplan hatte. In den Klassen eins bis vier (Elementaris bis Suprema Grammatica) wird Geschichte bereits in deutscher Sprache unterrichtet. Die Lehrbücher sind bereits lateinisch-deutsdi, zum Teil auch nur lateinisch oder deutsch abgefaßt. Deutsch als Unterrichtsfach ist jedoch noch un bekannt. In der österreichischen Provinz wird aber schon 1735 empfohlen und zwar offiziell in der Lehrmethode, für Übersetzungen und Umschreibungen „gutes Deutsch" zu verwenden. Vereinzelt wurden auch schon deutsche Aufsätze von den Schülern verlangt. Mit unvermindertem Elan strebte das Gymnasium der Jesuiten neuen Ufern zu, während sich in den Ländern der Bourbonen eine Front des Hasses gegen die Jesuiten bildete und schließlich Papst Clemens XIV. veranlaßte, mit dem Breve „Dominus ac Redemptor noster" vom 21. Juli 1773 die Auflösung der Gesell schaft Jesu zu verfügen. In Steyr erfolgte die Auflösung des Ordens bereits am 16. August 1773. Die Schule wurde wohl bis zum Ende des Schuljahres weiter geführt, hörte aber dann zu bestehen auf. Der verzweifelte Versuch der Steyrer Bürger, das Gymnasium und damit eine höhere Bildungsanstalt für ihre Kinder zu behalten, scheiterte kläglich, und fast hundert Jahre lang mußte die Stadt ohne eine gleichwertige Bildungsstätte auskommen. QUELLEN UND LITERATUR DUERRwÄkcHTER banden deutsAer Zunge. Bd. I-IV, Freiburg 1907-1928. UT Anton, Jakob Gretser und seine Dramen. Freiburg 1912. FLEMMmC W.,^Das deutsAe Ordensdrama. In der Sammlung: DeutsAe Literatur, Reihe BaroA. Reclam, LINDNER Wolfgang, Die Annalen. Herausgegeben von Konrad SAiffmann im ArAiv für die GesAiAte der Diözese Linz. VI. und VII. Jahrgang, Linz 1910 "™AE ANNUAE PROVINCIAE AUSTRIAE, Codices der Nationalbibliothek in Wien. T\ und GesAiAte der Stadt Steyer und ihrer näAsten Umgebung, nebst hreren Beilagen betreffend die GesAiAte der EisengewerksAaft und der Klöster Garsten und Lrleink. Linz 1837. RATSPROTOKOLLE der Stadt Steyi. SmiFFMAN->J 0''^™"erreiA ob der Enns bis z. Jahre 1803. Linz 1904. CHI FMANN Konrad, Das SAulwesen im Lande ob de Enns bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. O.J STUMPFE Robert, Das alte SAultheater in Steyr im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation. Hinz 19j3. ZETL Jakob, Die Chronik der Stadt Steyr (1612- 1635). Herausgegeben von L.EdelbaAer im 36. Be richt Uber das Museum Francisco-Carolinum, Linz 1878. Kenner und Interessenten der Steyrer StadtgesAiAte mögen sAließliA auf eine bedeutsame Arbeit zu den Anlangen des Dominikanerordens aufmerksam gemacht werden, die leider nidit auch im lokaleren Bereich erschienen ist: LENZEWEGER, Univ.-Prof. DDr. Josef (Wien/Garsten), Das Eindringen der Mendikanten in Steyr, OberosterreiA, wahrend des Spatmittelalters, in: Studia Historico-Ecclesiastica. Festgabe für Prof. ^Aesius G. Spätling O.F.M. Herausgegeben von Isaac Vdzquez. Rom 1977, Seiten 593 — 612 (Bibliotheca Pontificii Athenaei Antoniani 19).
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