Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

93 Das treue, unterstützende J\fitglie1l Herr Raimund Waller lu<l Llie ,,Stcyrer Lieclertafol" zur Eriiff11ung einer rnn ihm neu Pingerichteten Bierhalle am 2!1. Novemher in liobenswürdig·stcr W uisc ein. Ei11 großer Theil der Lierlertafcl folgte der Ein– ladung, wurde von tler Familie Waller auf das Zul'orkounncnLlste empfangen uuü mit Ansbacher Birr bewirtet, so ll~ss sich <'inc sehr lebhafte nnrl gcmüthliche Unterhaltung e11twickcHe, die llnrch Ab~ingung mehrerer Chiire gewürzt wmd0 . Seinem Berufe nach Enns folgend vorabschicrlete sich in Ller Prohn am 17. December Herr Heinrich Mayling, Bahn– lwamtcr, 2. Tenor. Der Sylvesterabend but am 31. December den zahlreich erschie11enen Gästen eine ganze Reihe musikalischer und humoristischer Nummern, die das Bestreben der „Steyrer Lieder– tafel" bekundeten, den Uebergang zum neuen J"ahre ihrnn l\[it– gliedern unrl deren Familien so heiter und angenehm als möglich zu machen. Den Abrnd leitete der Chor ,, Unsere Berge" von Engelsberg ein, worauf das Baßsolo mit Männerchor– Begleitung „ Frühlingstoasto" von C. M. Fischer von Herrn Johann Scholz sehr wirkungsvoll gesungen wurde. Die Herren Karl Schwendmnyer, Emil Haas, Alois Simme und Johann Scholz demonstrierten durch das äußerst gr!lungene Quartett ,,Das fehlerhafte Quartett" von La,ngentreu wie schwer es ist, ein Männerqua!'tett zusammenzustellen, worauf sich ein „Kärntner– Lieder - Jodler - Quintett" im Nationalcostüm, bestehend aus den Herren Josef llfarkut, J<jmil Haas, Dr. Franz A ngermann, Josef Tabisch und Johann Scholz, producierte. In fünf Bildern waren die Mitwirkenden vom Maler Griisser im Nationalcostiim abgebildet, tloch so, dass die Größenverhältnisse derselben zur Wirklichkeit im umgekehrten Verhältnisse standen. Bei den Bildern dor Köpfe war der Raum für rlas Gesiebt freigelassen, in welchen die Sänger ihr Gesicht einpassten und die, Kärntner– Lieder ,,A so a Dirndlu", ,,Der lustige Bua" und „Die Kappler Alm" sangen. Der Erfolg war ein ausseronlcntlicher und musste das letztere Lied mehrmals wiederholt werden. Darauf sang Tforr Johann Scholz das prächtige Baßsolo mit Männerchor „Der bestn Kuss" von Franz Mair, dem der lustige Schwank „Herr Nudelmüllor und seine TochtC'r" von Richard Gen{>e folgte, in dem Herr Emil 1-faas als 'l'heaterdirector, Herr Scheibert als Nuclelmüller und Herr Gustav Heyek als Gretchen in reizender 'foilette einen großen Lacherfolg erzielten. Nach dem Tenor– solo mit Chor ,,Die Weinlein die da fließen" von Kücken, in dem Herr Josef Marlcut mit dem Tenorsolo sehr schmeichel– haften Beifall erntete, trugen die Herren: Josef lllarkut 1 Emil

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