Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

76 dem Jahre 1874 mit regstem Eifer der Liedertafel angehört Latte. Er übersiedelte nach Gmunden, wo er, zum allgemeinen Leid– wesen, bereits im nächsten Jahre starb. Am 16. December wirkte die „Steyrer Liedertafel" in einem Coucerte mit, welches die „OrtRgruppe des Deutschen Schul– vereines für Steyr und Umgebung" arrangiert hatte. Unter leb– haftem Beifalle sang dieselbe folgende Nummern: ,,Normanns Sang", Männerchor von Kücken ; ,,Meine Muttersprache", Chor mit Baritonsolo von Engelsberg, das Solo sang Herr Schul– director Wenzel Wenhart j „Tief drunten" von Müller und „Der Wanderer von Schubert,,, Lieder für Bass, gesungen von Herrn Johann Scholz, begleitet von Herrn Josef Tabisch j „Werners Lied aus Welschland" von Herbeck; ,,Die Bächlein von Debois; ,,Der vernagelte Bua" von Koschat; ,,Tanz aus den Gesellenfahrten" von Otto; ,,Das deutsche Lied." Ausserordent– licher Beifall zeichnete die Productionen aus ; ganz besonders aber entzückten die Lieder des Herrn Scholz. Die Musiknummern des Oonce1tes, das ein Reinerträgnis von 109 fl. dem edlen Zwecke zuführte, spielte die Großauer'sche Musikkapelle. Der Vorstand Herr Emil Haas und der Chormeister Herr Josef Tabisch waren in der Generalversammlung des Männer– gesangvereines „Kränzchen" zu Ehrenmitgliedern ernannt worden. Am 23. Deeember wurden ihnen durch den Ausschuss desselben die Ehrendiplome überreicht. Mit ganz besonderer Sorgfalt wurde der Sylvesterabend insceniert, der unter ungemein zahlreicher Betheilig·ung des Publicums am 31. December stattfand. Nach den Chören: ,,Speisezettel", humoristischer Männerchor von Zöllner; ,,Steirisches Schützenlied", Chor von Schmölzer mit Soloquartett, gesungen von den Herren Dr. Seidl, Pressberger, Simme und Schauer; ,,Memoiren eines Olavieres", musikalischer Scherz von Lackenbacher, wurde die komische Operette: ,,Nur musikalisch" von A. Mayer, Musik von 0. Kuntze, aufgeführt, in welcher Herr Anton Brenner den Notenrath, Herr Raphael Schleifer den Oantor, Herr Karl Schwendmayer den Rudolf Speerberg und Herr Emil Haas den August Ziegler gab, während eine Anzahl Mitglieder den Chor sang. Der Chormeister Herr Josef Tabisch dirigierte die Operette und begleitete die Gesangs– Nummern am Olaviere. Inscenierung, Costüme und Aufführung erregten lebhaftes Vergnügen und wurden mit vielem Beifall aufgenommen. Nach einer Musikpiece wurde das komische Quartett „Die Weinprobe'' von .A.rno Garthe durch die Herren Anton Brenner, Wirt, Ludwig Bermannschläger, Bürger– meister, Karl Schwendmayer, Doctor und Raphael Schleifer,

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