Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

69 diesmal auf ein Tanzkränzchen am 21. November, da der Probenbesuch ein etwas laxer war, so dass der Chormeister mit einem nicht genügend studiertem Programme nicht vor die Oeffentlichkeit treten wollte. In der Uebung am 24. November wurde das ausübende Mitglied, Herr Adolf Gilhofer, zum neuen Ehestande und dessen anwesender Vater, das Ehrenmitglied und der ehemalige Chor– mei ter, Herr Josef Gilhofer, zum 60. Geburtstage beglück– wünscht. Als sich Letzterer etwas früher nach Hause begeben hatte, wurde ihm oin Ständchen gebracht. Die Sylvesterfeier am 31. Deeember war sehr zahlreich besucht und unterhielt das Publicum auf das Angenehmste und Beste durch folgende Vorträge: "Vorwärts in die Schenke", Chor von Storch; ,,Am obern Langbathsee", Chor mit Solo– quartett (die Herren Wichtl, Schüga, Bermannschläger und Johann Scholz) und Clavierbegleitung (Herr Weberndorfer); Arie aus "Figaros Hochzeit" und „Mein Lied" von Gumbert, gesungen von Fräulein Falkenstein, Mitglied des Stadttheaters ; Vorträge des Streichquartetts des Herrn Matthias Mitteregger; Declamation des Herrn Krug, Mitgliedes des städtischen Theaters; ,,Stoansteirisch" und „Der Weg zu mein Diandl is stoani", Volkslieder gesungen vom Vereine; ,,Die plastische Musik", komische Scene von Koch v. Langentreu, dargestellt von den Herren : Wilhelm Klein, Sewerin, Lanz, Lintl, Vielhaber, Bermannschläger und dem Chore des Vereines; ,, 's Riiserl am Wörthersee", Chor von Koschat; ,,Poesie und Prosa", Quadrille von Koch v. Langentreu; ,,Das deutsche Lied." Die ClaYierbegleitung hatte bei allen Nummern Herr Webern– dorfer übernommen. Die.se Vorträge, wie auch einige Couplet– Vorträge des Herrn Sewerin erregten eine ungemein heitere Stimmung, die sich im Neujahrstoaste des Herrn Vorstandes zur förmlichen Begeisterung teigerte, und das neue Jahr entsprechend einleitete. Der „Geselligkeitsclub der Bahnbeamten" arrangierte am 14. Jänner 1883 in Mayrhofors Gasthause in Garsten ein Tanzkränzchen, an dem sich über Einladung auch die Lieder– tafel betheiligte. In der Raststunde sang sie im Tanzsaale einige Chöre, die lebhaften Anklang fanden und zur Erhöhung der Unterhaltung beitrugen. Am 16. Jänner gab der Verein sein „Liedertafel-Kränz– chen", das sehr distinguiert und elegant ausfiel. Die Uebung am 14. :März gostaltete sich zu einer Vor– feier aller Josef mit Toasten u11d Vorträgen, die, wie bei dieser gefährlichen Feier zumeist, vom hellichten Tage überrascht wurden.

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