Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

67 J oscf Gilhofer, welcher über zwanzig Jahre als Chormeister im Vcreine gewirkt, denselben stets auf hoher künstlerischer Stufe gehalten hatte und nun von der Stelle zurücktrat, wunle zum Ehrenmitgliede ernannt. In der Versammlung am 2. Angust wurde Herr v. Janu– schowsky zum zweiten Chormeister, und in einer am selben 'fage abgehaltenen Ausschusssitzung Herr Emil Haas zum Vor– stand-Stellvertreter gewählt. Nach der Uebung am 9. August gesellten sich die Herren Ehrenmitglieder kais. Rath Kraus und Bürgermeister Georg Pointner, und die Herren unterstützenden Mitglieder Dr. Johann Hochhauser, Johann Berger und andere mit den Sängern zu einer sehr gemüthlichcn Unterhaltung, bei der Herr kais. Rath Kraus mehrere Musikpiecen mit bekannter Meisterschaft s1)ielte und die Liedertafel mehrere Chöre sang. Am 12. August vermählte sich das Ehrenmitglied Fräulein Rosalia Wurzinger mit Herrn Dr. Ambros Mayr, k. k. Gym– nasialprofessor in Bozcn, bei welcher Gelegenheit die „Steyrer Liedertafel" in der Pfarrkirche den Chor „Die Ehre Gottes" sang. Am 23. Ani-:;ust beehrten die Herren Keh.ldorfer und Anton Scholz die Uebung, die bald durch die Vorträge der Gäste in einen Unterhaltungs -Abend verwandelt wurde. In derselben wnrde11 Nachrichten von den Herren Dr. Wilh. Stigler und Emil I-Iaas verlesen, die das Sängerfest in Hamburg mit– gemacht hatten und, auf einer Vergnügungsreise nach Dänemark, Norwegen · und Schweden begriffen, vorn Bord des Dampfers „Wadstena" im Wenernsee über das Fest berichteten. Interessant ist, dass bei dem Sängerfeste Herr Dr. Wilh. Stigler in der grossen Sängerhallc über jubelnden Beifall der tausendköpfigen Mrnge ein dutzendmal dio „Maiennacht" von Abt singen musste. Ueber Einladung· des „Turnvereines in Steyr" betheiligte Rich die „Steyrer Liedertafel" am 3. Se11tember an einem Aus– fluge nach Sand, der bei henlichem Wetter sehr genussreich vrrlief. In der Uebung am 13. September referierte Herr Dr. Wilh. Stigler über die Sitzung des allgemeinen deutschen Sängerbundes in Hamburg, der er als Deleg·ierter für Oberöstorreich und Salz– burg angewohnt hatte, und regte an, dem Unterstützungsfondo desselben für verarmte Tondichter beizutreten. Am 22. September begieng· der zweite Chormeister, Herr v. Januschowsky, der von hier versetzt wurde, sein Valet. In dem ausserordentlichen Concerte am 3. October trat l1ie „Steyrer Liedertafel" das erstemal unter der Leitung ihres neuen Chormeisters, Herrn Josef Tobisch 1 auf. Zur Aufführung 6*

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