Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

55 leitete den Abend mit Mendelssohns Chor „Der frohe Wanders– mann" ein und nun folgte eine bunte Reihe von Vorträgen aller Art. Ergreifende Toaste wurden in einer Unzahl gesprochen und zeigten die vielseitige Thätigkeit und Beliebtheit dieses Mannes, der eine Zierde des Vereines war und gewiss stets im Herzen ein treuer Liedertafler bleiben wird. Wie sehr der Scheidendo von den ausübenden Mitgliedern geschätzt wurde, geht daraus hervor, dass ihm dieselben eine sehr hübsche Pendeluhr als als Andenken zum Präsent machten. In Folge der Demission des gesammten Ausschusses war behufs der Wahl einer neuen Vereinsleitung eine ausserordent– liche Generalversammlung erforderlich, welche am 16. ~lärz abgehalten wurde. Da der bisherige Vorstand, Herr A.lois Spängler, eine Wiederwahl unter keinen Umständen mehr an– nehmen zu können erklärte, wurde Herr Wilhelm Klein zum neuen Vorstande gewählt. Derselbe nahm die Wahl nur unter der Bedingung an, dass die übrigen Mitglieder des Ausschusses ihro Stellen behalten. Nachdem diese dies zusagten, wurde nur an Stelle des nach Wien versetzten Herrn, Löckor wm Archivar Herr Matthias Liaunig_g und an Stolle des zum Vorstande ge– wählten Ausschusses Herrn Klein Herr Panstingl gewählt. Der neu gewählte Vorstand Herr Wilhelm Klein gedachte der ausserordentlichen Verdienste, welche sich der abgetretene Vor– stand Herr Dr. Alois Spängler durch eine so lange Reihe von J·ahren um die „Steyrer Liedertafel" erworben hat, indem er den Verein mit Aufopferung, Tact und väterlicher Fürsorge oft unter den schwierigsten Verhältnissen leitete, wofür er dem– selben den innigsten Dank der Liedertafler ausdrückte, und den dieselben durch begeistertes Absingen des Motto bethätigten. Herr Dr. Alois Spängler dankte für die anerkennenden Worte und versprach stets ein treuer Anhänger der Liedertafel zu bleiben, welches Versprechen umso wertvoller ist, als er es auch, wie die weitere Geschichte des Vereines beweisen wird, ge– halten hat. Am 21. März versammelten sich die Mitglieder zur Jo– sefifeier der Herren Gilhofer, Kunz, Peteler und Vielhaber, die dadurch eine Erhöhung erfuhr, als der frühere Archivar, Herr Löcker, auch ein Josef, zufällig in Steyr war und an der Feier theilnahm, die bei Chor- und Quartettgesang, sowie bei aufrichtig gemeinten Toasten einen sehr gelungenen Verlauf nahm. Am 6. April begieng die „Steyrer Liedertafel" das Valet von dem ausübenden Mitgliede Herrn Claudius Hascha, der als Bahnbeamter einen ehrenvollen Ruf zur Bosnathalbahn

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