Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

44 langten allerhöchsten Bestätigung seiner Wahl zum Bürger– meister der Stadt Steyr ein Ständchen und sang allein den Chor „Nachtgesang" von Abt und mit dem „Krällzchen" Ottos „Das treue deutsche Herz." Nach dem Ständchell fanden sich die Sänger beider Vereine in L"angers Gartensalon zu einer gemüthlichen, an Liedern und Toasten reichen Unterhaltung ein. Am 15. Juli fand in Langers Restauration das Grilndungs– fest statt, bei welchem die Mitglieder der k. k. Wiener Hof– opernkapelle, die Herren J. Schantl U11d J. Moser mitwirkten. Das Programm war folgendes : ,,Haltet sie fost", Männerchor von Abt, ,,Romanze" von Schulhof, Waldharnsolo mit Harfenbeglei– tung, gespielt von den Herren Schantl und Moser, ,,Waldesweise", Männerchor von Engelsberg, ,,Feenlegende" von Charles Ober– thür für die Harfe, Herr j,foser, ,,Waldharnklang" für Männer– chor und ein Horn, Herr Schantl, von Herbeck, welche Num– mer aus Herbeks Nachlass durch Vermittlung des Herrn Schantl besorgt und von der „Steyrer Liedertafel" überhaupt das erste– mal aufgeführt worden ist, ,,Brunnengeplätscher" von Titl, ein Lied, gesungen von Herrn Dr. Wilhelm Stigler zur Harfenbe– gleitung· des Herrn J. Moser, auf welches die beiden Vortra– genden über stürmischen Applaus 11och die Lieder „Liebesglück" von Sucher und „Ueber jene blauen Hügel" dr:mfgaben, die Quartette „Ständchen" von Wendler, ,,Derf i's Dirndle liabn ?" und „Das Fräulein vor der Himmelsthür", gesungen von den Herren Dr. W. Stigler, Löcker, Bermanschläger und Gil– hofer, ,,Aus der Ferne", für das Waldhorn componiert und ge– spielt von Herrn J. Schantl, dem der Künstler noch das Horn– Solo aus „Siegfried" der Richard Wagner'schen 'frilogie folgen ließ, „La danse rles Sylphides" von Godefroy für die Harfe, gespielt von Herrn J. Moser, auf welche Nummer er noch den „Piraten– Marsch" von Parish - Alvars draufgeben musste, und „Uober die Berge", Männerchor mit Soloquartett von Abt. Das als Gartenconcert geplante Fest musste im Saale abgehalten werden, war überfüllt und endete unter dem stürmischen .ApJ)laus des Publicums 11rst nach Mitternacht. Am 24. Juli abends 8 Uhr fand die feierliche Enthüllung der Gedenktafel an Ferdinand Redtenbachers Geburtshause, No. 43, am Stadtplatze statt. Die beiden Gesangvereine „Steyrer Liedertafel" und „Kränzchen" waren zur Feier geladen und sangen gemeinsam die Chöre „Mein Vaterland" von Petzold uncl „Mein Oesterreich" von Santner, worauf zum Festcommerse in Langers Restauration gezogen wurde, wo die „Steyrer Lieder– tafoP' mehren; Chöre und Lieder sang, wodurch sie wesentlich zur Erhöhung und Belebung der Feier beitrug.

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