Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

40 Publicum die „Commers - Quadrille" vo11 Brixner gPsungm1, Rpätor „Das 'restament" von Marsch11er, ,,Die beiden Zciserl", komisches Duett von Bcchr, vorg·etragcn von den Herren Klein und Schleifu mit Clavierbegleitung (Herr Gilhofer), ,,Der verliabto Bua", Soloquartett von Koschat, gesungm1 von c1011 Herren: Dr. Wilhelm Stigler, Löcker, Berrnanschlc'iger untl Gilhojer, endlich die Lieder: ,,Jetz.t schwingen wir den Hut" und „Bei der Nacht", gesungen von Herrn Klein mit Chor des ganzen Publicurns. Zum Schlusse entzückte 11och Herr kais. Rath Kraus die Gesellschaft mit seinen virtuosen Clavier– Vortrii.gen, so dass man sich erst 11ach 3 Uhr morgens trnnnte. A111 4. Ji'ebruar· fanu der Liedertafelball statt, welcher jedoch sehr schwach besucht war, doch unterhielten sich die Wenigen bestens. Am 18. Februar folgte ilie Liedertafel der Einlaunng der Tischgesellsclrnft „Die Wilden" zu cleren Costürnabende unter dem Namen „Eine Nacht am Mississippi" als „Nigger-Musikbai1u1•" Ullu war unstreitig einer der besten Grnppen dieses großartigen Festes. Nach dem Einzuge begrüßten die Nigger den grossen Häuptling Box-wochi mit dem „Negerlied aus Louisiana" (vom Herrn kais. Rath Kraus dem Vereine zur Verfügung gestellt, transscribi ert von Herrn Gilhofer und mit passendem Texte versehen von Herrn Dr. Spängler) . Im Verlaufe des Abe111ls wurden noch gesmigen „Yankeedoodle" und „Der Nigger ist frin", vorgetragen von Herrn Wilhelm Klein, vom Chore und den Ocarinissime begleitet. Das letztere Lied ist gedichtet von Herrn Wilhelm Klein und compc,niert vom Chormeister Herrn Gilhofer. Der Abond, welcher heute noch in der Erinnerung derloben den 'l'heilnehmer als das größte derartige Fest gilt, wurde durch die Betheiligung der Liedertafel wesentlich gefördert. Am 7. Apri I bestattete man den verstorbenen Musiklehrer und Leiter der Kirchenmusik Herrn Anton Gruber, einen um das musikalische Leben der Stadt Steyr hochverdientcn Mann. Die „Stcyrcr Liedertafel" folgte sehr zahlreich dem Sarge desselben und sang im Trauerhause den Chor „Begrabt den Leib in seine Grnft." Am 9. April begieng der Verein das 60. Geburtsfest seines überaus eifrigen Ehren-, zugleich ausübenden Mitgliedes Herrn Georg Pointner. Der Vorstand Ilerr .Dr. Spängler beglück– wünschte den Jubilar in warmer Ansprache, worauf der Gefeierte gerührt erwiderte. Nach der officiellen Uebung entwickelte sich eine äußerst lustige und herzliche Familicnfrier, bei der Chöre mit Quartetten, Sololiedern und Declamationen in bunter Reihen– folge abwechselten. In mehreren Heden wurden die Venliensto,

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