Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

83 des VorstandstPllvrrtn•tcrs Herrn Dr. Wilh. Stigler und dem allgemeinen gegenseitigen Beglückwünschen fand der Abend seinen Abschluss. Am 22. Jänner 1878 gab der Verein den Liedertafelball, welcher zwar nicht überfüllt, abnr sehr unterhaltend war und um dessen Arrangement Eich die IIerren Jonasch und Löcker selir verdient gemacht hatten. Am 26. Jänner feierte die „Salzbnrger Liedertafel" daB vierzigjährige Künstler-Jubiläwn und don 60. Geburtstag rles Componisten Karl Santner. Da derselbe Ehrenmitglied der „Steyrer Liedertafel" war und lange Zeit in Garsten lebte und somit auch in Steyr mit der Liedertafel verkehrte, sandte dirse ihm einen photographischen Abdruck des Tableau, das dem Herrn Vorstande zur Erinnerung an das fünfnndzwanzigjährige Gründungsfest übergeben worden war, und ein Beglückwünschungs– Telegramm. Am 23. lt'ebrnar veraustaltete die Liedertafel zugunsten des „Vereins der Schulfreunde" einen „Narrenabend für Herren", welcher jedoch so spärlich besucht war, dass statt eines Reinerträgnisses ein Doficit resultierte. Doch gelang es durch verschiedene erträgnisreiche Unternehmungen und Ueber– zahlungen am Abende doch für den wohlthätigen Zweck 22 fl. 22 kr. aufzubringen und diesem zuzuführen. Als Gru1)pen erschi(lnen: ,,Monc\rchisch-republikanisch-legitimistis:·he Garde" ans VPrschiedc11en Dccennien unter Führnng eines Ilauptmannes und Vorantritt eines martialischen Regimentstambours (Steyrer Lieder– tafel), ,,Die schlimmen Buben" (Verein der Schulfreunde), ,,Die Grünober", welche der Liedertafel eine Riesensorte, das Grünober– blatt darstellend, als Geschenk überreichten, ,,Weana Früchtln" (Geselligkritsclub) und das „Telephon - Stenographen - Bureau" (Stenographenverein). Unter den mannigfachen Unterhaltungen sang die Liedertafel den „Arretierchor" aus Schönröschen, als unga- • rischer Gesangverein „Die Lorelei" in ungarischem Jargon und ein ungarisches „Trinklied", dessen Tenorsolo der Chormeister dieses Vereines (Stempf) sang, ,,Die Götterdämmerung" mit Vorzeigung von Illu$trationen, und „Es wa.r einst ein jung Zimmergesell." Ausser– dem producierte sich eine „Wümer Singspielhalle" und ein „Mario– netten-Theater." Die Herren Swoboda und Hascha sangen „Es war einmal ein Grenadier mit Namen Schnorr.", Herr Gilhofer untl Herr Röckl wurden angestaunt als siamesische Zwillinge, an denen Herr Dr. Spiingler im Laufe des Abends die Opera– tinnnn vornahm. Zu a1len don verschiedenen Nummern mit Bildern und Dccorationen hatte Herr Jungmair die Zeichnungen beigestellt unli auch clen ungarischen Globus entworfen, so dass durch 3

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