Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

82 von Jaüll und Gounods „Frühlingslied" spielte und Herr Dr. Wilh. Stigler, begleitet von Fräulein Wurzinger, die Lieder , ,A.uf Flügeln des Gesanges", ,,Von allen schönen Kindern", „Mein Liebstes auf der Welt" von A.bt und Rubinsteins ,,Persisches Lied" vortrug. Das Quartett Dr. Wilh. Stigler, Löcker, Bermanschläger und Gilhofer sang „Mutterseelenallein" von Braun und Herr Röckl producierte die lustigen Stücklein : ,,Der damische Walzer", ,,Die Landmesse", ,,Der flenate Bua." Herr 1-laas trug nach bekannter volksthümlicher Melodie ein Strophenlied, gedichtet von Herrn Louis Reimer vor, welches diverse Angelegenheiten von Mitgliedern der „Familie Liedertafel" humoristisch behandelte. Der Abend bedeutete einen grossen E1folg der „Steyrer Liedertafel." Am 20. November fand das Cäcilienkränzchen statt, das recht zahlreich besucht war und bei dem die junge Welt zu der Musik eines Clavieres und dreier Geigen unermüdlich tanzte. Am 29. DPeember feierte das ausübende Mitglied Herr Franz Weghofer vor seiner Uebersiedlung nach Bad Hall in Weismayrs Gasthause sein Valet. Der Sylvesterabend am 31. December war sehr zahlreich besucht, doch hatte er in Folge zahlreicher Absagen zur Mit– wirkung bestimmter Mitglieder keinen vollen Erfolg. Für diese Ausfälle traten Herr Emil Haas und Herr Wilhelm Klein mit sehr gutem Erfolge ein, aber eine zu lang gerathene Operette ließ keine recht flotte Stimmung aufkommen. Vorgetragen wurden von der Liedertafel die Chöre: ,,Rrraus" von Koch von Langentreu, „Altniederläudisches Lied" von Kremser, ,,Erinnerungen", Walzer von Kremser, und „Götterdämmerung", Quadrille von Koch von Langentreu. Herr Wilhelm Klein trug, am Claviere von Fräulein Wurzinger begleitet, die Lieder „Lockung" von Schu– maun, ,,Der Winter" von Kücken und „Wie die Blümlein draussen zittern" vor, das Ehrenmitglied Herr kais. Rath Anton Kraus spielte mit Fräulein Wurzinger vierhändig das „Larghetto aus der D-dur-Symphonie" von Beethoven und ausserdem noch einige classische Piecen. Infolge plötzlicher Heiserkeit des ersten Tenors, der studiert war, sprang Herr Emil Haas im letzten Augenblicke ein und sang mit den Herren Löcker, Berman– schläger und Gilhofer „Das Herzklopfen." Zum Schlusse wurde dio heroisch-kannibalische Oper in zwei Aufzügen und 100 Bildern: „Die Prinzessin von Kannibalien" von Gemfo gegeben, in welcher die Herren Pösr,hl, Zappert, Wichtl, Löcker, Bermanschläger, Swoboda, Schleifer, Haas, Alb. Benedict, Brandstätter, fVerner, Hascha und Huber mitwirkten, während Fräulein Wnrzinger am Claviere begleitete. Mit dem Neujaltrgmsse

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