Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

28 zehrten. Eine eingebencfo Schilderung dieses Costümfostes würde zu weit führen, es genüge, dass die Erinnerung daran heute noch den Theilnehmern eine angenehme ist und dass sich die Pracht der Ausstattung und die Mannigfaltigkeit der Unter– baltung heutzutage noch fast sagenhaft erhalten hat. Das Arran– gement hatten die Herren Ausschussmitglieder Dr. Spängler, Dr. W. Stigler, Löcker, Pöltl, Haas, insbesondere aber Herr Jonasch übernommen und mit glänzendem Erfolg durchgeführt. Am 9. Februar fand im Gastbauso „Zur Glocke" das Valet des eifrigen und verdienstvollen ausübenden Mitg·liedes Herrn Gustav H apke, des Führers und 1. Tenors des Hapke-Quar– tettes, und am 12. Felirnar des Mitgliedes Herrn Dr. v. Lutterotti im Gasthause „Zum schwarzen Bären" statt, an welchen Ab– schiedsfesten die ,,Steyrer Liedertafel" sehr zahlreich tbeilnahm. Am 9. l\lai wurde über Anregung der „Steyrer Liedertafel" zum Besten der Abgebrannten in Kirchdorf im Stadttheater eine musikalische Aujführung veranstaltet, an welcher auch der Männcrg·esang·vorein nKränzchen", die „ Gesellschaft der Musikfreunde in Steyr" und der ,,Geselligkeitsclub der Bahnbeamten" sich betheiligten. Die Liedertafel sang den Einzelnchor „Das macht das dunkelgrüne Laub", Chor von Dr. F. Eyrich, und im Vereine mit dem „Kränzchen" ,,Abond– ruhe", Männerchor von E. Mayrberger mit Tenorsolo (Herr Dr. W. Stigler), Dirigent Herr Gilhofer, und „Stürme des Frühlings lJrechet herein", Männerchor von Edwin Schultze, Dirigent Herr Bernardin Rücker, Chormeister des „Kränzchen." Das Erträgnis dieses Wohlthätigkeits-Concertes betrug 180 fl. Am 17. Mai bereitete die „Steyrer Liedertafel" ihrem schei– denden ausübenden Mitgliede Herrn k. k. Rathssecretär Fried– rich Dosch und seiner Gemahlin Antonie Dosch, geb. Benedict, welche nach Salzburg versetzt wurden, eine solenne Abschieds– feier. Am Ehrenplatze prangten für clio Gefeierten zwei Bouquets, deren eines auf grün-weißer Schleife die Widmung trug: ,,Die Steyrer Liedertafel ihrem Mitgliede Friedrich Dosch". Das Quartett, bestehend aus den Herren Röckl, Löcker, Berman– schläger nncl Gilhofer, begrüßte auf der Gallerie verborgen das Ehepaar Dosch mit dem reizenden „Ich grüße Dir.h", darnuf sang die Liedertafel Mendelssohns Chor „Der frohe Waudersmann" und ~odann spielte Fräulein Wurzinger die 'fännhäuser-Phan– tasie von Liszt. Die Herren Dr. Wilh. Stigler, Löcker, Ber– manschläger uud Gilhofer sangen das Quartett „Bleib bei mir und geh' nicht fort", sodann die „Liedertafel" den Chor „Abendgeläuto'' von Storch und Herr Dr. Wilh. Stiglm· das

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