Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

21 Herrn Dr. Wilhelm Stigler und das Soloquartett „Die Welt ist so schön" gesungen. Nach diesen Vorträgen begann es jedoch so heftig zu regnen, dass sich alles in wilder Flucht in die inneren Räume des Gasthauses :flüchtete. Bald jedoch hatten sich die Sänger wieder zusammengefunden und sangen die Santner'schen Chöre: ,,Auf den Bergen ist es schön", ,,Nach den Bergen zurück'' und den „Walzer." Diese Chöre wurden zu Ehren der Töchter Santners gesungen, welche diese Mai– fahrt mitgemacht hatten. Nach diesen Vorträgen wurde zu den Weisen der Musikkapelle wacker getanzt, feurige Toaste gesprochen und sowohl vom Vereine, als auch seinem Quartette Hapke mehrere Lieder gesungen, bis die Rückfahrt angetreten wurde. Der 'l'hurnermeister und Regenschori Andreas Gruber starb am 25. Mai im 62. Lebensjahre und die Liedertafel betrauerte den Verlust ihres Gründers. Bei seinem Leichenbegängnisse war die gesammte Liedertafel vertreten und saug tief ergriffen den Chor „Begrabt den Leib in seine Gruft" von Mörrenz. Das langjährige, sowohl in sanglicher als geselliger Hinsicht gleich ausgel\eichnete ausübende Mitglied Herr k. k. Rathssecretär J. Eibl begieng am 7. Juni sein Valet, da er nach Wiener– Neustadt transferiert worden war. Der Vorstand sprach tief– empfundene Worte des Abschiedes und gab dem allgemeinen Bedauern über das Scheiden eines so hochverdienten und ge– schätzten Mitgliedes Ausdruck, worauf der Scheidende gerührt antwortete. Darauf entwickelte sich eine sehr gemüthliche Un– terhaltung, bei der der Chor „Und muss es denn geschieden sein" von .Abt, und ein „Abschiedslied" mit passendem Texte von dem anwesenden, ausübenden Mitgliede Herrn Adam, com– ])Oniert von dem früheren Chormeister Herrn FeUer, gesungen und von den Herren Mitgliedern Jungmair, Brandstätter, Baumann und Schleifer humoristische Vorträge gebracht und so der Schmerz über die bevorstehende Trennung gemildert wurde. Ueber .Anregung· des Mitgliedes Herrn Josef Löcker unter– nahm eine grössere .Anzahl ausübender Mitglieder am 1 I. Jnni einen Spaziergang znm Gasthause „Zur Schweiz" bei Neuzeug·, wo sie nach anstrengendem Marsche über Tinsting, Schwamming und Oberletten mit Pöllerkrachen empfangen wurden. Auch die Gebrüder Franz und Josef Hölzlhuber waren ihnen, erstere·r mit seiner Guitarre, entgegenkommen und bald gieug es in dt>m prächtig gelegenen Gasthause sehr lustig zu. Herr Franz Hölzlhuber sang zur Guitarre seine Lieder, die Lieder– tafler einen Chor um den andern und das Quartett Hapke, be– nannt nach seinem ersten Tenor, und weiters bestehend ans den Herren J. Vielhaber, 2. Tenor, G. Schwammkrug 1 1. Bass,

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