Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

164 gewande und unter AnfüLrung des Obrrgespcnstes Herrn Tobi~ch, leicht erklärlichee; Gruseln, das sid1 lPgt,,, al:; ~irh als rr,;acht> des Spukes oiu :;tiefolputzeudor Ilansk1wcLt entpuppte. Dl'r Chor ,,Liedrrquadrille" YOll Brixner, am Claliere lJcgl<·itet vun Herrn Profossor Hiebel, hcscLloss tliu Prntludiunen Lk::; Vcn·i11t•f!, aber noch lange nicht tlrn SylvcstcrabenLl. Am 17. Jänner 18!!1 traf tliu ,,StPyrcr Lie1lerlafol•' wi,: ein Blitz aus heiterrm Himmel Lliu Nachricht, 1las:; ihr la11gjiU1ri~or, verdienstvoller Cas1:,ier, Herr Johann Ilaberkoni, Papicrhiindler in Steyr, auf einer Hri:;o nach Wien in Arnstetten Yom Schlag1• getroffen worden und im 50. Ll'hensjahrc pliitzlich Yernchit·tlen sei. Die sterblichen Ueberresto des thenrell Vcrblicht>llL'll wnnlc11 nach Steyr überführt und am 21. Jänner lwerdigt. ])iu „8tcyrer Liedertafel" machte die Trauurnachricl,t ihren Mitglic1lern rn11l befreundeten Verni11on durch cigrne Partezetlcl lwka1111t, 11',dc am Sarge einen KrallZ 11ietler untl. bctheiligt1· sich mit, urnllorler Fahne vollzählig am Leichcnbcgü11gnisse. Vor Llcrn 'I'rauPrhaui,;e sang dieselbr den ,, Grabgesang" von Suttner mit Baritonsolo des Herrn Josef Sergl uml am Grabe „Gottes Rath und Scheiden." Die Ucbung am selben Abende war gm1z tler 'J'rauerfoicr ge– widmet. Der Vorstand Herr Dr. Franz Angermann hic•lt ei11e ergreifende Gedenkrede, in der er dem Schmerze aller l\Iilglicder über de11 jähon Verlust des l\Ia1111cs Anstlruck gah. der durch viele. Jahre mit, inniger Liebe und Anhiing·lichhit an tlcr Lit>Ller– tafel bieng unLl mit minntiiiser Genauigkeit uml u11renlrossP11Pm Eifer die Cassagcschäfte dos Vcrcincs besorgte. Von allen g<•lieht, von niemand gehasst, sank er zu früh ins Grab. Als Ans1lruck der tiefen Trauer über den Vcrlust wurde ein feierlicher Trauur– salamanclcr e>.ecuticrt und die Beiloillstclegrammc mul Schreihe11 verlesen. Der „Schwertberger Liedertafel·', tlem ,,LietlPrkranz i11 Bad Hall" und dem treuen Mitgliede Herrn 1\nt011 Neulinyer, die zum Lcichenl>egängnisse ernchienen waro11, wurde Llcr Da11k hicfür durch Erheben von den Sitzen ausgedrückt. An Stelle des V'Prstnrbcnrn wurtlo einstimmig· lfrrr Adolf '1 nrsky zum Cassicr gewiiLlt. D<'r Trnuerfrier wohnte- 1la8 Mit– glied dm; ,, Wiener l\Iiinnergcs:rngvcreines '· Ilerr Urban li1•i u11d wurde vom Vorstande herzlich willkom111e11 g('heißon. Unter sehr zahlreicher Bctheiligung wurde am H. l<'l'bl'llar das Liedertafel - Kränzchen ahgcbalte11, Lla:; m1 Glanz tlcr Toiletten, Zahl holder Damen aus dPn besten Krci:;en der Stailt und an gemü.thlicher entcrhaltung seine Vorgänger weit übertraf. Dil' Saallocalitäten waren sehr geschmackvoll (kcoriert und ei11 lauschiger Wintergarten bot den Nichttünzern einen angcnehmi,11 Aufenthaltsort. Die Bürgercorps-Kapelle spielte unter persönlicher

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