Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

138 Scheiden" von Dr. Eyrirh mit Sploqnartett der Herren: Koppit.~ch, f aas, Si,mne unü Ebmer; ,,Der StPckbrief" von Kücken; „Das deutsche Lied." Die l\fnsikpi1\cen spielte <lie GrossauC>r'sche Musikkapelle. Am 27. November wurde der Landtag ron Reiclie11- sch1rnll einberufon, in wrlchem clie FunctionärP, <lmchweg, drn rrstP11 Kreisc!n der Grsefüchaft Steyrs ang·ehi'1ren1l, in bcson<lPrs priLcbtigcn Costümcn erschirnen urnl dl'r V<•rbnn1llm1gsstolI aus echtem Münchner HofbriLubausbirr be,·taiHl. Die Drrathungrn warrn infolge dessen sehr eingPltrncle und wochsl'lten mit Chi'iren, Couplets und Claviervortriigen ab. Auch ein tschechi8rher Bom– barclnnist ans der eigens znsammengestellten MusikkapPl!P (HPrr Seyffert) mengte Rieb zur grüßten Erbritrrnng unter dir Yor– tragernlen. Die Hrsnltate der Landtagssession waren dr>nn auch sehr zufrir>clrnstelle11Lle. Am Vorabende des Namensfestes des aJlyi>rehrten Yor– standes Herrn Dr. Franz A11germann, am 2. Derember, brachten ihm die J\Iitglied<'r der „Steyrer Lit>dertafel" ein Stilnclchen. l\[it Lampions rersehen, zog·cn sie \'Oll Fochtmanns Ri>8tauration Yor dpsscn Wohnung im Casinn uncl sangen trotz heftigen SchneP– gcstül>ers zwei Chiire, wübre11d 1lic Bürgercorps - J\fusik einige Nummern spirlte. Die Orationen nahrn0n untrr LiPdern und Musik im Ut·bungslocalc ihre Fnrtst•tznng· und alle Mitglieder wPtteiferten darin, ihrem Vorstamle B<•weÜ:H' tlrr Lit•he llllll YH– ehrung zu gelm1. Der Sylvesterabencl am 31. Deeember bot wieder eine Fülle humoristischr;r Nnmmc,rn, (lii' das ung<'mein zablrt>ich <'rschiP1wne Pnhlicum auf das hrst1, nnterhicH,,n. Der Vi,rcin saug zunäclrnt tlie Chiirr: ,,Frübli11gsla11t1Rchaft" YO!l Otto untl den zeitgemäßen colonialpoliti8chen Chor: ,.Modeme "\Yander– lust" von Gernertb. Hierauf wurclP clill mimi:,;ch - plastische• Ballade in 12 lebenden ßi!tli,rn: ,,nie Gnrt.enl>ank" \'011 <len Hrrren Peyr und Steindl sehr naturgetreu gegehe11, ,rilhrPntl Herr Jlaas den yerhindC'ndrn TPxt dazu sang·. ])ie Co11plet-Siiuger– gescllscbaft: Signora WiHlina (Herr TVöll) und 8ig·nor Pfofl'Prlini (Herr Pf1fferl) waren so malitiüs, in ansclrninencl harmlosr11 Couplets sieb in öffentliche Sl1•yrcr A11g·c•l1•genheiten zu mengen. Die YOn ihnen Yorgetrngrnrn Es-tarn -tarn - Gstanzeln blieben eine noch lange gern gebürte Specialifät. Eine cbPnso rül.tre11tlP als traurige Liehesgc8chichte einer IIPrzogin u11d eines Schneider', von einem (~narteltc, hcsü•hPntl au, den Hc,rren: Dr. A.ngerman11, Esrhenll'eg, Peyr und E bmer vor– g·ctragen und in Schattenbildern illustriert, machte das Publicum erscbaudern, worauf eine Tombola mit reichen uncl häufigen

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