Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

112 über in der fröhlichsten Stimmung. Während die Grossauer'sche Musikkapelle mit einem sehr gut gespielten und glücklich gewählten Programm die Pausen zwischen den Gesangsvorträgen ausfüllte, sang die „Ste.yrer Liedertafel" die Chöre: ,,Dem Rlteingauer Wein" von Jahn uucl „Alpenstimmen ans Oester– reich", I. Serie, von Weinwurm, welche beiden Chöre Herr Franz Baver am Claviere begleitete. Das Quartett der „Steyrer Lieder– tafel", bestehend aus den Herren : Schwendmayer, Haas, Tabisch und Schauer, erntete mit dem Vortrage von „Liebchens Kummer" von J. Roscher solchen Erfolg, dass es wiederholt und außerdem das „G'röd" daraufgegeben worden musste Als Quartett der großen Oper in Ternberg producierten sich die Herren: Markut, Haas, Wildenhofer und Swoboda sen. unter allgeweiner Heiterkeit auf Bigottphones, worauf unter großer Spannung die große romantisch - lyrische Oper in 3 Acten von einem bekannten Unbekannten (Herrn Dr. Franz Angermann) auf einem Theater in Scene gesetzt wurde. Von den Mitwirkenden erwähnen wir: Kuno von Rockenstein, Herr .1\lois Simme, Dorothea, dessen liebreizende 'l'ochter, Herr , Leopold Peyr, Kniffl von der Wamsten, ein liebegirrender Ritter, Herr Emil Haas, Stuffo von Dürrhax, ein blutdürstiger Ritter, Herr Dr. Franz Angermann, Durst, Leibknappe, Herr Gustav Heyek, Schund, der Kleienmüller, Herr Raphael Schleifer, ein Nacbt– wächter, Herr Josef Schauer, Chor der Knappen unter Führung des Herrn Josef Markitt und der Polizei- und Dienstmäuner unter A11fühnmg des Herrn Alois TVildenhofer. Der theatralische Scherz unter der umsichtigen Regie des Herrn Dr. Franz Angermann, von Herrn Chormeister Josef 'lobisch musterhaft studiert und geleitet, erregte stürmische Heiterkeit. Von Herrn J{ arl Langer j un. drastisch illustrierte Theaterzettel erläuterten eingehend den Text und warfen im Verschleiße ein erkleckliches Erträgnis für den Rr.isefond ab. Nach der Operette brachte der Vorstand Herr Emil lfaas, umringt von den Sängern, ein ,,Prosit Neujahr" allen Mitgliedern und Freunden der Lieder– tafel und mit den bohren Accorden des „ Deutschen Liedes" wurde das J abr 1887 begrüßt. .A.ls letzte Gesangnummer wurde die „Narrcnquadrille" von Engelsberg gesungen und sodann die Feier im engeren Kreise fortgesetzt. Um einige Abwechslung in aie Tanz - Unterhaltungen zu bringen, wurde das am 1. ~'ebrua1· 1887 abgehaltene Lieder– tafel - Kränzchen mit Gesang eingeleitet, indem die Säng·er, während das Publicum promenierte, diu Chöre: ,,Heinzel– männchen" von Neutwich und die Faschingsquadrille; ,,Frei nach Schiller" von Koch v. Langentreu sangen. Da.rauf begann

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