Chronik der Steyrer Liedertafel von 1875 bis 1890

1ö4 gerühl't wurde und seinen Zweck, Heiterkeit zu erregen, im vollsten Maße erfüllte. In der richtigen Stimmung wurde sodann vom Vorstande Herrn Emil 7-!aas der übliche Neujahrstoast ausgebracht, mit dem der officielle 'I'heil des Abends und das an Ereignissen, sowie an Thatrn drr „ Steyrrr Liedertafel" reiche Jahr 1885 schloss. Da durch den '.l'od des Herrn Franz Wickhqff auch das Reichsrathsmandat erledigt war, wurde am 11. Jänner 1886 die Reichsrathswahl vorgenommen. Herr Dr. Johann Jiochhauset brachte das Opfer, auch dieses Mandat zu übernehmen, unu wurde daher von dem ganzen Wahlbezirke Steyr einstimmig gewühlt. Um dem hochverdirnten l\Iann einen neuerlichen Beweis der Liebe und Dankbarkeit zu geben, veranstaltete ihm zu Ehre11 die Portscbrittspartei in J cllmayrs Casino am Abende des Wahltages einen Festcommers, an welchem anßer der BürgPr– corps - Kapelle in Anbetracht des freudigen Anlasses für den ganzen Wahlbezirk der „Steyr- und Kremsthaler Sänger - Gau– verband" uml somit auch die „Steyrer Liedertafel" theilnahm. Der Abend bot dem gefeierten Manne eine gliinzcnde Ovation u11d bildete eine erhrbende BPthätigung des Strcben8 nach Fort– schritt und des deutsche11 Stammesbewusstseins. Am 9. Februar betheiligte sich die „Steyrer Liedertafel" als Gruppe der „Kraxenthaler Lirdertafol" an dem von Jer ,,Section Steyr des Deutschen untl Oe;,tcrreichischen Alpen– vereines" veranstalteten .,AlJ)inen Kriinzchen", zog unter l'inem Marschliede ein, und trug zur Unterhaltung durch Absingung mehrerer Chöre bei. Der Vorstand - Stellvertretrr Herr Dr. Franz Angerrnann vermählte sich am 8. l\lärz mit Fräulein Olga Hochhanser, der Tochter des bewährten Prcuudes und Gönner, der „Steyrer LiedertaM", Herrn Dr. Johann llochhause1·. Die „Steyrer Liedertafel" wohnte der •rrauung vollzählig in der Kirche bei und sang am Chore „Geistliches Lied'· vo11 WPinwurm. Am 10. l\lärz wurde den regelmäßigen Unterhaltnngrn der „Steyrer Liedertafel" Pine neue hinzugefügt, nämlich der „ Häringschma.us." Mehrere l\litglieder hatte11 die verschiedensten Seefische, wie sie zur Kate1wrtilgung verwendet werden, beige– stellt und für den erforderlichen Stoff war g·leichfalls vorgesorgt. Im Kreise einer groß<'n Anzahl dem Vereine zunächst stehendrr Freunde wurde drr erste Häri11gschmaus insceniert und bot ,:n angenehme und gr;mütbliche U11terhaltung, dass die Institution für alle Zeiten gesichert wurde. Unter gütiger Mitwirknng der Clavicr\'irtuosin Frau Fanny Melichat und der Mu ikkapelle des Bürgercorps fand am

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