40 Jahre Feuerwehr der Waffenfabrik 1870-1910

unter Wasser standen. Besonders arg hauste das Wasser Bei Ller Steyr und in Eysnfeld, wo viele Familien delogiert werLlen mufJten. Bei dieser Gelegenheit zeigte es sich wieder, daß unsere Wehr nicht nur bei Feuergefahr, sondern auch bei Hochwasserkatastrophen am Platze ist. Mit edlem Mute gingen unsere Leute daran, Leben und Gut der Mitmenschen zu retten. Tag und Nacht waren unsere braven Feuerwehrmänner auf den Beinen, und zwar im provisorischen Wachlokale im Objekte III (Neugebäude), um bei jedem Rufe nach Hilfe bereit zu sein und rasch eingreifen zu können. Zu alledem ertönte in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli Feueralarm, da ein Stadl des Kattunfabrikanten Herrn Tu reck in Brand geraten war. Zum Glücke war das Wasser in dieser Nacht etwas gefalJen, so daß man zum brennenden Objekte (Wehrgrabengasse Nr. 2!:i) gelangen konnte. Herr Oberkommandant Schönauer, welcher sofort am Platze erschien, leitete die Löschaktion und so wurde der Brand baldigst lokalisiert. Nach der überstandenen Hochwassergefahr wurde unserer Feuerwehr nachstehende Ehrung zuteil : Die Waffenfabriks-Feuerwehr in Steyr hat bei der im Sommer 1897 in Oberösterreich eingetre•tenen J-Ioch.wasserkatastrophe in opferwilliger und erfolgreicher Weise Hilfe ge leistet. Für diesen ßeweis wahrer Menschenfreundlichkeit spreche ich der geehr ten Feuerwehr hiemit meine besondere Anerkennung aus. Linz, am 21. November 1897. Seiner k. u. k. Apostolischer Majestiit wirklicher Geheimer Hat und Statthalter im Erzhcrzogtume Osterreich ob der Enns: Viktor Freiherr v. l'UTI [ON, m. p. Z. 137 praes. An das geehrte Oberkommando der Waffenfabriks-Feuerwehr in Steyr. Für die rasche, aufopfernde und sehr ersprief;lliche Hilfeleistung, welche von Seite der geehrten Feuerwehr den durch das Hochwasser am 30. und 31. Juli 1897 bedrohten Bewohnern der Stadt wiederholt zuteil geworden ist, hat der Gemeind.crat der Stadt Steyr in seiner Sitr,ung vo111 J3. August LI. J. einstimmig den gebührenden Dnnk ausgesprochen. Indem ich diesen BeschluL\ des Gemeinderates zur Kenntnis bringe, ersuche ich das geehrte Oberkommando, 63

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2