40 Jahre Feuerwehr der Waffenfabrik 1870-1910

bereits in einem Meere von Licht. Punkt 7 Uhr verkündeten Kanonenschüsse vom Tabor 1:erab den ßeginn des Fackelzuges. Von der Artillerielrnserne zog die Mannschaft des k. u. k. ,14. Feldhaubitzen-Regimentes unter Vorantritt der städtischen Feuerwehr und des Bürgerkorps mit ihrer l\'[usikkapelle, während von Llc'r Jügerkaserne das k. u. k. 10. F'eldj ~igcrbataillon mit unserer Musikkapelle und Feuerwehr in der Stürke von 108 Mann an der Spitze die Stadt mit den Vorstädten durchquerten und dann beide Züge um ½9 Uhr vor dem Rathause zusammentrafen und Aufstellung nahmen. Die Hornisten des Jägerbataillons bliesen zuerst eine feierliche Festretrait, worauf unsere Musikkapelle eine Hymne intonierte . Nach Vereinigung der beiden Kapellen ertönte mit mächtigem Klange die Volkshymne und am Tabor erdröhnten GO Kanonenschüsse. Am 2. Dezember selbst wurde um ½ 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche anlüf.ll ich des a llerhöchsten g lorreichen 60jährigen Regierungsjubibums Seiner kaiserl. und königl. Aposto lischen Majestät Franz Josef I. ein feier liches Hochamt ze lebriert, worauf der Gemeinderat der Stadt eine Festsitzung abhielt. An beiden Feierlichkeiten nahm über Einladung de s Herrn Bürgermeisters unsere Wehr teil und war Herr Oberkommandant als (ierneinderat, wiihrend die Herren Allerstorfer, Holzer und Do p p Ier als Vertreter unserer Feuerwehr anwesend waren. Abends war ein Kaiserkonzert vom Bürgerkorps in den Bräuhaussälen, wozu ebenfa lls vorbenannte I lerren s ich einfanden. - Und noch ein Freudenfest für unseren Körper an diesem Tage ist zu verzeichnen. Unserem allverehrten Oberkommandanten Uerrn Direktor Schönauer wurde von Sr. Majesliit die hohe Ausze ichnun g- das lrni serliche Ritterkreuz des Franz loser-Ordens verliehen. Ein altes Mitglied von uns, ein Jubilar, bestbekannt durch seinen unverwüstl ichen Humor und durch seine Karncradschaftstreue, ist am 4. Dezember gestorben - Karl Hinterho l zcr. Vom 24. November 18.74 bis zum letzten Atemzuge gehörte er unserer Wehr an und war seit 1883 als Kommandosignalist liitig. Tieftrauernd um den so schweren Verlust, rückten bei der Beerdigung- am 6. Dezember 94 Mann von uns aus. Kurz vor Weihnachten ist unserem hochgeehrten Herrn Oberkommandanten von der Behörde mitgeteilt worden, claf.l ~!er Kaiser die Annahme und das Tragen des ihm vom König der llelcnen verliehenen Offizierskreuzes des 1:.:rlöserordens bewilligt hat. Die Freiwillige Feuerwehr clerWafl'enfabrik ist stolz darau f, da(-\ die Verdienste ihres ] Jcrrn Oberkornmandanten, die er sich um die Stadt und besonders um dieWMfenfabrik erworben, so allseitige gebührende Anerkennung ge funden haben. 110 -

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