40 Jahre Feuerwehr der Waffenfabrik 1870-1910

waren. Um 2 Uhr wurde die Musterung der Steyrer Feuerwehren am Stadtplatze durch Herrn Bürgermeister Sti g 1er unter Führung der beiden Herren Oberkommandanten im Beisein mehrerer Herren Offiziere des k . u. k. 10. Feldjägerbataillons, mit Herrn Hauptmann Edler v. Wieden an der Spitze, vorge- nommen. Nach der Musterung wurde eine gemeinsame Haupt- übung am Grünmarkte abgehalten; hierauf fand im Kasinogarten eine Festkneipe statt, die durch den großartigen ehrenden Besu~h der Feier die Würde gab. Der Oberkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Steyr, Herr Franz Lang, eröffnete die Festkneipe mit einem «Hoch!» auf Se. Majestät den Kaiser, als den mäch- tigen Förderer des Feuerwehrwesens, um sodann in aller Kürze auf die Entwicklungsgeschichte der Wehr überzugehen, der Gründer und Gönner gedenkend. Herr Bürgermeister St i g 1er begrüßte die Festversammlung namens der Stadt, das gemein- same und gemeinnützige Zusammenwirken der beiden Wehren lobend hervorhebend, worauf unser Herr Oberkommandant Schönauer zu folgender Ansprache das Wort ergriff: «Feuer- wehrmänner ! Kameraden! Es obliegt mir die angenehme Pflicht, der Freiwilligen städtischen Feuerwehr zum heutigen Jubelfeste die herzlichste Gratulation da.rzubringen. Ich erfülle diese Pflicht umso lieber, da es mir gegönnt ist, seit "beinahe 34 Jahren an ihrer Seite teilzunehmen, an ihren Leiden und Freuden. Die Freiwillige Waffenfabriks-Feuerwehr hat sich stets zur Aufgabe gemacht, die Freiwillige städtische Feuerwehr nicht nur sich als Muster vor Augen zu halten, sondern sie bei Feuersgefahr und anderen Anlässen auch zu unterstützen; ebenso nimmt sie auch Teil an deren Freudenfesten. Die Tätigkeit der Freiwilligen städtischen Feuerwehr zu illustrieren, werden Sie mir nach dem, was Sie bereits aus beredterem Munde gehört haben, wohl er- lassen. Sie haben aber auch vom allverehrten Herrn Bürger- meister gehört, wie er die Zusammengehörigkeit der beiden frei- willigen Feuerwehren in Steyr so treffend schilderte. Ich bin fest überzeugt, daß die Freiwillige Feuerwehr der Waffenfabrik den Intentionen des Herrn Bürgermeisters Folge leisten wird, und solange ich an ihrer Spitze stehe, verspreche ich und werde es stets halten, daß wir mit der Freiwilligen städtischen Feuer- wehr Eins bleiben. Es gereicht mir weitet zu:r besonderen F'reLide, daß die Bevöllc.ernng von •Steyr an dem heutigen Feste so leb- haften Anteil nimmt, daß dasselbe geradezu ein Volksfest ge- worden ist. Und das ist es auch. Ich habe die Überzeugung, daß nicht nur die Feuenvehrmänner an solchen Festen teilneh- men so ll en, so nde rn auch ihre Familien und die Bevölkerung überhaupt. Dieselbe hat es heute bewiesen, daß sie mit warmer Zuneigung den beiden Feuerwehren zugetan ist. Ich forciere nun die Kameraden von der Freiwilli gen Feuerwehr der Waffenfabrik 94 -

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