40 Jahre Feuerwehr der Waffenfabrik 1870-1910

Unmöglichk eit war, das gelieferte Wasser zu verbrauchen. Es ste llte s ich klar heraus, daß .die Dampfspritze vie r de r g rößten Handkraftspritzen überreich mit Wasser zu ver so rgen im Stande ist, und diese das gelieferte Wasserquantum ni cht verbrauchen können. Nach dem Signal ,Rückzug!' wurden sämtl iche Ge r äte zu rückgezogen, worauf der Angriff direkt mit der von de r Dampfspritze hergestellten Schlauchverbindung geschah; die beiden Strüngc wurden mit Gabelstücken versehen und dann mit vier Strahl en vorn Erdboden aus gearbeitet. Durch diesen Vo rgang kon nte man deutlich den Vorzug einer Dampfsp ritze e rkennen, da diese vier Strahlen noch über das Dach des sehr hohen Objektes reichten. Hierauf wurde mit drei, dann mit zwe i und schlicf.llich mit einem 26 Millimeter starken Strahl gearbeitet. Nach Rück zug der Gerätschaften wurde die Schlauchlinie ver- kürzt und nochmals mit dem grof;len Strahl ope riert, de r zur al lgemeinen Bewunderung hinriß . Eine mehr als tausendköpf ige Zuschauermenge folgte dem Schauspiel mit großem Interesse. Eine kolossale Wassermasse entströmte dem Strahlrohre, welches von vier handfesten Feuerwehrmännern geleitet werden mußte. Die horizo ntal e Wurfweite dieses Strahles betrug 65 Meter. Nach Schluf.i de r Übung hegaben sich die fremd en Feuerwehr- männer in das Kneiplokal der Freiwilligen Feuerwehr der Waf- fenfabrik, Kammerho fers Restauration, von wo dann mit klin- gendem Spiele nach Jellmayrs Kasino zur Festkneipe gezogen wurde. Es war ein ganz imposa nter Zug von \.Vackeren Münnern, die sich dern Dienste der Humanität mit all ihrem Können widmen. Die Festkneipe, während welcher die treffliche Kapelle der Freiwilligen Feue rwehr Steyr konzertierte, eröffnete der Oberkommandant der Freiwilligen Feuerwehr der Waffenfabrik Herr Otto Schönaue r mit einer herzlichen Begrüßung Jer anwesenden Gäste . Derselbe erörterte die Ursache der Grün- dung der Freiwilligen Feuerwehr der Waffenfabrik, zu welcher ein große r Brand die Veranlassung gab, und betonte, daß ma n überhaupt in den meis ten Fällen erst dann an die Gründung von Feuerwehren herantrat, nachdem große Brände stattfanden, nach dem bekannten Spr ichwo rte: Durch Schaden wird man kl ug. Umso fr eudi ger berühre es, daß der Herr Generaldirekto r der Waffenfabrik, in richtiger Erkenntnis, daß bei eventuellem E intreten ein es g rößeren Brandes die vorhandenen Löschmittel nicht ausreichen würden, anordnete, eine Dampfspritze a nzu- schaffen. ,Ich fühle mich daher auf das innigste verpflichtet', · fährt Redne r fo rt, ,den Dank der gesamten F,euerwehr dem Herrn vV erndl hiemit öffentlich a uszudrücken und dem warmen Förderer des Feuerlöschwesens ein herzliches ,Gut Heil!' a us- zubringen . Ich fordere S ie, Kameraden der Freiwillig,en Feuer- wehr der Waffenfabrik, daher auf und bin übe rzeugt, daß S ie 46 -

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