40 Jahre Feuerwehr der Waffenfabrik 1870-1910

Pestplatz, wo die Enthüllung der Gedenktafel vorgenommen werden so llte. Auf der Tribi'ine na hme,n die Ehrengäste und Kommandanten der fremden Feuerwehren Platz, um sich vorerst die Hauptübung anzusehen, welche der Kommandant der Frei- willigen Feuerwehr der Waffenfabrik Herr Otto Schönauer leitete. Auf das Signal zt1m Angriffe rückten sofort a lle Trains an das Brandobjekt und traten alsbald in Aktion. «A ls Brandobjekt wurde das Objekt IX der Waffenfabrik angenommen, und zwar wurde proponiert, daß der Brand am nordöstlichen Teile des Gebäudes durch einen kräftigen ord- wind schon so weit vorgeschritten sei, daß die Rettung dieses Teiles unmöglich, daher der Angriff der Freiwilligen Feuerwehr der Waffenfabrik im Mitteltrakte und der des I. Trains der Freiwilligen Feuerwehr Steyr am südlichen Teile des Gebäudes erfo lgen müsse. Der II. Train nahm zum Schutze der Huber- sehen Maschinenfabrik und der nebenliegenden Schleife der Waffenfabrik Aufstellung. Hubers Maschinenfabrik wurle mittels Steckleitern angegriffen, die Schleife mittels Schubleiter. Der III. Train nahm das Auböcksche Bräuhaus mit Steck- und Schub- leite r in Angriff. Die Sanitätsabteilung der Freiwilligen Feue r- wehr Steyr stellte sich am freien Platze am Kohlenmagazin auf, .dessen Dach vor allfälligem Flugfeuer durch einen St rahl geschützt wurde. «D ie Übung war in allen Details sehr präzise ausgefallen und fand allseits die vollste Anerkennung. Es gewährte einen höchst malerischen und geradezu imposanten Anblick, wenn das Auge von der Festtribüne aus den ganzen Platz übersah, der im Glanze der Sonne e rstrahlte . Aus dem li eb lichen Grün, das die krystallhellen Fluten der Steyrarme vielfach durchschneiden, über welche zahlreiche Brücken führen, heben sich die weifJen Häuser und Kolossalgebäude der Fabriksobjekte hervo r, an welchen letzteren die kühnen Feuerwehrmänner emporkl.et1.erten und emsig arbe iteten. Denkt man sich dazu den ganzen weiten Platz und die Brücken mit tausenden von Menschen besäet, aus denen sich wieder die kleidsamen Uniformen und Helme der hund erte von Feuerwehrmünnern farbenreich abhoben, ließ man den Blick in die Ru11cle schweifen, um links das pittoreske Mm,crbi lcl Steyrdorfs mit der hochragenden Michaelerkirche, rechts das a us grünen Hügeln hervorschimmernde Schloß Rosenegg zu sehen, während das helle und bewimpelte Ausstel- lungspalais von oben heruntergrüßte, rückvvärts die zerstreuten Häuser Aichets abschlossen, so mußte dieser herrliche Anblick einen geradezu faszinierenden Eindruck machen. «Nach Beendigung der Übung war Aufstellung der Geräte längs des Brandobjektes, worauf die Mannschaft auf den Ent- hüllungsplatz abrückte. Als die Festaufstellung beendigt war, 37

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2