igarchitektursteyr 9 | 32 ARCHITEKTEN Johann Georg Gsteu (*1927, Hall in Tirol) studierte nach der Bildhauerfachschule Hallstatt (1941–1944) und Gewerbeschule in Salzburg (1946–1949) an der Akademie für Bildende Künste in Wien (1950–1953). In der Meisterschule für Architektur bei Clemens Holzmeister studierte er gemeinsam mit Friedrich Achleitner, Wilhelm Holzbauer, Friedrich Kurrent, Josef Lackner, Gustav Peichl und Johannes Spalt. Mit Achleitner folgte die Meisterschule für Bühnenbild bei Emil Pirchan (1953–1955). Besuch der Sommerakademie Salzburg bei Hans Hoffmann (1953) und Konrad Wachsmann (1956/57). 1983–1993 Professor für Architektur und Design, Gesamthochschule Kassel, 2000–2005 Gastprofessor für Entwurf, Universität Innsbruck. Seit 1953 freischaffender Architekt (bis 1958 in Arbeitsgemeinschaft mit Friedrich Achleitner; 1956–1958 umstrittene Umgestaltung der Rosenkranzkirche in Wien-Hetzendorf). Neben dem Seelsorgezentrum Ennsleite sind die Bildhauerunterkünfte in St.Margarethen (1962–1968) und das Seelsorgezentrum Oberbaumgarten, Wien (1960–1965) Marksteine der österreichischen Nachkriegsarchitektur. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1968 Österreichischer Staatspreis für Architektur und 1976 Architekturpreis der Stadt Wien. Arbeitsgruppe 4 (1950–1970) Während des Studiums bei Clemens Holzmeister schlossen sich 1950 Wilhelm Holzbauer, Friedrich Kurrent, Otto Leitner (besuchten bereits gemeinsam die Gewerbeschule in Salzburg) und Johannes Spalt (absolvierte diese einige Jahre vorher) zu einem „anonymen“ Arbeitsteam zusammen, um an Wettbewerben teilnehmen zu können, obwohl nicht alle Mitglieder eine Befugnis als Architekt besaßen. Bereits 1953 schied Leitner wieder aus und Anna-Lülja Praun prägte daraufhin die legendäre Bezeichnung „Dreiviertler“. Nach dem Weggang Holzbauers 1965 und während seiner Auslandsaufenthalte 1956–1959 bestand die Arbeitsgruppe 4 nur mehr aus zwei Personen. Friedrich Kurrent (*1931, Hintersee/Lungau) war nach der Gewerbeschule in Salzburg (1945–1949) und Diplom an der Akademie bei Clemens Holzmeister (1952) Assistent an der Sommerakademie bei Konrad Wachsmann (1956–1957). 1968 Lehrauftrag an der Akademie, Meisterschule E. A. Plischke. 1973–1996 Ordinarius des Lehrstuhls für Entwerfen, Raumgestaltung und Sakralbau an der TU München. Gründungsmitglied der österreichischen Gesellschaft für Architektur (1965). Johannes Spalt (*1920, Gmunden) war nach Absolvierung der „Höheren Staatsbauschule“ in Salzburg (1937–1941) und vor dem Diplom an der Akademie bei Clemens Holzmeister (1952) bereits 1945–1949 als freischaffender Architekt in Gmunden und Wien tätig. Nach 1969 eigenes Atelier und noch teilweise Zusammenarbeit mit Kurrent bis 1974. Ab 1973 Professor an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien, Meisterklasse Innenarchitektur und Industrieentwurf, 1975–1979 Rektor. Von den rund 120 Projekten, die zwischen 1950 und 1970 entstanden und die als Meilensteine der österreichischen Architekturentwicklung hoch gelobt wurden, konnte lediglich ein Dutzend realisiert werden; darunter das Seelsorgezentrum Ennsleite, die Pfarrkirche Parsch, Salzburg (1953–1956) und das Kolleg St. Josef, Salzburg-Aigen (1961–1964). Auszeichnungen: Theodor-Körner-Preis 1954, Österreichischer Staatspreis für Architektur 1959, Kulturpreis der Stadt Kapfenberg 1967. Die Architekten F. Kurrent, J. G. Gsteu, J. Spalt
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