igarchitektursteyr 30 | 32 JUGENDZENTRUM FIO FIO ist die Abkürzung von „future is our“, einige propagierten das lateinische „ich werde“. Die Zukunft selbst gestalten, Offenheit in Denken und Handeln, Selbstorganisation und Selbstverantwortung, die Komplexität der jugendlichen Lebenswelt akzeptieren, Teamstrukturen, intellektuelle Reflexion, alternative Spiritualität ... so hat sich dieses Jugendzentrum präsentiert, obwohl es ursprünglich nicht so gedacht war. Es sollte eigentlich eine Kaderschmiede für Priesternachwuchs werden. Direkt ist keiner hervorgegangen. Offenes Denken, Akzeptanz der komplexen Innerlichkeit von Jugendlichen, alternative Rituale bildeten sich zu einem Magnetort für Menschen – weit über Steyr hinaus – mit reflexiverer Gedankenwelt – weit über Grenzen hinaus –, wenn oft um die Tausend zu Jugendmessen oder Veranstaltungen kamen. Die farblose Stahlbeton-Kirche wurde zur nüchternen, abstrakten und symbolischen Festung dieser 68er-Aufbruchsgedanken in Kirche und Gesellschaft. Nur befreiter rationaler Raum, der dafür stand, dass die Inhalte kreativ von den Menschen kamen. FIO ist nach wenigen Jahren ausgelaufen. Nur fragmentarisch sind von Beteiligten die Aufbruchsgedanken umgesetzt worden. In den Köpfen und Erinnerungen sind sie noch, Anpassung hat obsiegt. Der Kirchenbau ist historisch geworden. Mag. Dr. Enrico Savio, Mitbegründer 1969 – der erste Mensch am Mond und Gründung von FIO
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