40 Jahre Ennsleitenkirche - Ausstellung 2010

igarchitektursteyr 3 | 32 ZEITGESCHICHTE 1915 Bei der Erbauung der neuen Steyrer Waffenfabrik wird die „Neustifter Kapelle“ abgetragen. Der von der Waffenfabriksgesellschaft zugesagte Neubau soll auch die Abhaltung von Gottesdiensten ermöglichen. Nach langwierigen Verhandlungen erhält die zuständige Stadtpfarre 1933 ein Grundstück zugesprochen. 1934 Zwischen dem 12. und 15. Februar wird die Ennsleite zu einem der schlimmsten Schauplätze des österreichischen Bürgerkriegs. Der Verein „Kinderfreunde“ wird verboten und aufgelöst, sein enteignetes Heim als Notkirche zur Verfügung gestellt. Trotz späterem Ankauf und Grundstückstausch bleibt das Verhältnis zwischen Kirche und Arbeiterschaft gespannt. 1938 Nach Repressalien und Plünderungen erfolgt die Beschlagnahme durch die NSDAP und Verwendung als HJ-Heim. 1945 Die Ablehnung der Bevölkerung macht eine weitere Nutzung für Gottesdienste unmöglich. Stadtpfarrer Bamberger veranlasst die Rückgabe des Heims an die ehemaligen Besitzer. 1955 Verhandlungen mit den Steyr Werken beginnen und werden mit dem Tausch des noch im Eigentum der Stadtpfarre befindlichen Grundstücks gegen das Grundstück „am Löschteich“ an der Arbeiterstraße 1958 abgeschlossen. 1958 Das Ansuchen der Stadtpfarre um einen Kirchenneubau auf der Ennsleite wird von der Diözese genehmigt. Erste Entwürfe werden von den Architekten Schwamberger –Scheichl aus Linz und Gsteu – Arbeitsgruppe 4 aus Wien vorgelegt. Der Diözesankunstrat empfiehlt trotz technischer Bedenken das Projekt Gsteu – Arbeitsgruppe 4 zur weiteren Bearbeitung. 1959 Im September erfolgt der Spatenstich für das geplante Seelsorgezentrum – vorerst allerdings nur für Pfarrhof und Pfarrsaal (selbst dieser wird für einige Zeit in Frage gestellt). Die statischen Berechnungen erfolgen durch Prof. Baravalle aus Wien, mit der Ausführung der Baumeisterarbeiten wird die Firma Josef Zwettler betraut. 1961 14. Oktober: Eröffnung von Pfarrhaus (mit Jugendräumen) und Pfarrsaal (als Gottesdienstraum). Ab 1. Jänner 1962 wird die bisherige Kaplanei zur Pfarrexpositur St. Josef, Steyr-Ennsleite. 1964 Am 1. August wird Ernst Pimingstorfer neuer Pfarrkurator, im September Waltraud Gasperlmair neue Haushälterin. Unter Hinweis auf den zu erwartenden Bevölkerungszuwachs (von 6.000 auf über 10.000 Einwohner) wird mit einem Schreiben des Pfarrkirchenrates im Dezember 1966 die Diözese „dringlich“ an den Bau der Kirche erinnert. 1968 Nach nochmaligem Ansuchen um kirchenbauaufsichtsbehördliche Genehmigung und deren Erteilung am 1. April, erfolgt der Spatenstich für den Bau der Kirche am 22. September. Die Bauleitung wird von den Architekten Bruneder —Binder aus Linz übernommen. Josef Friedl kommt als Kooperator auf die Ennsleite. 1969 Das Jugendzentrum FIO (= „future is our“ oder lat. „ich werde“) wird von den Kaplänen Franz Haidinger und Josef Friedl zusammen mit Schülern der HTL Steyr begründet. Am 5. Oktober findet die erste FIO-Jugendmesse statt. 1970 Am 7. Juni findet die erste Messfeier in der fertiggestellten Kirche statt. Am 20. September erfolgt die Aufrichtung des Kreuzes auf dem Glockenturm. 4. Oktober 1970:

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