4 Wiesinger, um schriftliche Approbation des Vereines und Zu¬ sicherung der Obhut beim hochwürdigsten bischöflichen Ordinariate bittweise eingeschritten. Das Bittgesuch lautet: Hochwürdigstes bischöfliches Ordinariat Linz! Der katholische Frauenverein von Steyr, gegründet im Jahre 1850 und seit dem 3. April 1854 von Sr. Excellenz dem Herrn Statthalter genehmiget, entbehrt noch immer eines gewiß wesentlichen Stückes, um wahrhaft katholisch genannt werden zu können, nämlich der ausdrücklich ausgesprochenenen Appro¬ bation seines rechtmäßigen Diözesanbischofes. Ueberzeugt, der Segen von Oben werde dem bezeichneten Vereine gewiß noch reichlicher zugewendet, wenn er ganz im Sinne und Geiste seines recht¬ mäßigen Bischofes wirkt, wagen es die gehorsamst Unterzeichneten im Namen desselben, an Ein hochwürdigstes bischöfliches Ordinariat die ehrfurchtsvollte Bitte zu stellen, demselben Hochdero Genehmigung ertheilen und die gnädigste Obhut zusichern zu wollen. In dieser Absicht erlauben sie sich die Statuten des Vereines beizulegen und zugleich zu bemerken, daß der Verein nicht ganz 200 Mitglieder zählt, von denen der sogenannte Ausschuß die ausübenden Mitglieder bis jetzt bildet. Die Mit¬ glieder überhaupt sind theils hiesige Bürgersfrauen und Töchter, theils Dienst¬ boten von der Stadt und nächster Umgebung. Den Ausschuß bilden folgende Frauen: 1. Franziska Reichl, bürgerliche Feilhauerin und zugleich Ober=Vorsteherin. 2. Barbara Schütz, gleichfalls bürgerliche Feilhauerin und Stellvertreterin der Vorsteherin. Katharina Breslmair, bürgerl. Scheerschmiedin und zugleich Kassierin des Vereines. 4. Susanna Nußbaumer, bürgerl. Gastwirthin, 5. Maria Hochegger, bürgerl. Eisenhändlerin. 6. Josefa Blumauer, Hausbesitzerin. 7. Barbara Degenfellner, Eisenhändlerin, 8. Katharina Sailler, bürgerl. Schleifermeisterin. 9. Barbara Heimböck, Nähterin. 10. Anna Stadler, Weißwaarenhändlers=Tochter. 11. Schließlich Kooperator Jakob Wiesinger, als geistlicher Rathgeber. Der Verein entwickelte im Jahre 1858 seine Thätigkeit also: es wurden namentlich 7 Kinder, ganz verwahrlost, unter besondere Obhut und Pflege gestellt, mehrere andere in christlichen Familien untergebracht und theilweise auf Kosten des Vereines versorgt, armen Kranken durch Besorgung der nöthigen Krankenkost, Pflege und Wartung, wie durch Reinigung ihrer Wäsche und Woh¬ nung Hilfe gebracht: auch wahrhaft Hausarme wurden mit Mehl, Brod, Holz und theilweise auch mit Kleidung und Wäsche unterstützt. Die gehorsamst Gefertigten gaben ihren Entschluß, die bischöfliche Appro¬ bation und Hochdesselben gnädige Obhut ehrfurchtsvollst erbitten zu wollen,
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