Geschichte des katholischen Frauen-Vereins in Steyr

6 November, der Tag der heil. Elisabeth, der zweiten Schutz¬ .nin des Frauenvereines, gewählt. Zu diesem Zwecke wurde von befreundeten Händen das Haus einfach, aber würdig und geschmackvoll geschmückt. An der Außen¬ seite des Hauses zog sich unter der oberen Fensterfront ein mit Blumen reich besetzter Kranz aus grünem Reisig geflochten, in einer freundlichen - Wellenlinie hin. Die Thüre des Hauses ward in eine niedliche Triumphpforte umgewandelt. Ueber derselben stand der Ausspruch des Herrn: „Wer Eines aus diesen Kleinen aufnimmt, der nimmt mich auf." Aus den Fenstern des Stockwerkes blickten sinnvolle Transparente gar freundlich herunter. Dem Aeußeren entsprechend, ward auch das Innere geziert. Das Arbeitszimmer bot, geschmückt mit Guirlanden und grünenden Gewächsen, einen gar lieblichen Anblick. Die Heiligenbildnisse sowie die kleine Erinnerungstafel an den seligen Gründer der Anstalt, Herrn Jakob Wiesinger, waren ebenfalls durch niedliche Kränz¬ lein ausgezeichnet. So kam der Nachmittag des für die Anstalt denkwürdigen 19. November heran und mit demselben die Stunde der kirchlichen Segnung des Hauses. Nach vier Uhr war das Haus durch das theilnahmsvolle Erscheinen der meisten Mitglieder des Frauenvereines und vieler anderer Wohlthäterinnen der Anstalt ganz gefüllt. End¬ lich begann gegen 5 Uhr die heilige Handlung. Hochwürden Herr Dechant Georg Arminger, angethan mit Rochet und Stola be¬ trat unter Assistenz der Hochwürdigen Herren Johann Dürrn¬ berger, Vorstadtpfarrers, und P. Johann Wellscheller, Priesters der Gesellschaft Jesu, sowie des Leiters der Anstalt.*) unter Rezitirung des Psalmes „Miserere die verschiedenen Wohnlokali¬ täten und segnete dieselbigen. Nach vollendeter Segnung hielt Hochw. Herr Dechant Arminger eine von Liebe gegen die Klei¬ nen erfüllte Anrede an die anwesenden Gäste und Kinder, über den *) dreifachen Zweck der Anstalt.**) Nach dieser schönen Rede, die viele Thränen frommer Rührung entlockte, trug ein Anstaltszögling folgendes Festgedicht vor: *) Vom hochw. Clerus nahmen durch ihre ehrende Anwesenheit an der Festfreude noch die Herren Director Mathias Scheibenbogen von St. Land. Hochw. Franz Bayrleit¬ ner und Dr. Johann Mayböck, Cooperator, freundlichen Antheil. Die Rede selbst folgt am Schluss dieses Büchleins,

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2