Geschichte des katholischen Frauen-Vereins in Steyr

32 Der lang genährte Wunsch nach einer bleibenden Stätte ging im Jahre 1873 in Erfüllung. Das Haus Nr. 321, Vorstadt Wieserfeld, wurde aus freier Hand feilgeboten, und da sich selbiges für die Zwecke der Anstalt als vollkommen entsprechend erwies, am 4. Sept. (notariell 6. Oktober um den Kaufspreis von 8300 fl. Hierauf ward rasch zur Adaptirung des ö. W. angekauft. Hauses geschritten, welche am 13. October begonnen und Mitte Der Umbau des rückwärts gelege¬ November beendigt wurde. nen Stöckels zu Wohnungen und der Bau einer Holzlage ward je¬ doch erst im Sommer des Jahres 1874 in Ausführung gebracht. Das Eigenthum ward nun erworben, jetzt sollte auch der Kauf¬ schilling bar erlegt, sowie die Adaptirungskosten beglichen werden. Die Höhe sämmtlicher auf das Haus bezüglichen Ausgaben be¬ lief sich 8.300 fl. Kaufpreis 1 Fiskalische Uebertragungsgebühr 363 . 747 „ Adaptirung des Hauses Adaptirung des rückwärtigen Hausstöckels, sowie der Aufbau der Holzlage 1.679 „ 41 „ 11.089 fl. 91 kr. Da jedoch die Anstalt nur ein kleines Kapital von 3.700 fl. Staats=Rente besaß, (darunter 500 fl. Oblig. Widmung des Frauen¬ vereines zum Hauskaufe), so mußte wohl zum großen Stammkapital der Anstalt zum Vertrauen auf die göttliche Vorsehung und auf die große Wohlthätigkeit der Steyrer die Zuflucht genommen werden. Die Vorstehung der Anstalt hat daher mit folgendem Auf¬ rufe an die allgemeine Wohlthätigkeit Steyrs appellirt. P. T. Edle Bewohner von Steyr! Die l. f. Stadt Steyr, die an Wohlthätigkeitssinn wohl von keiner an¬ deren Stadt übertroffen wird, hat sich, von woher immer ein Hilferuf an die¬ selbe gelangte, des fremden Elendes stets mit der vollsten Wärme und mit der großmüthigsten Freigebigkeit angenommen. Auf diese so ehrenvolle Thatsache gestützt, sind die ergebenst Gefertigten des vollsten Vertrauens, daß auch eine Bitte, welche hier im Interesse der Aller ärmsten von Steyr, nämlich im Interesse armer verlassener Kinder, vorge¬ tragen wird, in den menschenfreundlichen Herzen der P. P. Bewohner eine gün¬ stige Beurtheilung und freundliche Aufnahme findet.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2