30 1866 in der Weise abgeändert, daß die Privatkrankenpflege von der Leitung der Anstalt vollständig abgetrennt und dieselbe vom Frauen¬ vereine unabhängig gestellt wurde. In diesem abgeänderten Vertrage ward also die Scheidung der Krankenschwestern von den Schwestern, welche mit der Leitung der Anstalt betraut waren, grundsätzlich aus¬ gesprochen, obwohl die Schwestern beider Berufsarten noch einige Zeit in der gemeinsamen Wohnung lebten, bis sich endlich für die Krankenschwestern eine andere, zweckentsprechende Wohnstätte vor¬ fand. Hochwürden Herr Karlstötter hat auch zur Freude der Anstaltszöglinge, sowie aus Dankbarkeit gegen die vielen Wohlthäter derselben, deren Wohlthätigkeit sich ja besonders zu Weihnachten in besonderer Weise hervorthut, die religiösen Weihnachtsspiele einge¬ führt. Diese wurden in der Folge auch jedes Jahr, und zwar in einem Saale des Exjesuiten=Collegiums, welchen der Herr Bürger¬ meister jedesmal bereitwilligst zur Verfügung stellte, unter großer Betheiligung des Publikums abgehalten. Bis zum Jahre 1874 in welchem die Christbaumfeier in die Anstalt selbst verlegt wurde, fand letztere zugleich mit dem Christspiele statt. — Hochwürden Herr Karlstötter widmete der Anstalt seine Sorgfalt bis zum 17. April 1867, worauf Hochwürden Herr Johann Nep. Dürrn¬ berger, Vorstadtpfarr=Kooperator und seit 1868 Vorstadtpfarrer die Leitung des Frauenvereines und als solcher auch die der Anstalt der Schutzkinder übernahm und selbige bis 10. Jänner 1871 mit großer Liebe und vieler Sorgfalt führte. In dieser Periode der Vereinsleitung wurde der durch die Trennung der Krankenschwestern geänderte Vertrag zwischen dem kath. Frauenvereine und der ehrwürdigen Generaloberin, Schwester Theresia Scherer, unter dem 24. Mai 1867 wieder geregelt. Am 10. Jänner 1871 übernahm der gegenwärtige Vereins¬ leiter sein Amt, während am 4. Dezember desselben Jahres die neuge¬ wählte Vorsteherin, Frau Franziska Reder, als Vorsteherin des Frauenvereines und der Schutzanstalt in Function trat. Laut Diplom ddo. 2. April 1871 wurde wie der Frauen¬ verein auch die Schutzanstalt mit hochwürdigster Ordinariats=Bewil¬ ligung ddo. 4. März 1871 dem „Gebets=Apostolat einverleibt und so dem göttlichen Herzen Jesu geweiht.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2