11. Theil. Die Geschichte der Erziehungs-Anstalt armer Schutzmädchen von deren Beginn bis zum Schlusse des Jahres 1874. Erstes Kapitel. Gründung der Schutzanstalt und des Gründers seliger Tod. Seitdem aus dem Munde des göttlichen Kinderfreundes die Worte geflossen: „Lasset die Kleinen zu mir kommen, und wehret es ihnen nicht, denn für solche ist das Himmelreich“, hat die ewig fruchtbare Mutter, die heil. katholische Kirche niemals aufgehört, sich der vom göttlichen Heilande so inniggeliebten Kinderwelt in bevor¬ zugtester Weise anzunehmen und selbige zu Christus zu führen. Unzählig sind die Anstalten und Schulen, welche die Kirche Gottes zum zeitlichen und ewigen Heile der Kleinen ins Dasein rief und noch fortwährend ruft. Meistens waren es Priester, Diener der Kirche, durch welche der göttliche Kinderfreund Anstalten und In¬ stitute zur Erziehung und Heranbildung von Kindern erweckte. Ein solcher Priester, ein wahrer Jünger des göttlichen Kinderfreundes war auch der nunmehr selige Kooperator bei St. Michael, der hochw. Herr Jakob Wiesinger. Geboren in Taufkirchen bei Gries¬ kirchen wirkte er in Steyr als Mann voll priesterlichen Eifers zur Förderung der Ehre Gottes und des zeitlichen und ewigen Wohles der Seelen, so viel in seinen Kräften lag. Darum ist und wird hier in Steyr noch lange das Andenken an seine priesterliche Thätigkeit gesegnet sein. Stand sein Priesterherz jedem Bedrängten offen, der bei ihm Rath und Hilfe suchte, entzog sich keine Art von Elend seiner trö¬
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