11 Es ist mir eine angenehme Pflicht, dem heil. gute Töchter er in Steyr besitzt. Er ist der oberste Stellvertreter desjenigen, de.r ein a mich vor den Menschen bekennt, den werde auch ich vor¬ in-des Vater bekennen; in diesen Worten liegt die Gewähr des höchsten sich ein Menschenherz wünschen kann. Möge dieser Lohn den edlen Frauen und Jungfrauen zu Steyr, aber auch Allen, die ihre Gaben in deren Hand gelegt haben, zu Theil werden! Linz, den 16. Jänner 1868. Franz Josef, Bischof. An die Wohlgeborne Frau Franziska Reichl, Vorsteherin des Frauen¬ vereines zu Steyr. Wohlgeborne Frau Der heil. Vater hat mir in dem Antwortschreiben do. 30. v. M. auf meinen Bericht vom 23. März d. J., in welchem ich die bei den Kirchenthüren in Steyr für ihn vorgenommenen Sammlungen erwähnt hatte, Folgendes geantwortet: „Nobiles Matronae et Virgines Stiriae, duce Francisca Reichl, ad Templorum fores stipem colligere non dubitarunt ad Nostram et Apostolicae hujus Sedis sublevandam inopiam. Quibus nobilibus feminis ut grati Nostri animi sensus exprimas optamus, ac simul certiores fac de Apostolica Benedictione, quam ipsis amanter impertimur. Von diesen Worten folgt in der Nebenlage eine Uebersetzung: Edle Frauen und Jungfrauen zu Steyr, an ihrer Spitze Franziska Reichl, haben keinen Anstand genommen, bei den Thüren der Kirchen milde Gaben zu sammeln, um Unser und dieses Apostolischen Stuhles Noth zu lin¬ dern. Wir wünschen, daß Du diesen edlen Frauen die Gefühle Unserer Dank barkeit ausdrückest und vermelde ihnen den apostolischen Segen, welchen Wir ihnen liebreich ertheilen.“ Es gereicht mir zu großem Vergnügen, den Auftrag Seiner Heiligkeit andurch Euer Wohlgeboren gegenüber mit dem ergebensten Ersuchen zu erfüllen, daß Sie die anderen bei dem schönen Glaubenswerke betheiligt gewesenen Frauen und Jungfrauen von Steyr von dem Inhalte meiner gegenwärtigen Zuschrift in Kenntniß setzen wollen. Genehmigen Euer Wohlgeboren die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. Linz, den 15. Mai 1868. Franz Josef, Bischof. Als die erschütternde Kunde des für die Kirche Oesterreichs ewig denkwürdigen Ereignisses vom 5. Juni 1869 die ganze Diözese wie mit einem Schlage in Trauer und Angst versetzte, und als in Folge dessen unzählige Deputationen und Adressen aus allen
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2