Geschichte des katholischen Frauen-Vereins in Steyr

10 Eine schöne Manifestation katholischer Glaubenstreue und ka¬ tholischer Liebe gab der katholische Frauenverein im Jahre 1868 da¬ durch kund, daß er an den Kirchenthüren Steyrs eine Kollekte für den durch eine gottlose Revolution beraubten heil. Vater in Rom ver¬ anlaßte und selbst vornahm, welche Kollekte vom segenreichsten Er¬ folge begleitet war. Diese opfermuthige That bereichert die Annalen des Vereines mit zwei überaus ehrenden Anerkennungsschreiben von Seite des hochwürdigsten Herrn Diözesanbischofes, so wie mit einem den Verein beglückenden und Segen spendenden Dankschreiben des heil. Vaters Pius IX. Es folgen hier die diesbezüglichen huldvollsten Schreiben in ihrem Wortlaut: Nr. 144. An den Hochwürdigen Herrn Johann Nep. Dürrnberger, Kooperator an der Vorstadtpfarre zu Steyr. Die Haltung der edeln Frauen und Jungfrauen zu Steyr bringt meinem Herzen einen wahrhaft füßen Trost. Dieselben haben einen neuen Akt des Glaubens geübt, indem sie an den Kirchenthüren für den heil. Vater eine Sammlung veranstalteten, deren großes Ergebniß Sie mir unter dem 7. d. M. einzusenden die Güte hatten. Ich ersuche Sie, der Vorstehung des Frauenvereines das anliegende Dankschreiben übergeben zu wollen, und sage zugleich auch Ihnen meinen auf¬ richtigsten Dank für Ihre Mitwirkung bei diesem heiligen Werke. Linz, den 16. Jänner 1868. Franz Josef, Bischof. Nr. 144. An die löbliche Vorstehung des katholischen Frauenvereines zu Steyr. Die Frauen und Jungfrauen zu Steyr hatten erst vor Kurzem ihrem katholischen Glauben durch eine erhebende Adresse an mich Ausdruck gegeben, als sie denselben durch eine neue That, durch die für den heil. Vater am Neu¬ jahrstage und am Feste der Erscheinung des Herrn, bei den Kirchenthüren vor¬ genommene Sammlung bezeugten. Der Herr Konsulent des Frauenvereines, Herr Kooperator Johann Nep. Dürnberger an der Vorstadtpfarrkirche, hat mir unter dem 7. d. M. das sehr ansehnliche Ergebniß dieser Sammlung, bestehend in 530 fl. österr. Währ. in Banknoten, 89 fl. öster. Währ. in Silber und Einem Dukaten übersendet Ich bitte die Löbliche Vorstehung des Frauenvereines, den Mitgliedern dieses Vereines, sodann den andern edeln Frauen und Jungfrauen, die sich bei diesem Werke des Glaubens betheiligten, namentlich Ihrer Excellenz der Baronin Sala sammt Töchtern und der Frau Statthaltereiraths=Gattin Kaim meinen aufrichtigsten und innigsten Dank auszudrücken, den besten Theil desselben aber für sich selbst in Empfang zu nehmen.

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