250 Jahre Christkindl - 1708-1958

Garstner Orgelbauer Pe1er Hölzl verlangte für die Reparatur 45 II, die alte Orgel nahm er für 1811 in Kauf. Der Bildhauer Matthias Zieglcr von Steinbad, schnitzte für 10 II ein Ornament für den Prospektausschnitt; für Fassung und Vergoldung erhielt der Steyrer Maler Franz Wittmann 22 II 36 kr. Dieser malte 1802 das Presbyterium aus und vergoldete das Gewölk des Hochaltaraufbaues neu für 88 II 84 kr. Der Kreuzaltar erhielt an $,eile eines .Herrgott von der Wies" einen kleinen Tabernakel aus der aufgehobenen Kapuzinerkirche in Steyr. 1803 wurden auch die zwei Sei1enkapellen ausgemalt für 75 II 24 kr. Der Silberablieferung von 1810 verfiel wertvolles Kirchengerät, das zum Teil sofort, zum Teil mit knappem Aufschub abgeliefert werden mußte, um Zei, zu geben zum Abzeichnen für Ersatzstücke, die jedodt nur in Kupfer oder Messing ausgeführt werden durften. Die wertvollsten Stücke waren I Monstranze, 1 Ziborium, 1 Keldt mit Patene, 1 große und zwei kleinere Ampeln, 1 Raudifaß samt Schiffer], die Umrahmungen der Reliquienbehälter an der Leucbterbank und die Leuditer, die vier Weltteile vorstellend. Letztere trugen die Signatur B. S. f. 1763, stammten· also vom Gmundner Goldschmied Bernhard Schmid"). Die ge– weihten Gefäße mußten vor der Ablieferung deformiert werden. Als Ersatz wurden 1810 angeschafft: 1. • Vier Aharleuchter, die 4 Welttheile personifiziert in ihrem Nationalkostüm, wie die Silbernen Statuen waren, gcsdmizt, samt anderen Zugchörungen, Stadt Steyr, 3. April 1810, Mauhias Ziegler: 47 fl 2. Pür Fassung der neuCn Statuen in Silber, irem für die Fassung des Postaments. Adalbenh Reger, akademischer, gebriefter Vergulder zu Steyr: 94 II, 30 kr 3. Ein neues Rauchfaß in Feuer, gut versilbert, von Ferdinand Grienzweig, Gürdermeister in Steyr: 40 II 4. Eine M?nstranz, 1 Schuh 8 Zoll hoch mit dreifachen Strallen von Leopold Hug, 13ürgerl. Pon'l.arbeiter in Wien: 165 II 5. Ein Ziborium in Kupfer gemacht, gut in Feyer vergolt: 70 II, und ein Kelchfuß von Kupfer gemacht und auch gut in Feycr vergolt von Anton Gemböck, ßürgerl. Silberarbeiter in Steyr: 50 fl." An Stelle der zwei seitlichen Ampeln wurden zwei Kristalluster für 64 II erworben, für die ein Papierergesell durch eine Sammlung das nötige Kapital aufbrachte. An die Stelle der mittleren trat eine alte Ampel aus der Stadtpfarre Steyr. Diese wurde vom ahen lllumauer für 15 II versilbere. Am 16. Jänner 1821 wurde das Gnadenbild geraubt. Der Täter wurde in Steyr aufgegriffen. Man fand zuerst das goldene Krönlein und Kreuz, smließ– lich kam auch das Christkind zum Vorschein. Es mußte repariert werden und bm am 15. April wieder auf den Hocholtar zurück'°). Trotz der Franzoscnbesetzung wurde 1809 in sdilichter Form die erste Jahr– hundertfeier begangen. Zur ISO-Jahr-Feier wurden die Seitenaltäre renoviert. Dabei wurden die Bilder so mißhandelt, daß sie 1860 durdi Anton August Scctn neuctlich restauriert werden mußten$ 1 ). 1867 wurden Schäden an den 11 ) Hauspos1ille $. 331. Kremser bemerkt dazu: .Die vier silbernen Statuen ein wahres Kunstwerk dieser Art von Bernhard Schmid. Dieser war ein in jedem Fach berühmter Meister, nämlid, als Malle,, Ziehner und Goldschmid zu Gmunden, bei dem der jezig Herr Goldschmid in Steyr Anton Gempoedt Senior dazumal als Lehrjung stand, als besagte künstlid, elaborierte Statuen gemacht wurden.• 00 ) J. Sdiroff, Annalen, ßd. 6, $. 260, St.-A. Steyr. ") Das Bild 1rug die Insd,rift: Franz Bresenhuber am untern Reitnergut zu Christkindl hat das Bild anno 1859 restauriert. 15

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