DER STADTPFARRKIRCHE STEYR ORGELWEIHE 16. DEZEMBER 1962
in der Stadtp(arrkirch e Steyr am Sonn ta g, 16 . Dezember 1962 FESTFOLGE : 9 l/'11 vo rmittag: O RGELPREDIGT: Hochw. Herr Professor an der Akademie fü r Musik in Wien , Hermann Kronsteiner. O RGELWEIHE durch den Hochwürdi gs ten Herrn Prälaten Gen e - ralvikar Ferdinand Weinberger. Präludium: In memoriam Anton Bruckner. von F. X. Müller. PONTIFIKALAMT Schöpfungsmesse für Soli. Chor und großes Orcheste r. von Joseph Hay dn. Graduale von lgnaz Mittcrer. Offer torium von Vinzenz Goller . Postludium, von Julius Baye r. Te Deum für Volk, Chor und Bläser, von Ferdin.and Habe!. Tantum ergo, von Johann Prinz. Freie lmprovisation , gespielt von Hermann Kronsteiner. Aus(ünrende: Musilwlisd1e Leitung: Regenschori Fritz Brand! An der Orgel: Herr Julius Bayer Solisteu: Sopran: Frau Hedi Pfandlbauer Alt: Frau Rosa Leutgeb Tenor: Herr Helmut Angerer Baß: Her r Dr. Viktor Trautwein Verstärkter Chor der Stadtpfarre, Orchesterm itglieder des Musikvereines Steyr ABENDMUSIK: 18 .30 Uur: Abendmesse ; anschließend: D. Buxtehude (163 7-1707): Choral vorspiel „Von Gott wi ll ich nicht lassen". - Orgel : Emmo Diem Paul Peuerl (1570-1625, Organist i1l Steyr): Canzone X III. J. S. Bach ( L685-1750) : Choralvorspiel „Es ist das He il un s kommen her ". - Orgel: E1111110 Diem . P. Peuerl: Canzone XIV. G. F. H:indel ( 1685 - 1759): Orgelkomert op . 4 / 2. O rgel: Frey a Diem. S,1111ue l Scheidt ( 158 7- 16 54 ) : Choral vorspiel „Warum betrübsr du di ch. mein Herz " . - Orgel: Emmo Diem. W. A. Mozart (17 56- 179 1) : Motette „Exultate j ubila te" KV. 1l,S. - Gertrud Schu lz, Sopra n. Freie l11q1ro vi s11t io11 - An der Orge l: Emmo Diem. A1-tS (i-il,1rrndc · Genrud Schul z, Linz (Sop r,1n) r reya Dien,. Wien (Orgel ) Ka 111111erord1c s tcr de s Musikvl.'r,·ins Stl.'yr. Leitung: E111111,, Üi <? m.
Der dritte Adv entsonntag heißt nad-1 dem Eingangslied der Me /1- /cier „Gaudelt e" , ,, Freu et eud-1 ". Wenn aud-1 Paulus diesen Zuruf in anderem Zusammenhang schrieb, so paßt er heuer in ein em besonderen Sinn für unsere Pfarrgeme inde! Allgemein ist es der An ruf zur Freude, ,, we il der Herr nahe ist " - in der kommenden Weihnad1t , und nie ferne auch im Lebense11dziel, auf das sid1 der Me11sd1 fr euen darf , wenn er sid-1 red1t dafür bereitet. Und der besondere Sinn für unsere Stadtpfarrkird1e ist die Freude über die vollendete Orgel, die heute ihre Weihe empfä11gt! Warun1 eine Orgel in der Kird1e, und warum aud-1 große Opfer von Zeit zu Zei t für ei11e gute Orgel? Die Hauptpfeiler der A11tivor t sind: Ehre Gortes und Erhebung der Mensd1en ! Im A lt en Bund hören wir die Psalmwort e: Lobet den Herrn , alle V ölher, lobet i/111 mit wohlklingenden I11strumente11 !" U11d di e Kird1e lrnt durd-1 di e Jahrhunderte das Beste und Sd1ö11 ste , was Menschenge ist und -hand zustandebringt , für die Gedäd1t11i s- /cic r Cl1ri sti ein gese tz t. Ist do cu die Eud1a ri sie der größte gei - sti ge Sdiat z der Kird1 e. Zur Er/,1cb111,1g de s Geist es zu ' Gott ver,,uag di e Orge l, die „Kö-• 11igi11 der ln strn111cnt e", in doppelter Weise a11zurege11: sie begleitet imd stüt zt de11 Gesang vo11 Vo//i und Chor , und sie läßt uns Höl1cn ~111d Tief en der Seele erl ebe11 in bete11den , flehenden, ;ubelnden und ersd1ütternden Kompos itionen. In dieser Wei - se werde1•1 von der Orgel oft aud-1 sold1 e Mensd1e11 ergriffen, die nidtt zunäd1st aus re li giösem Motiv zur Kird1e kommen. Mand1e verpö11en diese A rt. Aber warun1 sollte das 11id1t aud1 ein e gute Wirlrnng se in , we11igste11s solange es n id1t ei11 bloßer Gc1,1uß wird, der sid-1 gegen den A ltar kehrt? So wolle11 wir aud1 in unse rer Stadtpfarrk ird1e das Lob Gottes si ngen und u11 s zu Gott erheben lass e11 du rd-1 ei11 e 11uu ZUH1 gute11 Teil neue, umge baute und ·erweiterte O rge l, nad1dem di e frühere di esen Diensr 11id1t mehr rid1tig leisten ko1111te! Die gut erhalte11 e11 u11d historisd-1 wertvolle11 T ei le si11d übernommen worden , wie im Hauptteil di eser Fes tsd1 rift , der Gesd1id1te der Stadt pfarrorgel, dar gelegt wird.
Der Danli, die Initiative zum Umbau ergriffen zu lrnben, gebührt Herrn Amtsrat Ludwig Mich/ , der allerdings den heuti gen Festtag nicht mehr erleben lrnnnte ; er starb am 15 . Mai 1960. Ihm möge Gott die noch größere Herrlichheit geben , von der alle Erdenschönheit in Farbe und Klang nur ein schwaches Bild ist! Der weitere Dan!? gebührt den Herren des Orgellrnmitees, die die Planung weiterführten . Dan!? sei gesagt allen , die zu den Kosten beisteuerten: am meisten die Pfarrbevölherung durch die Sammlung und durch die Beiträge mehrerer Jahre zum Kirchenrestaurierungsverein, di e Stadtgemeinde Steyr , die oö. Landesregierung, das Bundesministerium für Unterricht und verschiedene Institutionen , die mit?1alfen , weil es sich bei unserer Orgel außer der Erhaltung des Chrismann-Bestandes auch um eine Pietär gegenüber Anton Bruc!?ner handelt , der diese Orgel sehr li ebte und die Dispositio1-1 von 1893 wesentlich mitbestimmte. U11d Danh auch der ausführenden Firma, Orgelbauanstalt }. Pirclmer in Steinac/1 am Brenner, die in bewährter Tüchtighe it dn s Wcrh vo llendete! Da11lwu/ soll aber a11clt aller derer gedach t sein, die bisher di e Orgel sµieltrn und weiter sµielen werden! Möchten sich noch 111 el,,r {i11de11 , die diese edle K1mst lernen und dann mit Hingeb,mg an die zwei großen Z iel e der Orgel ausüben! Dan !? verdi enen auc/1 Kird1 enc/10r und Musil?er {ür allen Dien st an die - sen zwe i Z ielen! Und mögen i1,H111 er wieder neue Kräfte dem O,ore bei treten ! Dani?bar sind wir nic/1t 11-tinder allen Mit/eiernden beim Gottesdienst, die sich bemül1en , zu den Singmessen die Kirchenlieder nach besten Kräften zu singen! Möchte die neue Orgel auch hiezu ein neuer Ansporn sein! Stadtpfarrer
JULIUS BAYER OBERLEHRER L R. Die neue Orgel GESCHICHTE DER BISHERIGEN STADTPFARRORGELN In der ursprünglichen Pfarrkirche wird schon vor dem Jahre 1443 e ine Orgel erwähnt. 1478 errichte t Hannes Lauss, ein Orgelmacher aus Deggendo rf in Bayern, eine Orge l, die 15 Register besifzl. 1522 fäl lt di ese Orge l und die gesamte Kircheneinrichtu ng d em Stadtbrand zum Opfer. 1544 baut d er kaiserliche Orgelmacher Jakob (Kunigschwerd?), ei n Laienbruder des Stiftes Zwettl, eine neue Orgel. 1558 führt der Sleyrer Organist und Orgelmacher Wolfgang Khuner Ausbesserungsarbeiten an der Orgel durch . 1586/ 87 und 1597 ist der bürgerliche Orgelmacher in Steyr, Georg Hackher, mit den lnstandhallungsarbeiten an der Orge l betraut . 1637 errichtet der Salzburger Hoforgelbauer Leopold Roltenb urger geme,insam mit seinem Sohn Paul ein neues Orge lwerk, das 17 Register erhält. 1648 repa r ie rt Ulrich Schreyer, ein Orgelbauer aus Steyr, diese Orgel. 1669 führt ein Orgelmacher des Klosters Garsten, namem Daniel Recher, Ausbe,sserungsarbeiten an den Bälgen und Windladen der Orgel durch. 1699 überstimmt der Passauer Orgelbauer Martin Kurz die Orgel. 1732 stimmt Christo! Egedacher, ein berühmter Salzburger Orgelbauer, der zur gleichen Zeil die Orgel i n der Klosterkirche von Gleink baut, die Pfarrkirchenorgel.
Kontra kt des Orgelbauers Franz Xave r Chrisman n zur Neuerr ichtung der Stadtpfarrk 1774-1778 : Der bedeutendste österreichische Orgelbauer der Spätbarockzeit, Franz Xaver Chrismann, errichtet im Auftrag des Abtes vom Kloster Garsten und des Magistrates der Stadt Steyr eine neue Orge;I, die 24 Register erhält, welche auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt werden. D iese Orgel errichtet Chrismann nach d e r Vollendung seines grö~ten Werkes, de,r Orgel des Stilles St. Florian. 1893-1895 : Nach 116jähigem Gebrauch wird die Chrismann-Orgel über Empfehlung Dr. Anion Bruckners, der di e Orgel überaus schätzte , umgebaut und dem neuen Zeitgeist entsprechend mit pneumatischen W indladen und der Röhrenpneumatik einge,richtet, dabei die Registerzahl von 24 auf 29 erweitert . Am Ostersonntag des Jahres 1893 e rklingt die Chrismann-Orgel zum letzten Mal bei der Aufführung d er d-moll-Messe von Anion Bruckner unter d er Leitung des Chorregenten Fanz X. Bayer. Dr. Anion Bruckner war bei d ie,ser Aufführung anwesend und spielte die Orgel. 1903 erhielt die umgebaute Orgel ein e lektrisches Gebläse. 1914 Auf Grund ihres historischen Wertes bleibt die Orgel von der Entnahme de,s Metollpfeilenwerkes für Kr iegszwecke v e rschon t.
• irchenorgel 1774 (Detail ) DIE NEUE OR G EL c'..G-t:1 ~ 1 rw· Es waren kaum 35 Jahre seit dem großen Umbau vergange!1, mußte man erkennen , welche Mängel die. Einführung der Röh - renpneumatik, die zu Ende des 19. Jahrhund erts erfunden wu~-- de, mit sich brad1te. Die Röhrenpneumatik ermöglichte de•n Organisten wohl ein leichteres Spielen, aber im jahrzehntelan · gen Gebrauche erwies sie sid1 als kün stle ri sch und technisch wenig zuverl äss ig. Ihr Nachteil li egt darin, daß die Preßluftröhrchen mit der Zeit undicht werden, dadurch wiederum kom - men die Töne oft später, als die Tasten niedergedrück t werden , oder die Pfeifen erklingen überhaupt nicht. Es trat auch keine Besserung ein, als 1919 ein neuer, moderner Spieltisch aufgestellt wurde. Die Schäden waren mittlerweile, so arg geworden, daß im Jahre 19 32 di e Orgel einer totalen Generalreparatur, durch die Firma Gebrüder Mauracher aus Linz, unterzogen werden mußte. Nach einigen Jahren traten wiederum die glei che,1 Mängel auf, di e Windladen wurden schadhaft, die Kegelventile versagten immer mehr und mehr ihre Funktion. Dazu kam die Zeit des Zweiten Weltkrieges, ' in welcher es nicht mögli ch war, entsprechende Facharbeiter für di e Reparaturen zu bekommen. So wurde der Zustand des Orgelwerkes immer schlechter, dii.> Orgel stand vor dem totalen Zusammenbruch. Die Erhaltung dieses historischen Orgelwerkes war allen maßgebenden Stellen ein Herzenswunsd1 .
Herr Amtsrat Ludwig Mich! , seit 40 Jahren am Stadtpforrkirchencho r a ls eifr iger und gesd, ätzter Geiger tä tig, machte es s ich zur A ufgabe , Orgelfach le ute und Ex pe rte n für Orge lba u na ch Steyr zu h o le n., u111 von ihnen e in Urtei l übe r da s O rgel werk zu hören und ' Ratsd,l äge entgege nz uneh me n , wie d ie Orge l gerettet we rden könnte . Vom Bun desde11k111a l:1111t in Wien· wurd e der Expe rte für hi storisd, e Orge ln. He rr In g. Eg-0 11 Krau s, al s Fachexperte H e rr Professo r Anton Hc ill e r , l lcrr Obcrstudic nr :1t Professor Ludwi g Daxperge r a us Linz be rufe n. A ll e Herren ga - ben das e in s t immi ge Urte il da h in ab. die Orge l' mit ße ibchal - tung d.es Pfe ifenwe rk es vo n 17 Reg iste rn a us der a lten Ch ri sma1111 - Orgel zu e rn e uern un d da s Werk nach de n G rundprin z ipie n des klassischen un.d mode rn en O rge lbau e zu e rri ch te n. Ein e aber - ma lige Genera lreparatur vorzun ehmen wurdc· ent schi eden :ibgclehnt, sie hätte sehr große Kosten verur s:icht , das We rk h:itl e a'be r in zeh n ode r zwa nz ig Jahren viell e icht wieder di e i: lc ichen Mä ngel wie bi sher aufgew iese n. Ein e Orge l baut man ni cht a lle zehn Jahre, ihre Lebensdau e r muß über Ge ne rationen rei che n. Auf Grund de r Fadrnrteile wurd e nun vom Hw. He rrn St·adt - pfarrer Johann Steinbock und Herrn Amt s rat Ludwi g Mich! ein Orgelbau-Komitee zusammengerufen, das nach vie len ßeratun - gen den Besd1luß faß te , die Orgel mit Verwendun g des Ch ri s111an11 - Pfeifenmaterials neu e rrich ten zu lassen. Der Auftrag fü r d~n Neubau wurde der Orgelb a ufi rma Han s Pirchner a us Stein ad, am Brenner erteilt, die in der Renov ieru ng a lte r und h istorische,· O rgeln führend ist. Die Orgel wurde rwn nach den Grundprin z ipi en des kl ass ischen und mode rnen Orge lbaues gebaut. Was di es besagt, -so ll in der Fo lge erk lä rt. werden . Wi e übera ll, so I auch in Ö sterreich , war di e Rena issa nce - , gan z besonde rs a'be r die Barockze it di e Blüteze it der Orge lku nst· un d des Orgelbaues . Die ihr fol gende Zeit war abe r der Orgel ni ch t gü nsti g. Ihre Vorhe rrschaf t a ls das „ kön ig liche Inst rument " mußte sie a n ei nen ande ren Klat1gkörper, an das Orches ter abtreten. Für di e neue symphoni sd1e Ku nst war d ie Orge l w starr, es mußte e in An- und Abschwe ll en des To nes mög li ch sein; es wurde voll e dynami sch e Freih e it und e in sub ;ck tiv cr menschliche r Au sdruck gefordert. Jh rem Wesen nach konn te di e Orgel di es nu r beschränkt leis ten und s ie kam dah er gegen - über dem Orchester in s Hintert reffen . Die Au swir ku nge n. der gei st ige n Tri cbk riift e. we lche di e Kul tu r 1• nd Kun st· des Barock s he rv orgeb racht· ha t·ten , bega nn en na ch tind nach ge r in ge r zu we rd en. Gerad e di e Mus ik war dafü r de r geei gnetste Boden und so ha t· sich di e Ze it de r Roma n tik ihr e r ga nz besond e rs bemii chti gl'. Di e Ein fl ii sse de r Romant ik waren 'be reits in den letzten folir zehnten de s 18. Ja h rhund e rts zu erke nn en. Auch im Sclrnffe n Chr isrn a nn s e rkennt ma n de utl icher, a ls be i a nd e re n s piit barocken O rge lba ume iste rn , e in en Wa nd e l in der Au ff::i ss un g ma ncher Orge lbaufr::i ge n , de r eben a uf den Einfluß der Romant ik zurii ckzufiihren is t . D::is Na chl as se n der schöpferi schen Krä fte im OrgclbJ u ma cht e sich bei allen Orge lwerken, die na ch Chri sma nn gesch::tffen wurde n. sowohl in ii uß c r.:r E rsche inun g, a ls auch im Kl::t nge bemerkbar . Der Orgc lb:rn verfiel.
L Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand die sogenannte „Orgelbewegung", die anfangs nur ve-reinzelt sich mit einer Rückbesinnung bemerk1 bar mad1te, aber ,seit dreißig Jahren einen großen Aufsd1wung nahm. Man hatte die Pracht und Sdiönheit der Barockorgeln entdeckt und sud1te wieder den Anschluß an di e große Vergangenheit zu gewi nn en . So bestand Aussicht auf die Neu- und Weiterentwiddung in ze itgemäßer Form. Die „Orgelbewegung" steht heute auf sicherem Boden . Die neue Orgel, die nun nadi den Grundprinzipien des klassi - sdien und modernen Orgelbaues erriditet wurde, besitzt ein Hauptwerk, ein Oberwerk, ei11 (Rück)positiv und ein Pedalwerk , das bedeutet, daß die Orgel drei Klaviaturen und eine Fuß - klaviatur besitzt. Das Werk w11rde von 34 auf 40 Register erweitert, inbegeriffen das Pfeifenwerk der 1 7 Register aus der Krisman-Orgel. In der Chorbrüstung wu rde das (Rück)positiv errichtet, in welchem S Register (d. s. Pfeifenreihen mit bestimmter Klangfarbe) eingebaut sind. Das Pedal umfaßt alle tiefen Baßregister, a'ber a ud1 höhere Stimmen zum Hervorheben einer Melodie. Es ha,e die Aufgabe, das Fundament der meh rstimmigen Musik, die Baßstimme, in. besonderer Klangfarbe 3 U Gehör zu, bringen. Das Pfeifenwerk steht auf Schl eifenladen. Die Traktur, d. i. die Verbindung der Tas ten mit den Pfeifenventile11, ist medrnnisd1. Diese Verbindung Taste- Pfeifenventil, nadi den Gesetzen des Hebels arbeitend, ist das ä lteste, aber zugleidi aud1 verläßlid1ste System. Die mechanische Traktur hat vor allem den Vorzug unbedingter Genauigkeit. Die Töne kommen so, wie man sie spielt. Der Organist hat es „in der Hand ", wi e die· Pfeifen erklingen . Die Bedienung der Registerschleifen wird vom Spieltisdi aus elektrisd1 gesteuert. Di e Register sind als Wippen über der \- . s , ~ -0.: ' .,,.,,..,..-~:=~:::::::: ' . ' \)<l.ltj~~ Quittung des Orge lbaue rs Hans Laus aus Deggendorf im Bayern ( 1478 ) Aufn:ihme: F. Ehrcnstorfcr, Landesbi ldstelle fü r 00.
dritten Klavia tur a ngebracht. Die „Freie Kombination " 'be fin - de t s ich al s Täs tchen über der entsprechenden Reg isterwippe . Zum Abste lle n der 5 Z un genregister •sind in de r rechte n Spielt isd1wand ebenfalls Tästchen a ngebracht. Sämtlid1e Ma nu al - un d Pedalkoppeln sind ober dem Pedal als T ritte a ngebrad1t. Fü r das Pleno (Gesam twerk), für die „Frei e Kombination", für da s ,, Registercresce ndo " und „ Aus löser " wurden Druckknöp fe mo nt ie rt. Der Spi e lti sch ist a us mass ivem Eichenholz gea rbeitet und die Registera nl age sehr übe rsichtlich gemacht . Das gesamte Orge lwe rk hat 2 8 20 Pfe ife n , deren größte r Tei l a us Zinn oder a us Orge lrn e t::dl (Z inn / Ble i) , de r k lein e re Te il :i us Hol z 'bes teht . D ie Pfe ife n ve rteile n s ich : Meta ll pfe ife n Ho lzpf c ifc n Z un gen pf..: ife 11 Hauptwerk (untere Tastenreih e) : 836 82 54 Oberwerk (mittlere Tast enreihe): 744 6 6 54 Positi v (obe re Tastenreihe): 533 7 54 Pedal (Fußtastenreih e): 240 90 60 Zusammen : 2 3 53 24 5 22 2 Ein elektri sche r Ventilator, 1 ½ PS, Sy stem Meidinge r, li efert di e; Luft, di e beim Spielen de r Orge l in di e Pfeifen geblasen wird. De r erzeu gt e „Wind" , so nennt man im O rgelba u di e unt er dem Druck des Ventil ators strömende Luft, wird vo n e in em großen Bla sba]g, dem Zentralbalg, a uf genommen. Di ese r gibt den „Wind" an di e Ausgleichsbäl ge ab, welche d.i e Win dstöß e regulieren. Fü r jede Klavia t ur und für das Peda l ist e in solch e r Ausgl eich sbalg vorhanden. Die gesamte Orgela nlage ist äuß erst übe rs ichtli clt un d iibe r:ill - hin leich t zugänglich a ngel egt . Das Gehäuse de r Orge l wurde ni cht gc:i ndc rt· un d bli ch so, wi e e~ 18 9 3 e rrich tet wurde. Das Pos iti v in der Chorb rüs t ung- fügt sich in de r Gesamta ns ich t gut ein . Die Pfeife n, di e im Prospekt· (Scha use ite) s tehcn , s ind ni cht bl oß ein e Z ie rd e· de s Gehä uses , s i, nk linge n eben so. wie di e Pfeifen im Inn e rn de r O rge l. Z um Schlu ss, s, i 11 och d;1ra n c ri nn crt , d:i ß un ser groß e r To nhcroe, de r ..Mus ika n r Gottes" , un se r D r. Anton Bruckn er, di e h ri sman n-O rgcl de r Sta dtpfa rr kirche übe ra us schä t zte, a uf ihr scho n in de r Z e it, a ls e r nocl, Lehre r in Kronstorf wa r un d spä te r in den Jahre n l 886- 1. 889 , in denen er viel e U rla ubswoche ri im Stad t pfa rrh ofe ve rb rachte, of t und v ie l spi elte. Mit Freude un d Sto lz ka nn sid1 di e Stadt Steyr rühmen, in Oberös te rre ich di e z.we'ite Chrisma nn- und Bru cknero rgel zu bes itzen . Möge d ie neue O rgel dur ch ih re Erha benh eit und den Z aube r der Tön e die H erzen der Gl ä ubi gen rühren, ihr Gemüt mi t himmlischer F reud e iiherströmen und mit Mach t zu Go t t un d den hi111111lisd1en Dingen erh eben .
lllllttft,ll llllll llll lll llllt llllll lllll1Hl lllfltlllllllllllllllll111111111111H lllllltlllllllllllllltll ll llll t llllllllllllllllllllllllHIHfll llllllllllrl l llllllltl l llllll l 11111111111111111111111 X M von Mauracher e,rgänzte Register ~ N 1962 von Hons Pirchner neu ergänzte Register ~ X N X N X N N N M X X N N X M N N M p OS i t i V Bordun Ouintade Principal Oktav Sesquialtera Larigot Cimbel, 3-fach Krummhorn 8' 8' 4' 2' 2'/,' l' h ' 1' 8' Oberwerk Lieblich Gedeckt Principal Salicet Italienisch Prin cipal Rohrflöte Cornelt, 4-fach Nasard W a ldflöte Scharf, 4-fach O boe 16' 8' 8' 8' 4' 4' 1'/,' 2' 1' 8' M X M X M X X M N X X N Hauptwerk Prinzipal Prinzipal Gamba Flöte Rohrflöte Flöte Oktav Quint Superoktav Mixtur major, Mixtur minor, Trompete 4-lach 4-lach P e da 1 X Principalba~ M Subba~ X Bordunba~ M Oktavba~ X Flötenba~ X Oktav X Pedalmixtur, 4-fach M Nachthorn M Posaune M Posaune Koppe ln als Tritte : Hauptwe rk / Pedal Oberwe rk / Hauptwe rk Oberwerk/ Pedal Positiv/ Hauptwerk Positiv/ Pedal Druckknöpfe: Freie Kombination, Pleno - Auslöser, Crescendo ein, Zungenwerk ab. Walze für Crescendo-Decrescendo Zungenwerk-Absteller: Trompete Oboe 8' 8' Krummhorn 8' Posaune 8' Posaune 16' 16' 8' 8' 8' 8' 4' 4 ' 2' l' h ' 8 16' 16' 16' 8' 8' 4' 2'/,' 2' 8' 16' f 1111111111111111111 11 111111111,111111 11111 111 11 1111 i1111ui11111 1u1111111 1111111111n111111 11i 1111111,un11111111111111111uo111111111111111111111111111111111111111111111111111u1111111111111uT
Gehäuse der Chri smannorgel vom Jahre 1777 aus der Stadtpfarrk irche Steyr sei t l s9 , in der Pfarrkirche Reichenthal im Mühlkreis Hcrnus~ebcr u. Ver leii..'r: Stadtpfarramt Sreyr: fiir den Inh alt Vl'r:rntwonl ich: Johann Ste inbock, )t:1dtptarrcr1 Sreyr, Brudrncrp latz 4 Druck: Vere insdruckl!rei ~tey r
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