Eisenstadt Steyr stellt aus

(^jQ^sckicki^ der Ntadt Steyr I Steyr, heute eine Stadt mit über 38.000 Einwohnern und 3200 Häusern, reicher Groß- und Mittelindustrie, vielfachem Gewerbe, hat eine bedeu tende Geschichte, deren wichtigste Ereignisse wir im Folgendem dar stellen wollen. Daß schon zu Römerzeiten, wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Schlosses, eine befestigte Anlage bestand, ist geschichtlich nicht erwiesen, aber wahrscheinlich, denn die römischen Kaiser haben sicherlich den wichtigen Uebergang der, vom Erzberg zur Schildfabrik in Laureacum, (Lorch bei Enns) fuhrenden Straße (der heutigen Eisenstraße) nicht un geschützt gelassen. Sicher aber hat im früheren Mittelalter hier und zwar im unterem Steyrdorf eine Siedlung bestanden, die wohl dem Magyaren- ® Opfer fiel. Aber erst nach der Schlacht am Lechfelde (955), wurde hier als Grenzbefestigung gegen dieses, über die Enns zurückdie„Styrapurc" erbaut, die wohl zum erstenmalG ^7 urkundlich erwähnt wird. Um diese bildete sich, wohl in der heu tigen Berggasse, eine befestigte Siedlung und unterhalb der Burg, in der heutigen Enge Gasse, eine Fernkaufmanns-Siedlung, die befestigte Urstadt Diese nahm raschen Aufschwung, so daß sie bereits 1082 als Stadt (Civitas) erscheint. Beherrscher waren die Grafen in Traungau, später als steyrische Ottokare bezeichnet. Diese erwarben die Kärntner Mark welche von da ab nach ihrer Hauptstadt den Namen Steyrmark erhielt und 1180 + Herzogtum erhoben wurde, dessen Haupt stadt Steyr blieb. Von da ab stammt heute die Gleichheit dreier Wappen, Wappenbild der Ottokare, der weiße Panter im grünen Feld zuerst auf die Steiermark und dann auch auf Steyr und Graz überging. Der letzte, Ottokar VI. war seit einem Kreuzzug mit Lepra (Aussatz) behaftet. Da er somit kernen Erben erwarten durfte, schloß er 1180 mit Herzog Y' dem Hause Babenberg einen Vertrag, worin er ihm sein Gebmt, das von der Drau bis über Linz hinausreichte, vermachte. Nach seineni 1192 erfolgten Tode ging dieses und damit auch Steyr mit kaiserlicher Zustimrnung an dieses Haus über. Als der letzte Babenberger, 'i Streitbare, in siegreichem Kampf gegen die Ungarn gefallen war, kam Steyr unter die Herrschaft des Ottokars von Böhmen der es von der Steyrmark trennte und zu Vorderösterreich schlug und ymrde durch die Schlacht am Marchfelde 1282 habsburgisch. Durch das 1287 von Herzog Albrecht I. von Habsburg verliehene „Große Privileg" wurde infolge der darin eingeräumten bedeutenden Rechte, die sich insb.esondere auf den Handel mit Eisen und Holz bezogen, der Grundstock ov. jS Blüte der Stadt gelegt und gelangte das schon früher seßhaite, eisenverarbeitende Gewerbe zu hohem, weitreichenden Ansehen das durch das Jahrmarktsprivilegium, welches 1347 der Stadt verliehen wurde, nur _ stieg. Im 14. Jahrhundert hatte in Steyr die Sekte der Waldenser viele Anhänger. Nachdem Bekehrungsversuche keinen Erfolg hatten, wurde mit Gewalt vorgegangen und nur die Wahl zwischen Rückkebr zum katholischen Glauben und Feuertod gelassen. Die meisten füg ten sich. Die Unbelehrbaren, 100 an der Zahl, wurden in einem riesigen

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