Eisenstadt Steyr stellt aus

ZUM GELEIT! Eisen und Holz sind seit urdenklichen Zeiten die Rohstoffe, welche die wichtigste Grundlage für das Gewerbe- und Handelsleben des durch die rauschenden Fluten der Enns und Steyr gegliederten sud-östlichen Alpengebietes Oberösterreichs und seines siedlungsraäßigen und wirtscha Etlichen Mittelpunktes, der alten Stadt Steyr. bilden. Es war eine organisch bedingte Entwicklung, daß gerade an der Stelle, wo sich die beiden Flüsse vereinigen ftind das Tal der Enns zu einem breiten Tor in das Alpenvorland hinaus öffnet, das Verarbeitungs- und Komraerzzentrum des aus der Steiermark zu Lande und zu Wasser nach Norden verfrachteten Roheisens entstand. Ebenso nahm der ganze Holzreichtum der inneren Gebirgstäler über Steyr seinen Weg in die Welt oder wurde in der Stadt selbst und ihrer Umgebung verwertet. Reich ausgestattet mit wichtigen Privilegien und Vorrechten wuchs Steyr schon im Mittelalter zu einem weltberühmten Erzeugnngs- und Handelsort empor, dessen Traditionen durch den Aufstieg der Industrie im 19. Jahr hundert fortgesetzt wurden. Untrennbar ist mit diesem Werdegang der Name Josef Werndl und der Aufschwung der Steyrer Waffenfabrik verbunden, doch legte schon jener große Sohn der alten Eisenstadt den Grund für ein^ friedlichen Zwecken dienende Produktion, die heute auf dem Gebiet des Kraftfahrwesens in aller Welt anerkannt wird. Unverändert vom Mittelalter bis heute erhielt sich der gute Ruf der Messer-, Sensen- und andere Eisenwaren erzeugende Industrie von Steyr und seines Bezirkes, ebenso wie jener der übrigen handwerklichen und industriellen Erzeugnisse, deren Herstellungsstätten sich zum Teil schon durch viele Generationen im Besitz der gleichen Familien befinden. Denn stellten auch die Verarbeitung von Eisen und Holz und der Handel mit diesen Rohmaterialien die Hanptquellcn des bürgerlichen Wohlstandes in der Vergangenheit dar, so stiegen in ihrer Begleitung auch die mit anderen Grundstoffen im Zusammenhang stehenden Gewerbezweige zu nicht minderer Bedeutung empor. Der zweite Weltkrieg hat der Stadt schwere Wunden zugefügt und die letzte Steyrer Gewerbeausstellung stand noch völlig im Zeichen des Wieder aufbaues. Mit dem ganzen Einsatz ihrer Schaffenskraft haben jedoch die Handels- und Gewerbetreibenden der Stadt und ihrer. Umgebung im Verein mit dem gesamten Lande an dem Gesundungsprozeß unserer Wirtschaft weitergearbeitet und können nun mit Stolz den Erfolg ihrer Leistung der Oeffcntlichkeit vorführen. Daß neben den alten eingesessenen Firmen auclv eine große Anzahl junger Unternehmen auf der heurigen Ausstellung vertreten ist, ist ein Zeichen für den Aufstieg und die Erweiterung der heimischen Wirtschaftskapazität. Ich bin davon überzeugt, daß die heurige Gewerbe-, Industrie- und Handels-Ausstellung der Eisenstadt nicht ^llein im lokalen Bereich großes Interesse finden, sondern auch zahlreiche ausländische Besucher anziehen und Ihnen einen eindrucksvollen Beweis liefern wird, daß die Steyrer Er zeugnisse keine Konkurrenz, komme sie von wo immer, zu scheuen brauchen. Im Namen und im Interesse der gesamten gewerblichen Wirtschaft Oberösterreichs begrüße ich die Ausstellung und wünsche ihr einen vollen Erfolg. Präsident der Handelskammer Oberösterreich. Kommerzialrat Josef Klein.

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